Dr. Joseph Tucker | Gründer und CEO von MagicMed Industries

Erzählen Sie uns vom MagicMed-Modell. Sie erstellen einen Katalog mit Derivaten verschiedener psychedelischer Moleküle – wie funktioniert das? Und welchen Wert schafft das für potenzielle Partner von MagicMed? MagicMed setzt ein diversifiziertes Partnerschaftsmodell ein. Das heißt, wir verstehen uns als Wegbereiter des gesamten Sektors. Wir sind wirklich gut darin, neue psychedelische Derivate für Medikamentenkandidaten zu entwickeln, streben jedoch nicht danach, selbst klinische Studien durchzuführen. Stattdessen beabsichtigen wir, Partnerschaften mit mehreren anderen Produktentwicklern der Branche, sowohl Biotech als auch Big Pharma, einzugehen, um für jeden Partner maßgeschneiderte Moleküle zu entwickeln. Der Partner übernimmt unsere Kosten und belohnt unsere Erfolge in Zukunft mit zusätzlichen Meilenstein- und Lizenzgebühren, wenn er das Molekül, das wir für ihn durch klinische Studien geschaffen haben, auf den Markt bringt. Auf diese Weise können wir schnell Einnahmen erzielen und einen Kostenausgleich erreichen, während wir durch Lizenzgebühren für erfolgreich entwickelte Arzneimittel Einnahmen für die Zukunft haben. Durch den Abschluss mehrerer Partnerschaften diversifizieren wir das Risiko.

