Volkswagen Aufsichtsrat beschließt Konzern-Vorstandspersonalien und Neuorganisation – stärkerer Fokus auf Kosten geplant
- Aufsichtsrat: „Herbert Diess und sein neues Vorstandsteam haben volle Unterstützung bei Umsetzung der Strategie Together 2025+"
- Dr. Arno Antlitz folgt auf Finanzvorstand Frank Witter
- Murat Aksel übernimmt Konzernbereich Einkauf
- Neu geschaffenes Konzern-Vorstandsressort „Technik“ wird von Thomas Schmall geführt
- Wolfsburg wird Vorzeigestandort für die hochautomatisierte Fertigung von E-Fahrzeugen
Der Aufsichtsrat der Volkswagen AG hat sich während seiner heutigen Sitzung umfassend mit der Strategie Together 2025+ und damit einhergehenden personellen Weichenstellungen befasst. Das Gremium hat einstimmig beschlossen, dass die Strategie, insbesondere die Ausrichtung des Unternehmens auf Elektromobilität und Digitalisierung, die uneingeschränkte Unterstützung hat. Daraus resultieren folgende personelle Weichenstellungen, die der Aufsichtsrat beschlossen hat:
– Dr. Arno Antlitz , bisher Mitglied des Vorstands der AUDI AG für das Ressort Finanz und Recht, wird Frank Witter als Konzernfinanzvorstand folgen, dessen Vertrag wie bekannt auf eigenen Wunsch Ende Juni 2021 auslaufen wird. Antlitz soll sich vor allem auf weitere Effizienzsteigerungen konzentrieren.
– Im Rahmen des Neuzuschnitts des Konzernvorstands werden die Ressorts Beschaffung und Komponente getrennt. Neu geschaffen wird das Konzern-Vorstandsressort „Technik“. Führen wird es ab 1. Januar 2021 der Vorstandvorsitzende der Volkswagen Group Components Thomas Schmall. Schmall verantwortet künftig konzernweit alle Aktivitäten der Group Components, die Vermarktung der Volkswagen Baukästen an Dritte, die Entwicklung und Herstellung von Batteriezellen sowie die dazugehörige Beschaffung, die Themen Laden und Ladesysteme und die entsprechenden Joint-Ventures weltweit.
– Ebenfalls zum 1. Januar 2021 übernimmt Murat Aksel den Bereich Einkauf im Konzern. Seine Funktion als Vorstand der Marke Volkswagen Pkw für Einkauf wird er fortführen. Aksel soll sich durch die Trennung von Einkauf und Komponente voll auf die konzernweite Optimierung der Materialkosten konzentrieren können. Alle drei neu berufenen Konzernvorstände erhalten gemäß den Empfehlungen des neuen Deutschen Corporate Governance Kodexes einen Dreijahresvertrag.
Der Aufsichtsrat stellte dazu nach der heutigen Sitzung fest: „Herbert Diess prägt Volkswagen seit 2015 maßgeblich. Ohne seinen Einsatz wäre die Transformation des Unternehmens nicht so konsequent und erfolgreich verlaufen. Dabei schätzt der Aufsichtsrat die Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit, mit der Herbert Diess den technologischen Wandel, den Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, aber auch die wirtschaftlichen Ergebnisse des Unternehmens vorantreibt. In den kommenden Jahren wird der Vorstand der Volkswagen AG die Strategie mit Herbert Diess an der Spitze umsetzen. Der Vorstandsvorsitzende und sein neues Vorstandsteam haben die volle Unterstützung des Aufsichtsrats, wenn es um die Neuausrichtung auf Elektromobilität, Digitalisierung, aber auch um die Steigerung von Effizienz und Profitabilität in allen Marken und Konzernteilen geht. Dabei bleibt es gemeinsamer Anspruch, die Transformation mit einem hohen Maß an Qualifizierung und Zukunftschancen für die Beschäftigten des Konzerns zu verbinden und notwendigen Personalabbau – unter Berücksichtigung bestehender Programme – über die bewährten Personalinstrumente, insbesondere auch den demographischen Wandel, zu gestalten.“
„Der Volkswagen Konzern demonstriert mit den heutigen Entscheidungen seine Entschlossenheit, den Wandel der Automobilindustrie weiterhin mit hohem Tempo voranzutreiben. Gleichzeitig wird der Konzern die erfolgreiche Transformation des Unternehmens und seiner Standorte weiter aktiv gestalten. Durch vorausschauende solide Planungen werden wir beim Wandel und Umbau der Standorte auch in Zukunft beispielhaft für die gesamte Branche vorangehen“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch.
