Sabine Baumgart erneut zur Präsidentin der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft gewählt
Die Kompetenz der ARL soll die Raumplanung dabei unterstützen, einen grundlegenden Beitrag zu einer konzeptionellen Daseinsvorsorge für resiliente Städte und Regionen zu leisten. „In der aktuellen Pandemie wird mehr als deutlich, dass sowohl die Sicherung von Infrastrukturen als auch die Sicherung gleichwertiger Lebensverhältnisse von Menschen zentral für unser gesellschaftliches Miteinander sind“, so Sabine Baumgart. Ein besonderes Augenmerk läge dabei auf den sozialräumlichen Lebensverhältnissen benachteiligter Bevölkerungsgruppen und abgehängter Regionen.
Prof. Dr.-Ing. Sabine Baumgart studierte an der TU Hannover Architektur. Nach dem Städtebaureferendariat arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hannover und der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Sie promovierte an der Universität Stuttgart und war von 2002 bis 2018 Professorin für Stadt- und Regionalplanung an der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund. Neben ihrer akademischen Karriere gründete sie 1989 BPW Baumgart Pahl-Weber in Hamburg und ist seit 2004 Partnerin bei BPW Stadtplanung in Bremen. Sie ist seit 2013 Mitglied der ARL und leitete u.a. den anlässlich zur Corona-Pandemie eingerichteten Ad-hoc-Arbeitskreis „Pandemie und Raumentwicklung“. 2017/2018 gehörte sie dem ARL-Präsidium bereits als Vizepräsidentin an, dann war sie in der Amtszeit 2019/2020 Präsidentin der ARL. Ihre aktuellen Forschungstätigkeiten konzentrieren sich – unter Berücksichtigung von Umweltaspekten – auf gesundheitsfördernde Stadt- und Regionalentwicklung sowie Klein- und Mittelstädte, aber auch auf raumbezogene Entwicklungsprozesse und die Reflexion über Strategien, Instrumente und transparente Prozesse räumlicher Planung in megaurbanen Regionen. Sie ist assoziiertes Mitglied des Instituts für Public Health und Pflegeforschung (IPP), Universität Bremen.
Weitere Mitglieder des Präsidiums:
Das Kuratorium der ARL berief Petra Ilona Schmidt-Kaden, Diplomingenieurin der Raum- und Umweltplanung, erstmals zur Vizepräsidentin. Die Ministerialrätin arbeitet seit 1998 für das Land Mecklenburg-Vorpommern. Im Ministerium für Arbeit, Bau und Landesentwicklung leitet sie unter anderem das Referat Grundsatzangelegenheiten der Raumordnung. Im Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung leitet sie stellvertretend die Abteilung Energie und Landesentwicklung. Sie ist seit 2006 Mitglied der ARL und brachte sich seither in vielen Gremien der Akademie ein. Bereits 1997 engagierte sie sich im Informations- und Initiativkreis Regionalplanung, dessen Leitung sie von 2015 bis 2020 übernahm. Petra Ilona Schmidt-Kaden befasst sich mit grundsätzlichen Fragen der Raumordnung, Landes- und Regionalplanung. Sie wirkt außerdem in Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) und in INTERREG-Projekten mit.
Prof. Dr. Annette Spellerberg ist ein weiteres neues Mitglied des ARL-Präsidiums. Die Soziologin forscht und lehrt seit 2002 zu Stadtsoziologie an der TU Kaiserslautern, seit 2008 hat sie die Professur für Stadtsoziologie inne. Davor war sie für wissenschaftliche Tätigkeiten und Stipendien u.a. am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, an der Freien Universität Berlin und dem Center for Advanced Study in the Behavioral Sciences in Stanford (USA). Annette Spellerberg ist seit 2009 Mitglied der ARL, engagiert sich aber bereits seit 2005 für die Akademie, beispielsweise in der Landesarbeitsgemeinschaft Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, in der sie auch die Leitung mehrerer Arbeitsgruppen übernahm. Zwischen 2017 und 2020 leitete sie die LAG. Annette Spellerberg befasst sich mit den Themen Wohnbedürfnisse, demographischer Wandel, sozialräumliche Migration sowie Raumwirksamkeit der Digitalisierung.
Prof. Dr. Axel Priebs wurde erneut vom Kuratorium als Vizepräsident berufen. Der Geograph war bis September 2020 Universitätsprofessor am Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien. Zuvor war Axel Priebs von 2002 bis 2018 Dezernent für Umwelt, Planung und Bauen der Region Hannover und Erster Regionsrat. Er ist seit 1995 Mitglied der Akademie für Raumforschung und Landesplanung und seither in verschiedenen Funktionen und Gremien der ARL engagiert; u. a. war er schon 2001/2002 als Vizepräsident der ARL tätig. Er arbeitet und forscht zu Fragen stadtregionaler Planungs- und Verwaltungsorganisation, zu Themen der Regional- und Landesplanung sowie zur Funktion von Klein- und Mittelstädten für die Stabilisierung ländlicher Räume, wobei dem ehemaligen Umweltdezernenten stets der Aspekt einer nachhaltigen Raumentwicklung wichtig ist.
Weiteres Mitglied des Präsidiums ist der Generalsekretär der ARL, Prof. Dr. Rainer Danielzyk. Er studierte Geographie und Raumplanung an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg promoviert und habilitiert. Von 2001 bis 2013 leitete er das ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund. 2010 wurde er als Professor für Landesplanung und Raumforschung an die Leibniz Universität Hannover berufen. Er ist seit 2000 Mitglied der ARL und leitet seit 2013 als Generalsekretär die Geschäftsstelle der ARL. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Empirie der Stadt- und Regionalentwicklung, Raumordnung und Regionalplanung, regionale Entwicklungsstrategien sowie Planungstheorien und -kulturen.
Den scheidenden Mitgliedern des Präsidiums, Prof. Dr. Susan Grotefels, Münster, und Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, Kassel, dankt die ARL für ihr langjähriges Engagement. Susan Grotefels war seit 2015 Vizepräsidentin der ARL. Rolf-Dieter Postlep war von 2013-2014 Vizepräsident, bekleidete von 2015 bis 2018 das Amt des Präsidenten und stand dann der ARL bis zur nun ausgelaufenen Amtszeit als Vizepräsident zur Seite.
Die ARL – Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft untersucht Ursachen und Wirkungen räumlicher Strukturen und Entwicklungen sowie Möglichkeiten ihrer politisch-planerischen Steuerung. Die ARL arbeitet als ein inter- und transdisziplinäres Forum und Netzwerk mit rund 800 Expertinnen und Experten und ist durch das enge Zusammenwirken von Wissenschaft und Praxis geprägt. Die Forschungs- und Transfertätigkeiten finden überwiegend in den zahlreichen Arbeitsgremien der ARL statt. Hier erarbeiten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis Forschungsfragen zu gesellschaftlich relevanten Themen und bearbeiten diese in einem Prozess kontinuierlichen Austauschs, um gemeinsam neues, anwendungsbezogenes Wissen zu entwickeln. Da viele Mitwirkende im Hauptberuf und in anderen Ehrenämtern Schlüsselstellungen in Wissenschaft und Praxis innehaben, sorgen sie für die Verbreitung des in der Akademie generierten Wissens, bewirken Innovationen und stellen vielfältige Verknüpfungen zwischen Wissenschaft, Fachpraxis und Politik her.
Weitere Informationen: http://www.arl-net.de.
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