Minijobs.info: Anzahl der Minijobs stark gefallen
Minijobs-info misst starken Rückgang an geringfügigen Jobs
Durch die nunmehr drei Lockdowns stehen deutsche Arbeitnehmer vor erheblichen Herausforderungen. Doch wie sieht es im Bereich Minijobs aus? Die Minijobbörse https://www.minijobs.info/ bringt Licht ins Dunkel und wertet seine Daten zu den angebotenen Stellen von Arbeitgebern und den getätigten Suchanfragen durch Arbeitnehmer aus. Anhand der Zahlen lassen sich Rückschlüsse auf die aktuelle Lage von Geringverdienern ziehen.
Ende des Jahres 2019 erreichte Deutschland seinen Höchststand an Minijobbern mit über 7 Mio. Beschäftigten. Bereits Mitte 2020 waren davon rund 850.000 Stellen aufgrund der Corona-Pandemie weggebrochen. Insgesamt wurden über 12,5 Prozent weniger Minijobstellen angeboten als ein Jahr zuvor. Diese Veränderungen treffen gewerbliche Aushilfsjobs besonders hart (- 7,6), aber auch geringfügige Beschäftigungen im Privathaushalt sind zurückgegangen (-4,4 %).
Verlierer der Krise: In diesen Branchen gibt es deutlich weniger Minijobs
Die coronabedingten Einschränkungen haben weltweit zu starken Veränderungen im Bereich Wirtschaft und auf dem Arbeitsmarkt geführt. Deutschland hat im internationalen Vergleich noch recht wenig Schaden von der Krise genommen, allerdings wurde im Corona-Jahr 2020 von einer Existenzbedrohung für knapp die Hälfte der weltweiten Arbeitnehmerschaft gesprochen. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind Nebenjobs auf 450-Euro-Basis am stärksten von den Arbeitsplatz- und Einkommensverlusten vieler Unternehmen betroffen.
Doch welche Branchen haben den stärksten Abbau an Minijobstellen?
Im Gastgewerbe gingen die meisten Nebenjobs verloren, denn hier ist ein Verlust von rund 350.000 Stellen zu verzeichnen. Weitere stark betroffene Branchen sind der Kunst und Kulturbereich sowie Reisebüros, die mit einer Verringerung um über 40 Prozent des Angebots von 450-Euro-Jobs prozentual gesehen mitunter am stärksten betroffen sind. Darüber hinaus sind Großveranstalter im Bereich Marketing durch den Ausfall an Messen oder Ausstellungen um die Hälfte ihrer Minijobstellen geschrumpft.
Minijobber während der Krise: Frauen, Rentner und Studenten stark betroffen
Während der Corona-Krise verlor im vergangenen Jahr insgesamt jeder achte Minijobber seinen Job. In einigen Branchen sind Arbeitsplätze besonders stark weggebrochen und haben damit den Arbeitsmarkt für bestimmte Personengruppen stark eingeschränkt. So arbeiten im gewerblichen Bereich mehr Frauen als Männer in einem Minijob. Dabei sind die meisten Angestellten zwischen unter 25 oder über 65 Jahre alt und häufig Studenten, die sich neben dem Studium etwas dazuverdienen müssen oder Rentner, die nicht von Ihrer Altersvorsorge leben können. In Privathaushalten sieht es ähnlich aus, wohingegen hier hauptsächlich Frauen über 55 Jahren angestellt sind.
Insbesondere Frauen, Rentner und Studenten sind auf Jobangebote auf 450-Euro-Basis als Nebenverdienst angewiesen. Somit sind es genau diese Gruppen, die am stärksten vom Rückgang der Minijobstellen und der coronabedingten Reduktion von Arbeitsplätzen betroffen sind. Doch gibt es bestimmte Branchen, die von der Krise profitieren und neue freue Minijobstellen schaffen?
Gewinner der Krise: Diese Branchen suchen händeringend Minijobber
Die Corona-Krise hat bereits eindeutige Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen. Insbesondere im Bereich Minijobs sind viele Stellen weggefallen und haben Beschäftigte auf 450-Euro-Basis in die Arbeitslosigkeit getrieben. Doch im Vergleich zu stark betroffenen Branchen gibt es einige Bereiche, in denen aufgrund erhöhter Geschäftstätigkeit dringend Personal gesucht wird. In den folgenden Branchen gibt es trotz der Pandemie viele freie Stellenangebote:
Lebensmittelhandel:
Supermärkte und Drogerien sind in Zeiten von Lockdown, Ausgangssperre und Co. die einzigen Betriebe, die öffnen dürfen. Aus diesem Grund fokussiert sich der Einzelhandel verstärkt auf Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs, wodurch der Umsatz im November 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,4 Prozent stieg. Hinzu kommt der Personalausfall durch Krankheit oder familiäre Quarantäne-Regelungen, wodurch verstärkt freie Minijobstellen ausgeschrieben werden.
Lieferdienste:
Durch die Einschränkungen im Bereich Gastronomie werden seit Beginn des ersten Lockdowns vermehrt Angebote von Lieferdiensten wahrgenommen. In der zweiten Jahreshälfte 2020 konnten bekannte Essens-Lieferdienste einen Zuwachs von 35,7 Prozent verzeichnen. Deutschlandweit haben Restaurants auf Lieferservices umgestellt, um auch weiterhin ihren Umsatz sowie den Erhalt der Stammkunden zu sichern, wodurch sich einige neue Stellen im Bereich Minijobs ergeben.
Logistikbranche:
Durch den verstärkt genutzten Online-Handel profitiert die Logistikbranche stark von den Corona-Regelungen. Bereits in der Jahreshälfte 2020 erhöhte sich der Paketversand um knapp 32,5 Prozent. Die gesteigerte Geschäftstätigkeit vieler Logistik-Unternehmen erhöht auch das Angebot an freien Minijobstellen in dieser Branche.
Nebenverdienste aus Minijobs machen einen großen Teil des deutschen Arbeitsmarktes aus. Durch die Corona-Pandemie sind allerdings viele Stellen weggebrochen. Aus diesem Grund müssen sich geringfügig Beschäftigte innerhalb der Branchen neu orientieren und den veränderten Bedingungen auf dem Stellenmarkt anpassen.
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