Nichts zu verbergen?
„Spätestens, wenn man mit Kollegen oder Kunden über dienstliche Inhalte spricht oder schreibt, ist Vertraulichkeit entscheidend“, gibt c’t-Redakteur Sylvester Tremmel zu bedenken. „Wer meint, er habe nichts zu verbergen, kann statt eines Messengers auch Twitter nutzen, um sich mit Freunden zu verabreden.“ Mit der Wahl des richtigen Kanals lässt sich in allen Fällen komfortabel und verschlüsselt kommunizieren. Gerade in Zeiten, in denen Apps das persönliche Treffen ersetzen, ist es wichtig, dass diese Apps ordentlich verschlüsseln.
Moderne Kommunikationsmittel wie Microsoft Teams oder Telegram sind zwar allesamt bequem, aber nicht alle gleich sicher. „Wer Wert auf Datenschutz legt, kann zum Beispiel Signal nutzen“, empfiehlt Tremmel. „Die App funktioniert wie WhatsApp, lässt aber weit weniger Metadaten anfallen, ist Vorreiter bei moderner Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und vollständig Open Source.“ Viele weitere Chat-Apps eignen sich ebenfalls für verschlüsselte Anrufe, darunter etwa Threema und Wire. Im beruflichen Umfeld muss eine Videochat-Lösung für virtuelle Meetings gruppentauglich und am Rechner nutzbar sein. Bei Zoom befindet sich die Verschlüsselung noch im Testbetrieb, kann aber von jedem Gastgeber aktiviert werden. „Gute Fortschritte macht auch die quelloffene Videokonferenz-Lösung Jitsi“, erklärt Tremmel. Wer eine Nextcloud betreibt, der kann mit Nextcloud Talk ebenfalls Ende-zu-Ende-verschlüsselt in Echtzeit kommunizieren.
Die gute alte E-Mail wird seit Jahrzehnten meist unverschlüsselt verschickt. „Die wichtigsten Sicherungen lassen sich jedoch nachrüsten“, betont Tremmel. Nutzt man eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung per S/MIME oder OpenPGP kann niemand mehr mitlesen, auch nicht die Mail-Provider. Wie all das im Detail funktioniert, beschreibt c’t.
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