Sozialverband VdK kritisiert Konzeptlosigkeit bei verlängertem Schul-Lockdown. Bentele: Die Kinder zahlen den Preis
- Kultusminister ohne Lösungen für Betreuung und Lernen zuhause
- Arme Kinder besonders betroffen
Der heutige Beschluss zum verlängerten Lockdown trifft arme Familien hart. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, betonte in Berlin: „Die Belastungsgrenze vieler Eltern ist erreicht. Die Kultusminister versäumen es seit Monaten schlüssige Konzepte für die Schulkinder vorzulegen und lagern die Probleme in die Familien aus. Viele Familien verfügen über schlechtere Möglichkeiten, um ihre Kinder zuhause zu beschulen. Es fehlen weiterhin digitale Geräte, schnelle Internetverbindungen und Ressourcen in den Familien, die Kinder zu betreuen.“
Bentele unterstrich: „Gerade in wichtigen aber schlecht bezahlten Berufen müssen oft beide Eltern zur Arbeit – auch im Lockdown. Damit ist für ihre Kinder keine Betreuung gesichert. Auch die Notbetreuung greift häufig nicht. Dazu kommt der Wegfall des kostenlosen Schulessens, wodurch die Familien zusätzliche Kosten stemmen. Solange die Schulen geschlossen bleiben, brauchen wir endlich eine vernünftige Lohnersatzleistung, die es Eltern erlaubt, ihre Kinder angemessen ohne finanzielle Sorgen zu Hause zu versorgen. Für arme Familien muss es unbürokratische Hilfe geben, um Zusatzkosten für Essen und digitales Lernen aufzubringen.“
Der VdK fordert deshalb einen pauschalen Corona-Mehrbedarf von 100 Euro monatlich an Menschen auszuzahlen, die auf Grundsicherung angewiesen sind.
Sobald die Schulen wieder öffnen, müssten zudem Hygienekonzepte so weiterentwickelt werden, dass auch Kinder mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen sicher die Schulen besuchen können. Bentele: „Bislang sind viele Hygienekonzepte über Händewaschen und Lüften nicht hinausgekommen. Gerade Familien, bei denen Mitglieder der Risikogruppen angehören, brauchen verlässliche Konzepte.“
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