Der Psybrary-Katalog ist die Sammlung neuartiger psychedelischer Derivate, die wir durch eine branchenführende Kombination aus synthetischer Biologie und medizinischer Chemie zusammenstellen. Wir gehen davon aus, dass wir in Zukunft viele Patente einreichen und viele neue Moleküle synthetisieren können, die unsere Partnerunternehmen dann untersuchen, um ihren idealen Kandidaten für die Auswahl und Weiterentwicklung von Medikamenten zu finden. Die Psybrary, die wir anstreben, wird eine äußerst wertvolle Ressource für unsere Partner sein, da sie viele neue Moleküle zum Screening enthält, was die Chancen erhöht, einen idealen Medikamentenkandidaten zu finden. Jedes Molekül wird mit einer kommerziell freundlichen Herstellungsmethode geliefert und seine Zusammensetzung ist patentgeschützt. Wir erwarten, dass dies ein großer Vorteil für unsere Partner sein wird und eine große Hürde für diejenigen darstellen kann, die nicht mit uns zusammenarbeiten.Wie viel Kapital wird für die Entwicklung des MagicMed-Modells benötigt, wie schnell könnte es Umsatz generieren, und welches Umsatzpotenzial hat es?Unser Geschäftsplan sieht vor, dass in den nächsten 6 bis 12 Monaten eine bedeutende Psybrary-Entwicklung und Kontaktaufnahme mit Geschäftspartnern stattfinden. Wenn es uns gelingt, in den nächsten 12 Monaten mehrere Partner zu gewinnen, brauchen wir nur 1,5 Millionen USD, bis die Einnahmen steigen. Unser Ziel ist es, in den nächsten 6 bis 12 Monaten Einnahmen zu erzielen. Wenn wir mehrere Partner gewinnen, könnten wir im ersten vollen Jahr mit Partnerschaften 2-3 Millionen USD erwirtschaften. In den folgenden Jahren steigt der Umsatz weiter, weil Meilensteine ​​erreicht werden. Wenn unsere Partner erfolgreich sind und Produkte kommerzialisiert werden, können wir später erhebliche Pharma-Lizenzgebühren erwarten.Was hat Sie persönlich dazu gebracht, sich für die Entdeckung psychedelischer Medikamente einzusetzen? Wie fast alle anderen da draußen wurde mein Leben und das meiner Familie von den Krankheiten und Tragödien berührt, die diese Produkte zu behandeln hoffen. Ein Familienmitglied hat wegen überwältigender Angstzustände Selbstmord begangen. Ein anders erlag der Sucht. Ich habe auch Freunde und Familie, die ihr ganzes Leben lang mit verschiedenen psychischen Problemen zu kämpfen hatten, und ich bin sicher, dass das für so ziemlich jeden gilt. Viele meiner Freunde sind Veteranen (ich nicht) und wir sind alle große Unterstützer der zahlreichen Bemühungen für posttraumatische Belastungsstörungen und Selbstmordprävention für Veteranen. Der psychedelische Bereich scheint eine beispiellose Chance als Beitrag zur Entwicklung zahlreicher nützlicher neuer Medikamente zu bieten, um diese ernsten Probleme anzugehen.Welche Hindernisse und Herausforderungen müssen Ihrer Meinung nach psychedelisch ausgerichtete Unternehmen und Forscher aus Sicht der Investoren überwinden?Das Forschungsgebiet der Psychedelika wurde aufgrund gesetzlicher Regelungen im Vergleich zu vielen anderen Bereichen zurückgehalten, so dass jetzt ein großer Bedarf an viel Wissensgenerierung in kurzer Zeit besteht. Zum Glück verändern sich gesetzliche Regelungen, aber es gibt immer noch gesellschaftliche Vorurteile und Fragen, die angegangen werden müssen. Dies hat in der letzten Zeit zu einem eigenwilligen Investitionsparadigma geführt, das meiner Meinung nach genauso viele Herausforderungen schafft, wie es löst. Da die wissenschaftlichen Ergebnisse neu und zumeist anekdotisch sind, sind viele größere, anspruchsvollere und konservativere Investoren nicht bereit, jetzt schon in diesen Bereich zu investieren. Die sich verändernden Regulierungen haben eine große Anzahl spekulativer Unternehmen hervorgebracht, von denen viele Managementteams haben, die mit der Wissenschaft nicht vertraut sind. In der Zwischenzeit haben sich viele, die darauf hoffen, von dem Trend zu profitieren, angesammelt und einen Anstieg dessen erzeugt, was ich für schnelles Geld halte. Ich vermute, dass der Sektor möglicherweise Luft holen und den Markt die Spreu vom Weizen trennen lassen muss, was zu einem Auf und Ab des Kapitals führen könnte. Umsichtige Managementteams müssen hierfür einen Plan haben und dürfen nicht aufgrund eines schlechten Timings oder mangelnder Voraussicht bei der Gestaltung ihres Geschäftsplans, der solche Marktunsicherheiten berücksichtigen muss, in einen Engpass geraten.Was sind die Hauptunterschiede zwischen MagicMed und anderen Unternehmen, die sich auf psychedelische Forschung und Wirkstoffforschung spezialisiert haben? MagicMed gründet sich auf ein weltweit anerkanntes Wissenschaftsteam im Gegensatz zu Unternehmen, die nur aus einem Markttrend entstehen. Wir erkennen unsere wirklichen Stärken und konzentrieren uns darauf anstatt von allem etwas zu tun. Insbesondere haben wir ein innovative Möglichkeit für die Entwicklung neuer psychedelische Derivate, die ausgezeichnete Arzneimittelkandidaten sein können. Das ist alles was wir tun. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist unser Geschäftsmodell. Wir wollen den Sektor befähigen, wir sehen andere als potenzielle Partner, nicht als Konkurrenten. Wir wollen Moleküle schaffen, die jedem helfen, großartige Produkte zu entwickeln. Schließlich konzentriert sich unser Geschäftsmodell auf die Schaffung von Mehrwert in Form der Psybrary und der Patente, die sie schützen, sowie darauf, schnellstmöglich einen Kostenausgleich zu erzielen, mithilfe unserer kostengünstigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit und unseres kostendeckenden Partnerschaftsmodells.

Sie sind der Gründer von Willow Biosciences, einem Biotechnologieunternehmen, das an Cannabinoiden arbeitet. Es ist an der TSX (Börse von Toronto) und hat sich für die Aktionäre sehr gut entwickelt. Können Sie uns erzählen, was Sie dazu gebracht hat, Willow zu gründen, welchen Wert es schafft und welche Lehren Sie aus diesem Unternehmen gezogen haben, die Sie jetzt bei MagicMed anwenden?

