Komponistin Katharina Rosenberger neue Professorin in Lübeck
Katharina Rosenbergers Werke sind interdisziplinär angelegt und beziehen bildende Kunst, Video und Theater ein. In ihren überwiegend kammermusikalischen Werken setzt sie ungewöhnliche Instrumentenkombinationen ein, oft mit einer Hauptrolle für die menschliche Stimme und unter Mitwirkung von Tanz, Licht und Elektronik. Am liebsten entwickelt sie ihre Arbeiten in der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Sie lockt ihr Publikum gerne an ungewöhnliche Orte und wirft traditionelle Erwartungen zur Aufführungspraxis dabei über den Haufen.
Die 1971 in Zürich geborene Klangkünstlerin studierte am Berklee College of Music in Boston, an der Londoner Royal Academy of Music sowie an der Columbia Universität New York bei Tristan Murail, wo sie ihren „Doctor of Musical Art“ erwarb. Zwölf Jahre unterrichtete sie Komposition und Klangkunst an der University of California in San Diego und wurde dort 2018 zur Professorin ernannt. Mit einem großen Koffer als Begleiter lebte und arbeitete sie in ständigem Wechsel zwischen Kalifornien und Europa.
Rosenbergers Kompositionen, Musiktheater und Installationsarbeiten waren und sind auf vielen zeitgenössischen deutschen und internationalen Bühnen zu erleben, wie unter anderem beim Warschauer Herbst, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, Heroines of Sound (Berlin) und ZeitRäume Basel sowie in Konzerten in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und in den USA.
Im Sommer 2020 übernahm Rosenberger zusammen mit Lisa Nolte und Julie Beauvais die Gesamtleitung des neuen Musikfestivals für zeitgenössische und experimentelle Musik der Stadt Zürich, das nach dreijähriger Pilotphase vom 2. bis zum 5. Dezember erstmals an den Start geht.
Rosenberger wurde für ihre Klangkunst vielfach prämiert: 2019 wurde sie mit dem „Guggenheim Fellowship“ New York ausgezeichnet. Ihre Installationskunstwerke „Room V“ (2007) und „Viva Voce“ (2013) erhielten den „Mediaprojects Award“ des schweizerischen Bundesamtes für Kultur. Sie ist Preisträgerin des Sony Scholar
Awards und des Hellman Fellowships (San Francisco) und erhielt verschiedene Kompositionsaufträge der Ernst von Siemens Musikstiftung in München. Ihre Portrait-CD „Texturen“ (Hat Hut Records) wurde mit dem namhaften „Aaron Copeland Recording Grant“ New York ausgezeichnet und 2012 in die Bestenliste zum Preis der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen.
Ihren Studierenden möchte Katharina Rosenberger Mut, Beharrlichkeit und Freude an der Arbeit vermitteln. In Lübeck freut sie sich auf die Menschen, den Wind, die nahe Ostsee und darauf, das Musikschaffen an der MHL innovativ mitzugestalten. Ihre Komposition „Blur“ ist beim Brahms-Festival, das vom 1. bis zum 9. Mai unter dem Motto „Frühlingserwachen“ stattfindet, am 4. Mai um 19.30 Uhr im Großen Saal der MHL, alternativ im Streaming-Kanal der MHL zu hören.
Weitere Informationen unter www.krosenberger.ch und https://soundcloud.com/chrrroseberger.
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