Consulting: Corona-Pandemie hinterlässt 2020 Bremsspuren – Rückkehr zum Wachstum im Jahr 2021 erwartet
Für das laufende Geschäftsjahr 2021 zeigen sich die Unternehmensberater optimistisch. In der im Februar/März durchgeführten Geschäftsklimabefragung im Consultingmarkt meldeten 40 Prozent der Firmen eine gute Geschäftslage, 44 Prozent eine befriedigende. Noch besser fallen die Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate aus. 44 Prozent erwarten günstigere und 41 Prozent immerhin gleichbleibende Rahmenbedingungen.
2021: Optimistische Consultingnachfrage in vielen Kundenbranchen erwartet
Der Unterstützungsbedarf bei Restrukturierung und Reorganisation wird nach Einschätzung vieler Experten im Jahr 2021 spätestens nach Auslaufen der Hilfsprogramme der Bundesregierung für die Wirtschaft erheblich steigen. Vor diesem Hintergrund erwarten die Sanierungsberater ein Wachstum in ihrem Beratungssegment von 15 Prozent. Auch in den Beratungsfeldern Reorganisation, Prozessoptimierung, IT Anwendungen und Infrastruktur oder Changemanagement werden jeweils knapp zehnprozentige Umsatzsteigerungen prognostiziert. Nach Einschätzung der Unternehmensberater wird es auch eine Rückkehr zu hohen Wachstumsraten in der Beratung für wichtige Kundenbranchen geben. Für die Branchen Healthcare mit einem Plus von 12,5 Prozent, die Chemie/Pharma-Branche mit einem Plus von 10,5 Prozent sowie dem Handel mit einem Plus von 10,5 Prozent zeigt die BDU-Studie die höchsten Wachstumsraten für die Beratungsunternehmen. Aber auch im Projektgeschäft mit Kunden aus der Konsumgüterindustrie und dem Maschinenbau gehen die Consultants von zehnprozentigen Wachstumsraten aus.
Corona hat New Work extrem beschleunigt
Corona hat die Art und Weise der Consultingarbeit im Blitztempo verändert. Auch die Kunden der Unternehmensberater haben sich auf die veränderten Rahmenbedingungen schnell eingestellt. Die Ergebnisse der Branchenstudie zeigen, dass Remote Arbeit bei den Consultants durchschnittlich um 62 Prozent zugenommen hat. Gleichzeitig wurden 64 Prozent weniger interne Präsenzmeetings durchgeführt. Der Anteil von Dienstreisen nahm um 66 Prozent ab. Bei den größeren Marktteilnehmern liegen die Prozentwerte in allen abgefragten Kategorien höher. 92 Prozent der Unternehmensberater gehen im Übrigen davon aus, dass die Remote Arbeit auch nach der Pandemie auf hohem Niveau bleiben wird.
2020: HR-Berater mit besonders herausforderndem Geschäftsjahr
Die coronabedingten Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben besonders die Geschäftstätigkeit der Human Resources Berater betroffen und ihnen einen kräftigen Umsatzrückgang von minus 12,5 Prozent beschert. Hingegen waren Restrukturierungsexperten trotz der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sowie weitgehende staatliche Unterstützungsprogramme für notleidende Unternehmen infolge der Pandemieauswirkungen besonders gefragt (2020: + 15,0 %). Ohne die Maßnahmen wäre der Bedarf nach BDU-Einschätzung ungleich höher ausgefallen. Weiterhin haben Firmen das Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“ mit Unterstützung von Unternehmensberatern vorangetrieben (2020: + 9,5 %).
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Weitere Kennzahlen: 2020 waren in Deutschland rund 184.000 Unternehmensberater beschäftigt. Die Zahl aller Mitarbeitenden lag bei rund 230.000. 175 Consultingfirmen erzielten mehr als 50 Millionen Euro Jahresumsatz. 3.450 Unternehmensberatungen zählen zu der Größenklasse mit 1 – 50 Millionen Euro Umsatz. Über 21.000 Marktteilnehmer liegen mit ihrem Jahresumsatz unter 1 Million Euro. Der Umsatzanteil der Top 10 im Markt liegt bei 22 Prozent.
Studienmethodik: An der auch in diesem Jahr wieder online durchgeführten BDU-Marktstudie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2021“ haben sich von Anfang Januar bis Anfang Februar 2021 rund 450 Beratungsgesellschaften aller Größenordnungen aus der gesamten Consultingbranche mit einem Gesamtumsatz von rund 3,7 Mrd. € beteiligt. Das BDU-Geschäftsklima basiert auf einer regelmäßig durchgeführten Gesamtmarktbefragung analog der Befragungsystematik des ifo-Wirtschaftsinstituts. Durchschnittlich fließen dabei rund 600 Antworten aus Consultingunternehmen in die jeweilige Auswertung ein. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die kommenden sechs Monate mitzuteilen.
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