Willow wurde im Rahmen der Fusion und der Reverse Takeover-Listung zwischen BioCan und Epimeron gegründet. Epimeron war das Unternehmen, das ich 2014 zusammen mit meinem CSO Dr. Peter Facchini und COO Dr. Jill Hagel gegründet hatte. Peter, Jill und ich arbeiten seit 2014 eng zusammen und tatsächlich sind sie bei MagicMed in den gleichen Rollen wie bei Epimeron. Epimeron wurde entwickelt, um einen synthetischen biologischen Ansatz zur Herstellung hochwertiger Pflanzenmetaboliten zu kommerzialisieren, die in der pharmazeutischen Industrie verwendet werden. Wir erkannten, dass es auch weiterhin notwendig sein wird, die neuesten Fähigkeiten der synthetischen Biologie und der medizinischen Chemie zu nutzen, um Wege zu finden, das, was uns die Natur gegeben hat, in wichtige pharmazeutische Produkte umzuwandeln. Willow macht weiterhin gute Fortschritte bei der Produktentwicklung und ich denke, es ist ein leuchtendes Beispiel für die erfolgreichen kommerziellen Möglichkeiten unseres Ansatzes. Ich wünsche der Firma natürlich auch in Zukunft viel Erfolg. Was wir aus den sehr wertvollen Erfahrungen mit Epimeron und Willow gelernt haben, war, dass man den direktesten Ansatz wählen muss, um die Produkte mit dem höchsten Wert zu vermarkten. Mit anderen Worten, wenden Sie so wenig Zeit und Geld auf wie möglich, um das wertvollste Endprodukt herzustellen. Wissenschaft kann aufregend und elegant sein, aber letztendlich geht es darum, wertvolle und wichtige Produkte erfolgreich herzustellen, um das Leben der Menschen zu verbessern und die Aktionäre für ihre Investition zu belohnen.Für welche Art von Pharma- und Biotechnologieunternehmen wäre MagicMed der richtige Partner? Welches Problem würden Sie für sie lösen und wie wird daraus ein Modell, das für alle Beteiligten einen enormen Wert schafft?Wir sind perfekt darauf ausgelegt, mit jedem Biotech- oder Pharmaentwickler zusammenzuarbeiten, der im psychedelischen Bereich tätig ist. Derzeit konzentrieren sich viele Unternehmen darauf, aus den vorhandenen psychedelischen Molekülen ein eher klinisches Behandlungsmolekül zu entwickeln. Da sich der Wettbewerb bei diesem Ansatz verschärft und die Grenzen des potenziellen Marktes immer offensichtlicher werden, erwarten wir, dass viele Unternehmen nach eigenen Molekülen suchen werden und dabei können wir ihnen helfen. In ähnlicher Weise werden wir zeitgleich mit zunehmender Reife des Sektors und dem Einzug der Pharmaindustrie über eine große Bibliothek verfügen, auf die die Pharmaindustrie zurückgreifen kann, um ideale Kandidaten für Medikamente zu finden. Letztendlich möchten wir, dass mehrere Unternehmen mit vielversprechenden, von Psychedelika abgeleiteten Medikamentenkandidaten klinische Studien für diese wichtigen unbefriedigten medizinischen Bedürfnisse durchführen. Plant MagicMed, an die Börse zu gehen? Wenn ja, wie sehen Sie die zeitliche Planung? Wir haben MagicMed so aufgestellt, dass die größtmögliche Vielfalt an Marktchancen besteht. Obwohl wir ein Akquisitionsziel für eine Vielzahl von Unternehmen sein könnten, haben wir vor, bereits im ersten oder zweiten Quartal 2021 an die Börse zu gehen. Wir müssen sehen, wie sich unsere Partnerschaften in den kommenden sechs Monaten entwickeln und daraufhin eine Entscheidung treffen.

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Befragt
Dr. Joseph Tucker
GRÜNDER & CEO
Erwähnte Firma
MagicMed Industries