Der Bio-Beutel – kompostierbare Obst- und Gemüseverpackung im Praxistest
Bayerisches Bioökonomie-Projekt
„Mit dem Bio-Beutel beweisen wir, dass die bayerische Bioökonomie-Strategie kein Papiertiger ist. Die Markteinführung ist die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts der Bioökonomiestrategie in die Praxis. Diesem Projekt werden fast fünfzig weitere Maßnahmen folgen. Denn Bioökonomie ist spür- und sichtbarer Klimaschutz“, so Aiwanger. Das Projekt gehört zu den 50 Maßnahmen der Bayerischen Bioökonomiestrategie, mit der der Freistaat zu einem nachhaltigen, zukunftsfähigen Wirtschafts- und Landwirtschaftsstandort umgebaut werden soll und orientiert sich an natürlichen Stoffkreisläufen. Der Bio-Beutel passt als innovatives Produkt optimal in diese Bioökonomiestrategie, denn im Gegensatz zu herkömmlichen Einweg-Kunststoffbeuteln ist er auf Basis Nachwachsender Rohstoffe (z. B. Maisstärke) hergestellt und kann nicht nur für den Heimtransport, sondern auch als Frischhaltebeutel und zuletzt als Bioabfallbeutel genutzt werden.
Ein Projekt mit vielen Beteiligten
„Das Netzwerk ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Alle am Produktlebenszyklus Beteiligten müssen an einem Strang ziehen.“, betont Landrat Josef Laumer. Im Modellprojekt arbeiten unter der Koordination von C.A.R.M.E.N. e.V. neun Partner vom Lebensmitteleinzelhandel bis zum kommunalen Entsorgungsunternehmen intensiv zusammen. In einigen Landkreisen sind kompostierbare Bioabfallbeutel nicht für die Biotonne zugelassen. Das Modellprojekt zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es daher ist, alle Akteure in ein Boot zu holen. „Wenn wir das können, dann funktioniert das auch in anderen Landkreisen.“, so Laumer. Ein wichtiger Punkt sei hierbei auch, dass der Bio-Beutel einfach von konventionellen Kunststoffen unterschieden werden kann, ergänzt der 2. Bürgermeister Dr. Albert Solleder. Der Bio-Beutel ist rundum mit einem auffälligen Wabenmuster und dem Keimlings-Siegel, welches die industrielle Kompostierbarkeit nachweist, bedruckt.
Informieren und probieren
Ein wichtiger Projektbestandteil sei auch die Information der Verbraucherinnen und Verbraucher, so Hans Jürgen Honner (Geschäftsführer EDEKA Stadler + Honner). Der Praxistest wird von einer Umfangreichen Informationskampagne begleitet. Über die Projektseite www.biobeutel.info, einen Informationsflyer und Informationsstände in den teilnehmenden Märkten werden die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Bio-Beutels erklärt. So dient der Bio-Beutel zunächst dem Heimtransport von losem Obst und Gemüse. Doch der Bio-Beutel kann mehr! Aufgrund seiner Atmungsaktivität eignet er sich als Frischhaltebeutel und kann dazu beitragen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Seine letzte Aufgabe im Haushalt besteht darin, anfallenden Bioabfall zu sammeln. Gut gefüllt darf der kompostierbare Bio-Beutel dann über die kommunale Biotonne entsorgt werden. Diese Form der Kaskadennutzung fügt sich optimal in den Bioabfall-Kreislauf ein.
Erste Analysen gestartet
Kürzlich wurde bereits die sogenannten Null-Analyse zum Ist-Zustand des Bioabfalls beim Kompostwerk des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Straubing Stadt und Land (ZAW-SR) durchgeführt. Die entnommenen Proben werden u. a. auf Zusammensetzung und Störstoffe (wie nicht über die Biotonne zu entsorgende Kunststoffbeutel) untersucht. Weitere Analysen zur Qualität des Bioabfalls während und nach der Projektlaufzeit werden folgen.
Informationen, Hintergrundwissen, Projektziele und -Inhalte sowie Projektpartner und weiterführende Informationen sind über die Webseite www.biobeutel.info abrufbar.
Die Bioökonomiestrategie Bayern wurde unter Federführung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) entwickelt und ist unter http://www.stmwi.bayern.de/… abrufbar.
C.A.R.M.E.N. e.V., das Centrale Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk, wurde 1992 gegründet und ist die bayerische Koordinierungsstelle für Nachwachsende Rohstoffe, Erneuerbare Energien und nachhaltige Ressourcennutzung.
C.A.R.M.E.N. e.V. bündelt Informationen und bietet kostenfreie, neutrale Beratung für alle Interessengruppen. Das Netzwerk ist Teil des Kompetenzzentrums für Nachwachsende Rohstoffe (KoNaRo) in Straubing.
C.A.R.M.E.N. e.V.
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