„Roter März“ feiert anlässlich „100 Jahre Deutsche Ruhrrevolution“ Premiere – pandemiebedingt mit einem Jahr Verspätung
Nach „Unter Tage“, dem Ruhrgebietskultstück, das im Rahmen von RUHR.2010 auf der Zeche Lohberg Premiere feierte, ist es die zweite Zusammenarbeit des niederrheinischen Regisseurs mit dem Kölner Produktionsleiter Jürgen Wippich. Nach über zehn Jahren kommen sie erneut für ein „Bergarbeiterdrama“ zusammen, mit dem Dinslaken zur „virtuellen Kulturhauptstadt Deutschlands“ erhoben wird: Das Projekt „Roter März“ zeigt Künstlerinnen und Künstlern eine Möglichkeit, wie – nicht nur in Corona-Zeiten – weltweit Kulturinteressierte erreicht werden können. Kultur, Traditionen, Kulinarik, künstlerische Persönlichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen stehen im Mittelpunkt der Website www.virtuellekulturhauptstadt.de. Online- und Hybridveranstaltungen werden exklusiv über das Portal CultureTotal gestreamt.
Adnan G. Köse („Lauf um dein Leben – Vom Junkie zum Ironman“) arbeitet erstmals nicht mit einem Stamm bewährter Schauspielerinnen und Schauspieler, sondern setzt auf ein völlig neues Ensemble. Mit dem bekannten Synchronsprecher, Film- und Theaterschauspieler Dieter Athanasios Landuris („Alles außer Mord“, „Linie 1“) in der Hauptrolle als Pfarrer „Monsignore“ Albert Nienhaus gelang dem regieführenden Intendanten eine Wunschbesetzung. In weiteren Hauptrollen sind Anis Jusovic, Silke Natho, Christoph Bernhard und Orlando Lenzen zu sehen. Ali Murtaza agiert in einer Doppelrolle und der Regisseur selbst spielt den „Bergwerksdirektor Heinrich Sebold“. Das kreative und detailreiche Kostümbild wird von Dipl. Designerin Elvira Freind gestaltet.
„Albert Nienhaus stand über 52 Jahre im Dienste der Katholischen Kirche. Für mich ein Vorbild – ein Kämpfer vor dem Herrn, ein edler Mensch und großer Denker“, sagt Köse. Die Bistümer Münster und Essen sehen das ebenso und unterstützen das Projekt von Anfang an.
„Roter März“ zeigt in besonderer Weise die Solidarität der Bergleute, die unter Tage gelebt wurde und geht auf Veränderungen im Bergbau ein. Ein Grund für die RAG-Stiftung, die Produktion zu fördern. Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Mitglied im Vorstand der RAG-Stiftung, äußert im Interview mit Regisseur Adnan G. Köse: „Das Stück arbeitet gegen das Vergessen. Es appelliert an uns alle, die bergmännischen Werte in unserem Miteinander nicht aus den Augen zu verlieren. Roter März leistet einen lebendigen Beitrag zur Erinnerungskultur und gibt damit die Werte des Bergbaus auch an die junge Generation weiter.“
Der Bezug von „Roter März“ zum kulturellen Erbe und zum Brauchtum der Region waren auch förderentscheidend für den Landschaftsverband Rheinland (LVR). Das Projekt mache in besonderer Weise Kultur und Geschichte seh- und erlebbar, so Guido Kohlenbach, Leiter des Fachbereichs regionale Kulturarbeit im LVR-Dezernat Kultur und landschaftliche Kulturpflege.
Ohne die Förderungen der RAG-Stiftung und des Landschaftsverbands Rheinland wäre Roter März nicht umsetzbar gewesen, betonen Intendant Adnan G. Köse und Produktionsleiter Jürgen Wippich. Hier ist auch die Förderung des Regionalverbands Ruhr (RVR) einzureihen, der 1920 gegründet wurde und ein wichtiger Impulsgeber für die Region Ruhr ist. So stellt die Projektförderung durch den RVR ebenfalls einen Meilenstein auf dem Weg zur Realisierung dar.
Eine weitere wichtige Kooperationspartnerin des Projekts ist die Stiftung Zollverein. „Zollverein, das ist Weltkulturerbe. Ohne die Stiftung hätten wir dieses aufwendige Projekt in diesen schwierigen Zeiten allein nicht realisieren können. Es ist uns daher eine Ehre, ‚Roter März‘ im Frühjahr 2022 als Essener Premiere auch auf Zollverein zu spielen“, sagt Köse. Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zollverein, hebt die historische Bedeutung des Ruhrkampfs hervor: „Dieses wichtige geschichtliche Ereignis ist etwas in Vergessenheit geraten“, sagt Prof. Dr. Noll. „Es ist unsere Verpflichtung, daran zu erinnern. Deshalb freue ich mich, dass wir zur Realisierung dieses Projekts beitragen konnten. Das UNESCO-Welterbe ist die richtige Bühne dafür, und dass aus der historischen Vorlage auch ein digitales Ereignis wird, ist ein Erfolg und eine zeitgemäße Umsetzung.“
Nach der virtuellen Weltpremiere sollen Zuschauerinnen und Zuschauer im Oktober auch in Dinslaken die Gelegenheit haben, das historische Ruhrgebietsdrama live auf der Bühne der Kathrin-Türks-Halle zu sehen – sofern es die pandemische Lage dann zulässt. Adnan G. Köse schwärmt von dem Spielort: „Ein Juwel am Niederrhein. Und Alexander Krößner, der neue Geschäftsführer, ist ein Geschenk für unsere Stadt. Er hat von Anfang an ohne jegliche Zweifel an die Produktion geglaubt und sich dafür eingesetzt, dass mit der Welturaufführung von ‚Roter März‘ Dinslaken zur ersten ‚virtuellen Kulturhauptstadt Deutschlands‘ ernannt worden ist. Das macht mich als Intendant des Dakota International Theatre ganz besonders stolz.“
Das ist das Ergebnis eines Rückhalts durch die Stadt Dinslaken, den Stadtwerken Dinslaken und der Niederrheinischen Sparkasse im Verbund mit der Sparkassen-Kulturstiftung-Rheinland. Dieser Rückhalt stellt eine tragende Fördersäule im Finanzierungsplan dar, und daher gilt der Dank des Dakota International Theatre hier besonders der Bürgermeisterin der Stadt Dinslaken, Michaela Eislöffel, der Kulturdezernentin der Stadt Dinslaken, Christa Jahnke-Horstmann, den Vertreterinnen und Vertretern der Stadtwerke Dinslaken, hier insbesondere Britta Rohkämper, der Niederrheinischen Sparkasse in Person von Reinhard Hoffacker, dem stellv. Mitglied des Stiftungsvorstands der Sparkassen Bürgerstiftung für Dinslaken, Voerde, Hünxe, und Dorothée Coßmann, Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland.
Weitere Informationen zu „Roter März“ auf www.roter-maerz.de
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