Ehrenpreis des Rektors für japanischen Austauschstudenten
Herrn Ohara zeichnete zudem aus, dass er sich, als die CoViD19 Pandemie ab Frühjahr 2020 um sich griff, bewusst entschieden hatte, sein Studium nicht abzubrechen, sondern in Deutschland zu bleiben. Als in der Folge die Präsenzveranstaltungen an den Hochschulen ausgesetzt wurden, ergab sich für ihn eine vollkommen neue und schwierige Situation. Dass er sich dieser Herausforderung stellte und diese ebenfalls gut meisterte, ist bewundernswert. Er vertiefte sich weiter in das Studium und unterstützte als wissenschaftliche Hilfskraft Herrn Prof. Hein in dessen Japan-Projekt 3 Pfeile, das seit 2020 vom BMEL gefördert wird. Als Teil des Projektteams konnte er so auch Anbauversuche mit japanischen Baumarten in Baden-Württemberg und Bayern besuchen, die ihn überraschten und beeindruckten. „Ich fühle mich fast wie in Japan“ kommentierte er mit einem Lächeln, als er sich im Arboretum Florianswald (Metzingen) in einem vitalen Bestand hochgewachsener Cryptomeria Japonica, der Japanischen Sicheltanne, wiederfand.
Ermuntert, sich für ein Leistungsstipendium der Baden-Württemberg Stiftung zu bewerben, wurde seine Bewerbung von der Auswahlkommission der Hochschule angenommen. Auch dies eine Auszeichnung, die nicht selbstverständlich ist.
Für seine Abschlussarbeit führte er zahlreiche Interviews mit Vertretern der Forstadministration, wobei ihn Prof. Christoph Schurr sowohl inhaltlich als auch organisatorisch unterstützte. So zum Beispiel stand ihm Frau Dr. Silke Lanninger, Leiterin des Forstbezirks Wolfach, Rede und Antwort. Auch das Forstrevier Osterburken bei Herrn Dietmar Heid und sein „Heimatrevier“ bei Herrn Raik Tänzer waren Ziel seiner Interviews und die Gesprächspartner versorgten ihn mit wichtigen Informationen aus der Forstpraxis. Die Situation der Privatwälder ist in Japan sehr vergleichbar mit den hiesigen. Kleinparzelliert, oftmals unter 1ha Fläche, ungeklärte Besitzverhältnisse und unternutzt, so stellt es sich in Japan und insbesondere auch in der Heimatpräfektur Gifu dar, die zu Japan´s waldstärksten Regionen zählt. Mehr als zwei Drittel der Fläche sind bewaldet, die „Hebung der Privatwälder“ eine besondere Herausforderung an die örtlichen Forstbehörden. Seine Abschlussarbeit kann daher für die weiteren Reformbemühungen der japanischen Forstwirtschaft von großem Nutzen sein.
Mit dem „Ehrenpreis des Rektors“ wird sich Herr Ohara nicht zufriedengeben, sondern plant er aktuell an einer zweiten Reise nach Deutschland, um sich erneut an der HFR, diesmal jedoch als regulärer Student einzuschreiben.
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