Darmkrebsmonat März
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Am Anfang steht die Frage: „Was ist eigentlich ein zertifiziertes Zentrum?“
Stellen Sie sich vor, Sie gehen wegen irgendeines scheinbar harmlosen Symptoms zum Hausarzt, dieser schickt Sie zu mehreren Untersuchungen und nach Abschluss derselben erhalten Sie die Diagnose „Krebs“. Zunächst sind Sie natürlich geschockt aber nach kurzer Zeit motiviert, sich umfassend zu informieren.
Wohin können Sie sich wenden, um die bestmögliche Behandlung zu erhalten. Wonach sollten Sie beispielsweise im Internet oder in der Presse suchen?
Um gerade Krebserkrankungen qualitativ hochwertig, effizient und auf dem aktuellsten Stand der medizinischen Erkenntnisse behandeln zu können, bedarf es der nötigen Erfahrung aller Beteiligten. Diese wird durch die Behandlung sehr vieler Patient*innen mit selber Diagnose, der engen Zusammenarbeit aller an Diagnostik und Therapie beteiligten Fachsparten, der engen Kommunikation mit Vor- und Nachbehandlern und einer gewissen Wohnortnähe dieser Einrichtung erreicht. Am besten ist es, sowohl Diagnostik als auch Behandlung und Nachsorge Ihrer Erkrankung aus „einem Guss“ zu erhalten.
Genau das bietet Ihnen ein „Zentrum“, dessen Qualitätsstandard durch eine übergeordnete Institution (Deutsche Krebsgesellschaft DKG) sichergestellt und deren Ergebnisse statistisch erfasst werden (Krebsregister).
Die Definition der DKG formuliert dies in ihrem Jahresbericht der zertifizierten onkologischen Zentren 2018 so: Zertifizierte Zentren sind „ein Netz von qualifizierten und gemeinsam zertifizierten, multi- und interdisziplinären, transsektoralen und ggf. standortübergreifenden Einrichtungen (…), die, sofern fachlich geboten, möglichst die gemeinsame Versorgungkette für Betroffene abbilden.“
Dabei werden pyramidenförmig aufgebaute Zertifizierungsstufen aufgezeigt. Die Basis bilden die Organkrebszentren. Darauf aufgebaut sind die Onkologischen Zentren die nächste Stufe.
Um sich als Organkrebszentrum etablieren zu können, müssen bestimmte, von der Deutschen Krebsgesellschaft definierte Kriterien erfüllt werden. Es müssen Standards eingehalten werden, die durch Experten aller beteiligten Fachrichtungen interdisziplinär festgelegt werden. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses wird die Einhaltung der Qualitätsvorgaben durch unabhängige Experten mittels Begehung der betreffenden Einrichtung und Befragung der dort Handelnden überprüft. Die Ergebnisse werden in einem Qualitätsbericht zusammengefasst und veröffentlicht.
Am Klinikum Darmstadt bestehen als Organzentren das Darmkrebszentrum, das Pankreaskrebszentrum und das Magenkrebszentrum, die zum Viszeralonkologisches Zentrum zusammengefasst und damit Teil des onkologischen Zentrums sind.
Die Ärzt*innen arbeiten entsprechend nach sogenannten S3-Leitlinien und gewährleisten allen Patient*innen damit den Zugang zu standardisiertem Vorgehen, was je nach Bedarf einer Individualisierung unterworfen werden kann, um den Besonderheiten eines jeden individuellen Krankheitsverlaufes gerecht zu werden.
Alle Krebspatient*innen werden im Hause regelmäßig in Tumorkonferenzen vorgestellt. Hier wird mit allen potentiellen Diagnostikern und Therapeuten an einem Tisch diskutiert, um zu entscheiden, welches das für jeden einzelnen Patienten vorteilhafteste Verfahren darstellt. So sind kurze Zeitintervalle zwischen den Diagnostik- und Therapieschritten und damit ein schneller Behandlungsfortschritt garantiert. Zusätzlich schafft das Klinikum die Möglichkeit, dass Patient*innen im Rahmen von Studien den Zugang zu modernsten Behandlungsoptionen haben, die u.U. dem Gros der Patient*innen noch verschlossen bleiben.
Aufbauend auf diesem breitgefächerten Wissen und der Erfahrung vieler komplexer Behandlungsverläufe ist es dem Klinikum gelungen, 2020 ein Zweitmeinungszentrum für Patienten mit Darmkrebs zu etablieren.
Hier können Patient*innen sich jederzeit entweder per Mail oder persönlich unter Vorlage aller Unterlagen und Bildgebungen vorstellen, wenn ihnen eine zweite Meinung vor Beginn oder während einer Therapie zur weiteren Entscheidungsfindung notwendig erscheint.
Einen letzten wichtigen Faktor stellt die Dokumentation aller Krebserkrankungen in einem Register (Krebsregister) dar, weil sich hieraus wichtige, statistisch auswertbare Faktoren ergeben, die wiederum dazu beitragen, die Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie stetig zu verbessern.
Auch dazu ist ein zertifiziertes Zentrum aufgrund der Vielzahl der behandelten Patient*innen prädestiniert.
Summa summarum ist an einem zertifizierten Zentrum der Weg von Diagnosestellung bis im Idealfall zur Gesundung am besten überwacht und damit sicher, den aktuellen Qualitätsstandards angepasst und er eröffnet die Chance auf neueste Behandlungsoptionen, basierend auf breitester Erfahrung und modernsten Methoden.
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