Nach der Pandemie: Investitionen in Gesundheitswesen
Während der Pandemie ist einerseits der Mangel an Pflegepersonal weltweit noch einmal überdeutlich geworden: Laut ICN fehlen rund sechs Millionen beruflich Pflegende. Andererseits sind in vielen Wirtschaftszweigen Arbeitsplätze verloren gegangen und die Menschen stehen ohne Perspektive da.
ICN fordert nun, dass die Regierungen Mittel und Ressourcen zur Verfügung stellen, um den Ein- und Umstieg in die Pflegeberufe zu fördern. Über „Fonds for health, education and retraining opportunity“ (HERO-Fonds) sollen diese Mittel zweckgebunden eingesetzt werden. Für den Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) muss dabei die Qualität der Pflege handlungsleitend sein. „Pflege kann nicht jede beziehungsweise jeder“, gibt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein zu bedenken. „In Deutschland gibt es Umschulungsangebote über die Bundesagentur für Arbeit. Diese könnten über einen solchen Fond ausgebaut werden. Die Ausbildungseinrichtungen müssen in die Auswahl der Umschülerinnen und -schüler einbezogen werden und die Finanzierung der dreijährigen Ausbildung sollte sichergestellt sein. Was wir brauchen, sind gut ausgebildete Pflegefachpersonen, die den Beruf aus Interesse an professioneller Pflege ergreifen wollen, nicht nur aus einer Not heraus. Deshalb ist uns die Forderung von ICN nach strukturierten Investitionen in die Ausbildung und Umschulung unter dem Gesichtspunkt der höchsten Qualitätsstandards so wichtig.“
Howard Catton, Geschäftsführer des ICN, fordert, dass die Regierungen die Gesundheit in den Mittelpunkt ihrer Konjunkturpläne stellen müssten. Dies stärke sowohl das Gesundheitswesen als auch das Wirtschaftswachstum. „Die Pandemie hat uns gezeigt, dass Gesundheitsausgaben keine Kosten, sondern Investitionen sind, die nach der Pandemie auch das Wirtschaftswachstum beschleunigen werden“, so Catton in der Pressemitteilung des ICN.
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