Endspurt beim CEWE Photo Award – Juror Kai Pfaffenbach im Gespräch

In diesem Jahr sitzt auch der Pressefotograf Kai Pfaffenbach der Jury bei. Der Chief Photographer der Nachrichtenagentur Reuters wurde bereits mehrfach für seine Arbeit hinter der Kamera ausgezeichnet – unter anderem für sein Foto des Siegtors von Mario Götze im Finale der Fußballweltmeisterschaft 2014. Gemeinsam mit weiteren Reuters-Fotografinnen und -Fotografen erhielt er darüber hinaus 2020 den Pulitzerpreis für die Berichterstattung zu den Protesten in Hongkong. Im Kurzinterview verrät er, worauf er bei einem Bild besonders achtet.

CEWE: Bei einer sechsstelligen Anzahl an Einsendungen bleiben für jedes Bild nur wenige Sekunden Betrachtungszeit. Was muss ein Bild mitbringen, um hervorzustechen, was zeichnet für dich ein Siegerbild aus?

Kai Paffenbach: Grundsätzlich sollte jedes Bild Emotionen transportieren, ein Siegerbild ganz besonders.

Fotografie lädt zum Experimentieren ein und es gibt die verschiedensten Trends. Was gefällt dir besonders, womit kannst du nicht so viel anfangen?
Ich persönlich mag den natürlichen Umgang mit Licht. Verwischt und verwackelt finde ich dagegen schwierig. Nicht alles, was Dank auffälliger Effekte ins Auge springt, muss gleich als Kunst verstanden werden.

Hast du einen Tipp für die Teilnahme an Fotowettbewerben?
Meine Faustregel: Grundsätzlich ist ein Bild gut, wenn es außer dem oder der Fotografierenden wenigstens noch einem anderen gefällt. Fotografie-Begeisterte haben ja oft eine Menge toller Fotos. Da macht es Sinn, sich genau Gedanken zu machen, welches Bild man für die Teilnahme an einem Wettbewerb auswählt – und Freunde oder Verwandte um eine zweite Meinung zu bitten.