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Branche erwartet Öffnung vor Ostern

Die Verlängerung des Lockdowns ohne Öffnungsperspektive trifft das notleidende Gastgewerbe besonders hart. Laut einer aktuellen Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband) betrug der Umsatzverlust im Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahr 78,0 Prozent. "Ende Februar sind wir schon wieder vier Monate geschlossen", erklärt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. "Die Verzweiflung und die existenziellen Sorgen in der Branche sind immens groß." Die sofortige Auszahlung der versprochenen Hilfen an alle Unternehmen sei jetzt überlebenswichtig, sagt Zöllick und kritisiert die angesichts der dramatischen Lage zu langsame Abwicklung. Erst 63,5 Prozent der Betriebe haben laut der DEHOGA-Umfrage die kompletten Novemberhilfen erhalten. Bei den Dezemberhilfen sind es sogar nur 23,3 Prozent. Größere Unternehmen könnten noch nicht einmal einen Antrag stellen, berichtet Zöllick. "Die Antragstellung und die schnelle Auszahlung der noch ausstehenden versprochenen Wirtschaftshilfen müssen jetzt absolute Priorität haben." So verwundere es nicht, dass immer noch 63,9 Prozent der Betriebe um ihre Existenz bangen und sogar jedes vierte Unternehmen (24,8 Prozent) konkret eine Betriebsaufgabe in Erwägung ziehe.

In dieser Situation sorgen Vorstöße wie des sächsischen Ministerpräsidenten Guido Kretschmer zum Osterurlaub für massive Empörung in der Branche: "Die pauschale Absage des Osterurlaubs ist völlig inakzeptabel und ein erneuter Schlag ins Gesicht der Branche", sagt Zöllick. "Die Politik hat die Aufgabe, das Infektionsgeschehen laufend zu analysieren und zu beurteilen, was gesundheitspolitisch geboten ist. Die Infektionszahlen sinken seit Wochen und so haben Gastronomie und Hotellerie die nachvollziehbare Erwartung, eine Öffnungsperspektive zu erhalten." 83,6 Prozent der Betriebe fordern laut DEHOGA-Umfrage eine Öffnung vor Ostern. 40,5 Prozent der Betriebe sprechen sich für eine Öffnung zeitgleich mit dem Handel, möglicherweise am 7. März, aus. 43,1 Prozent plädieren für eine Öffnung rechtzeitig vor Ostern, zum Beispiel am 25. März.

Am 3. März findet die nächste Sitzung der Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen mit der Bundeskanzlerin statt. Spätestens dann müsse es einen konkreten Fahrplan geben, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen, die Betriebe wieder Gäste empfangen dürften. Zöllick: "Wir leben in einem Rechtsstaat und ich erwarte, dass die Politik alles dafür tut, dass die Betriebe keinen Tag länger geschlossen bleiben als dies gesundheitspolitisch notwendig ist." Dafür sind die politisch Verantwortlichen aufgerufen, das Impftempo zu beschleunigen und flächendeckend kostenfreie Schnelltests zur Verfügung zu stellen. "Es geht um die wirtschaftliche Existenz der Unternehmer und die Rettung Hunderttausender Arbeitsplätze. Aber es geht auch um den Erhalt der öffentlichen Wohnzimmer, der Kommunikations- und Begegnungsstätten der Republik." Zöllick verweist zudem auf die große Bedeutung der Branche für die Partner und Lieferanten. "Brauereien, Getränkehersteller, Foodlieferanten, Fachgroßhandel und die Wäschereien haben ebenso dramatische Einbußen zu verzeichnen."

An der Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes zur wirtschaftlichen Lage im Gastgewerbe beteiligten sich in der Zeit vom 12. bis 14. Februar 6.015 Betriebe.

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