Autoregion fordert mehr Mut für Technologieoffenheit: Ohne synthetische Kraftstoffe keine klimaneutrale Mobilität
Dazu gehört auch die Verbesserung des Kolbenmotors und somit die weitere Senkung von Abgaswerten. Autoregion steht hier hinter dem automobilen Spitzenverband VDA: „Nicht die Verbrennung ist das Problem, sondern der Kraftstoff und seine Herkunft. Deshalb benötigen wir auch E-Fuels.“ Für den künftigen Verkehr seien daher sowohl E-Mobilität als auch E-Fuels unabdingbar, so Gehl. Ohne erneuerbare Kraftstoffe sind die Klimaziele für den Verkehr nicht erreichbar, denn die bestehende Fahrzeugflotte wird noch lange Zeit vom Verbrennungsmotor geprägt und diese Flotte muss auch ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Daher müssen die Einsatzmöglichkeiten und die technischen Voraussetzungen für wasserstoffbasierte E-Fuels in der Bestandsflotte vorangetrieben werden“, so der autoregion e.V.
Ein ermutigendes Zeichen für ein Umdenken ist das Engagement von Porsche, das im südamerikanischen Chile ein Pilotprojekt zur Herstellung von E-Fuels mit „grünem Strom“ aus Windkraft vorantreibt und diesen Kraftstoff in der Flotte erprobt. Auch Bosch, der weltgrößte Automobilzulieferer, verwies jüngst in seiner Jahresbilanz für 2020 darauf, dass auch Diesel und Benzinmotoren mit synthetischen Kraftstoffen ebenso CO2-neutral unterwegs sein könnten wie Elektroautos, die mit regenerativem Strom angetrieben werden.
Noch ist aber die Effizienz von E-Fuels bei weitem nicht zufriedenstellend, was etwa durch zusätzlich erzeugten regenerativen Strom und dessen Speicherung verbessert werden kann. Zudem muss der synthetische Kraftstoff preislich in einer Dimension liegen, die auch vom Autofahrer akzeptiert wird, so Gehl. Während aktuell die Erzeugung eines Liters synthetischen Kraftstoffs etwa 4,50 Euro kostet, sieht das Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt, Energie für 2030 einen möglichen Preis von rund 2,30 Euro inkl., Steuern als möglich an. „Entscheidend für den Durchbruch ist also auch die künftige Besteuerung solcher Kraftstoffe durch den Staat“, so Gehl.
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