„Wir treiben die größte Transformation in der Geschichte von Volkswagen gemeinsam und ent-schlossen voran. Wir werden in den kommenden Jahren weiter in die E-Mobilität, die Digitalisie-rung und Batterietechnologie investieren und gleichzeitig Fixkosten und Materialkosten konzernweit in allen Marken und Regionen substanziell reduzieren, um die Zukunftsfähigkeit von Volkswagen sicherzustellen,“ sagte der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Dr. Herbert Diess.
„Zwischen Aufsichtsrat, Vorstand und Belegschaftsvertretern herrscht absolute Einigkeit über die konsequente Ausrichtung des Konzerns auf unsere strategischen Ziele der Transformation. Bei der Umsetzung bekennen sich alle Beteiligten weiterhin zur Gleichrangigkeit von Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung sowie zur Bedeutung der Ausbildung. Damit beweisen wir erneut, dass wir die vor uns liegenden großen Herausforderungen nur gemeinsam am besten bewältigen“, sagte der Konzernbetriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh.
Der Konzernsitz Wolfsburg soll mittelfristig die richtungsweisende Fabrik für die hochautomatisierte Fertigung von Elektrofahrzeugen werden. Dort soll das künftig führende Elektrofahrzeug der Marke Volkswagen Pkw auf der Grundlage hoch produktiver und auch in Bezug auf Kosten wettbewerbsfähiger Standortbedingungen gebaut werden. Hierzu wird ähnlich dem Artemis-Vorhaben bei AUDI ein Projekt aufgesetzt, das von der Entwicklung des Fahrzeugs bis zur Produktion alle Aktivitäten bündelt.
Mit Blick auf den gesamten Konzern werden sich Konzern-Vorstand und Konzern-Betriebsrat zudem bis Ende des ersten Quartals auf einen Plan verständigen, um die Fixkosten um 5 Prozent unter Berücksichtigung der bestehenden Programme bis 2023 zu reduzieren.
Die Materialkosten sollen in den kommenden zwei Jahren um 7 Prozent gesenkt werden.
Einigkeit besteht im Gremium darüber, dass Lamborghini und Ducati Bestandteil des Volkswagen Konzerns bleiben. Im Zuge der Neuorganisation wurde des Weiteren beschlossen, dass die Marke Bentley zum 1. März 2021 in die Managementverantwortung der Marke Audi gegeben wird, um im Rahmen der Elektrifizierungsstrategie der beiden Premiummarken Synergien heben zu können.
Der Volkswagen Konzern mit Sitz in Wolfsburg ist einer der führenden Automobilhersteller weltweit und der größte Automobilproduzent Europas. Zwölf Marken aus sieben europäischen Ländern gehören zum Konzern: Volkswagen Pkw, Audi, SEAT, ŠKODA, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahr-zeuge, Scania und MAN. Dabei erstreckt sich das Pkw-Angebot von Kleinwagen bis hin zu Fahrzeugen der Luxusklasse. Ducati bietet Motorräder an. Im Bereich der leichten und schweren Nutzfahrzeuge beginnt das Angebot bei Pick-up-Fahrzeugen und reicht bis zu Bussen und schweren Lastkraftwagen. 671.205 Beschäftigte produzieren an jedem Arbeitstag rund um den Globus durchschnittlich 44.567 Fahrzeuge, sind mit fahrzeugbezogenen Dienstleistungen befasst oder arbeiten in weiteren Geschäftsfeldern. Seine Fahrzeuge bietet der Volkswagen Konzern in 153 Ländern an.
Im Jahr 2019 betrugen die weltweiten Auslieferungen von Konzernfahrzeugen 10,97 Millionen (2018: 10,83 Millionen). Der Pkw-Weltmarktanteil betrug 12,9 Prozent. Der Umsatz des Konzerns belief sich im Jahr 2019 auf 252,6 Milliarden Euro (2018: 236 Milliarden Euro). Das Ergebnis nach Steuern betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 14,0 Milliarden Euro (2018: 12,2 Milliarden Euro).
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