Statt Moral Distancing braucht es jetzt einen gesetzlichen Rahmen
Hintergrund
Der mangelhafte Brandschutz in einer KiK- Zulieferfabrik in Pakistan führt 2012 zum Tod von 258 Menschen. 2018 sterben durch den Dammbruch bei einer brasilianischen Eisenerzmine 272 Menschen – obwohl der TÜV Süd Brasilien kurz zuvor die Sicherheit des Damms zertifiziert hatte. Das deutsche Unternehmen HeidelbergCement plant in Indonesien eine Kalksteinmine und ein Zementwerk, obwohl mehrere Studien eine Gefahr für die Stabilität des Ökosystems der gesamten Region bestätigen. All diese Beispiele verdeutlichen: Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden entlang globaler Lieferketten sind traurige Realität und auch deutsche Unternehmen profitieren von dieser gewissenlosen Praxis.
Daher hat die Bundesregierung 2016 den Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ verabschiedet. Dieser legt eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfalt für Unternehmen entlang ihrer Lieferketten fest. Jedoch zeigt die abschließende Überprüfung der Bunderegierung, dass nur 13 bis 17 Prozent der betrachteten Unternehmen ihrer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht entlang ihren Lieferketten freiwillig nachkommen. Die Zahlen zeigen: Freiwillige Selbstverpflichtung von Unternehmen ist keine Lösung. Daher hat die Allianz SACHEN KAUFT FAIR einen offenen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben und sie aufgefordert sich für ein starkes Lieferkettengesetz einzusetzen.
Weitere Informationen:
Link zum Brief: https://sachsen-kauft-fair.de/…
Informationen zur Initiative Lieferkettengesetz: https://lieferkettengesetz.de/…
Die Allianz SACHSEN KAUFT FAIR setzt sich seit 2008 für einen ökologischen und sozial verantwortlichen Einkauf der öffentlichen Hand ein. Mitglieder sind das Entwicklungspolitische Netzwerk Sachsen e.V. (ENS), der DGB Sachsen, die Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens, das Bistum Dresden-Meißen und der BUND Sachsen.
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