Finanzen / Bilanzen

Individuelle Leistungszulagen als „Geburtsstunde“ des Gender-Pay-Gaps

Die mit der Einführung der W-Besoldung in Bund und Ländern verbundene Möglichkeit, individuelle Leistungsbezüge mit der jeweiligen Hochschulleitung auszuhandeln, markiert die "Geburtsstunde" des Gender-Pay-Gaps. Zu dieser Einschätzung gelangt Dr. Beate Kortendiek vom "Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW" an der Universität Duisburg-Essen in der März-Ausgabe der Zeitschrift "Forschung & Lehre". In Nordrhein-Westfalen lasse sich der fächerübergreifende Gender-Pay-Gap bei W3-Professuren auf 601 Euro im Monat beziffern. Während die Leistungsbezüge von W3-Professorinnen im Durchschnitt bei 1.665 Euro lägen, erhielten W3-Professoren mit durchschnittlich 2.266 Euro deutlich höhere Zulagen.Die mit der Einführung der W-Besoldung in Bund und Ländern verbundene Möglichkeit, individuelle Leistungsbezüge mit der jeweiligen Hochschulleitung auszuhandeln, markiert die "Geburtsstunde" des Gender-Pay-Gaps. Zu dieser Einschätzung gelangt Dr. Beate Kortendiek vom "Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW" an der Universität Duisburg-Essen in der März-Ausgabe der Zeitschrift "Forschung & Lehre". In Nordrhein-Westfalen lasse sich der fächerübergreifende Gender-Pay-Gap bei W3-Professuren auf 601 Euro im Monat beziffern. Während die Leistungsbezüge von W3-Professorinnen im Durchschnitt bei 1.665 Euro lägen, erhielten W3-Professoren mit durchschnittlich 2.266 Euro deutlich höhere Zulagen.

Anhand eines Zahlenvergleichs zwischen dem "Männerfach" Maschinenbau/ Verfahrenstechnik und dem "Frauenfach" Germanistik illustriert Kortendiek, dass die Zugehörigkeit zu einem spezifischen Lehr- und Forschungsbereich die Höhe der Leistungsbezüge zwar maßgeblich beeinflusse, die Zulagen der Frauen im Vergleich zu denen der Fachkollegen aber regelmäßig niedriger ausfielen. So erhielten W3-Professoren für Maschinenbau/Verfahrenstechnik 2.930 Euro als zusätzliche durchschnittliche Leistungsvergütung, ihre W3-Kolleginnen jedoch mit 1.777 Euro rund 1.153 Euro weniger. Damit liegen sie zwar noch knapp vor W3-Professoren für Germanistik, die im Schnitt zusätzliche Leistungsvergütungen in Höhe von 1.648 Euro erreichen konnten. Aber auch hier fallen die Leitungsbezüge der W3-Fachkolleginnen mit 416 Euro geringer aus als die der Kollegen. Kortendiek fordert vor diesem Hintergrund, "die Höhe der Gender-Pay-Gaps als neuen Indikator zur Messung von Gleichstellung in der Wissenschaft in der Hochschulstatistik zu verankern" und "die Strukturen der Besoldung von Professuren kritisch zu überprüfen".https://www.forschung-und-lehre.de/…

Schwerpunkt: Frauenförderung in der Wissenschaft  

Ute Klammer: Unübersichtliches Nebeneinander Hochschulische Gleichstellungspolitik
"Die Förderung von Frauen sorgt gerade für Exzellenz" Fragen an die Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Weitere Beiträge
Bernhard Kempen: Krise und Wahrheit
Katrin Gierhake: Freiheit? – Freiheit! Die Verabsolutierung des homo phaenomenon im Corona-Diskurs
Andreas Kurth: Im Vollschutzanzug unter der Dekontaminationsdusche Ein Hochsicherheitslabor als Ort der Forschung
Simone Fühles-Ubach | Dirk Tunger: Wissenschaftskommunikation im Wandel Wie Altmetrics die klassische Bibliometrie verändern

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutscher Hochschulverband
Rheinallee 18
53173 Bonn
Telefon: +49 (228) 90266-66
Telefax: +49 (228) 90266-80
http://www.hochschulverband.de/

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel