Neuer Vortrockener senkt Energieverbrauch und Abwärmeaufkommen
Die Firma Theodor Stephan ist seit Jahrzehnten ein führendes Tonbergbauunternehmen und betreibt am Rande des Westerwalds zwei Gruben sowie ein Mahlwerk mit zwei Mahllinien für rohe und aufbereitete keramische und Spezial-Tone wie feinst gemahlenes Kaolin. Die Tone finden Verwendung in keramischen oder chemischen Produkten wie Übertöpfen, Fliesen, Klinkern, Farben und Lacke.
In Mahlwerken werden dabei geschnitzelte Tone, Tonmischungen, Kaoline und Bentonit zu definierten Pulvern verarbeitet. Dabei wird durch Mahltrocknung in zwei Pfeifer-Walzenschüsselmühlen die Feuchtigkeit auf unter ein Prozent gesenkt und je nach Kundenanforderung eine Mahlfeinheit von grob (0 – 250μm) bis sehr fein (0 – 40μm) erreicht.
„Wir planten 2018 eine Optimierung des Trocknungsprozesses an einer Mühle, um den spezifischen Energieverbrauch für den Trocknungsprozess zu reduzieren und gleichzeitig den Durchsatz der Mühle zu erhöhen“, erklärt Geschäftsführer Arndt Nikolaus Loh. Dafür nutzte das Unternehmen eine Energieberatung der saller GmbH aus Wiehl.
„Wir entschieden aus auf Basis der Beratung, einen Vortrockner in die Produktionslinie vor der Walzenschüsselmühle zu integrieren und so das Abwärmeaufkommen pro produzierter Tonne Material maßgeblich zu reduzieren“, so Loh.
Der nun vorgetrocknete Ton ist leichter zu mahlen als feuchter, klebriger Ton. Bei gleicher Produktionsmenge wie in 2017 senkte der Tonbergbaubetrieb dank der Maßnahme seinen Heizölverbrauch von 2.065.729 kWh auf 1.733.584 kWh pro Jahr und den elektrischen Energieverbrauch von jährlich 282.510 kWh auf 165.048 kWh.
Effizienz-Agentur NRW unterstützte auf dem Weg zur Förderung
Die Theodor Stephan KG GmbH & Co. KG nutzte im Vorfeld der Umsetzung die Unterstützung der Finanzierungsberatung der Effizienz-Agentur NRW au Duisburg zur Antragstellung im KFW Energieeffizienzprogramm Abwärme (294). Das Vorhaben wurde mit Mitteln in Höhe von 185.400 Euro gefördert. Der Projektabschluss erfolgte 2020. Insgesamt investierte das Unternehmen 463.500 Euro in die Maßnahme.
Die Effizienz-Agentur NRW (EFA) wurde 1998 auf Initiative des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums gegründet, um mittelständischen Unternehmen in NRW Impulse für ein ressourceneffizientes Wirtschaften zu geben. Das Leistungsangebot umfasst die Ressourceneffizienz- und Finanzierungsberatung sowie Veranstaltungen und Schulungen. Aktuell beschäftigt die EFA 31 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Duisburg und in acht Regionalbüros in Aachen, in Bielefeld (Region Ostwestfalen-Lippe), in Münster, in Kempen (Region Niederrhein), in Solingen (Region Bergisches Land), in Troisdorf (Region Rheinland) sowie in Südwestfalen an den Standorten Siegen und Werl.
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