Ostern mit der Elbphilharmonie – digital
Er sei der »derzeit beste Bach-Dirigent«, urteilt die Süddeutsche Zeitung über Raphaël Pichon. Mit Bachs Matthäus-Passion, dargeboten von seinem Alte-Musik-Ensemble Pygmalion und Solisten vom Kaliber eines Julian Prégardien (Evangelist), hätte Pichon eigentlich am 29. März sein Debüt in der Elbphilharmonie geben sollen. Den Kummer über die Corona-bedingte Absage dieses Konzerts und des ganzen Festivals »Ostern in der Elbphilharmonie« soll die Aufzeichnung aus der Église de la Madeleine in Aix-en-Provence etwas lindern helfen. Dort führen Pichon und Pygmalion die Matthäus-Passion im Rahmen des traditionsreichen Osterfestivals Aix am 30. und 31. März auf – ebenfalls ohne Publikum. Neben Prégardien und weiteren Top-Solisten sind auch die Sopranistin Sabine Devieilhe und der Tenor Reinoud Van Mechelen dabei (Karfreitag, 19:30 Uhr).
»Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« von Joseph Haydn ist ein musikhistorisch einzigartiges Werk, schließlich folgen hier sieben Adagios, also ausschließlich langsame Sätze, aufeinander. Doch das für Orchester komponierte Werk lässt an Dramatik nichts zu wünschen übrig. Haydns ergreifender Musik stellt das Ensemble Resonanz Texte von Wolfgang Herrndorf gegenüber, der mit seinem Roman »Tschick« berühmt wurde (verfilmt von Fatih Akin). Aus Herrndorfs letztem Werk, den autobiografischen Notizen »Arbeit und Struktur«, hat das Ensemble Zitate zu einem Textbogen montiert, den die österreichische Schauspielerin Birgit Minichmayr spricht. Die musikalische Leitung liegt bei Riccardo Minasi, mit dem das Ensemble Resonanz die »Sieben letzten Worte« vor zwei Jahren auch auf CD veröffentlicht hat (Ostersonnabend, 20:15 Uhr).
»Er hat einen tollen Humor, aber die Musik nimmt er sehr ernst«, sagt der Geiger Jaakko Kuusisto über seinen langjährigen musikalischen Weggefährten (und mittlerweile Schwager), den Pianisten Iiro Rantala. Die beiden Finnen haben sich Mitte März mit der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen im Großen Saal der Elbphilharmonie zusammengetan, um für die Stream-Kameras das Klavierkonzert A-Dur KV 488 von Rantalas erklärtem Lieblingskomponisten Mozart aufzunehmen, außerdem eine recht turbulente Montage aus lauter Beethoven-Highlights, zusammengestellt für (Jazz-)Klavier und Orchester von Rantala und Kuusisto selbst und in finnischer Unbekümmertheit »Best of Beethoven« benannt. Die erste halbe Stunde bestreitet die Kammerphilharmonie mit Francis Poulencs Sinfonietta – ohne Rantala, aber mit Kuusisto am Dirigentenpult (Ostersonntag, 20:15 Uhr).
Die Streams im Überblick:
Karfreitag, 2. April, 19:30 Uhr:
J.S. Bach: Matthäus-Passion BWV 244
Pygmalion, Maîtrise de Radio France (Chor)
Julian Prégardien (Evangelist)
Stéphane Degout (Jesus)
Christian Immler (Pilatus)
Sabine Devieilhe (Sopran)
Hana Blažíková (Sopran)
Lucile Richardot (Alt)
Tim Mead (Countertenor)
Emiliano Gonzalez Toro (Tenor)
Reinoud Van Mechelen (Tenor)
Raphaël Pichon (Leitung)
(Aufzeichnung vom 30./31.3.2021 aus der Église de la Madeleine, Aix-en-Provence, Frankreich)
Ostersonnabend, 3. April, 20:15 Uhr:
Letzte Worte: Musik von Joseph Haydn mit Texten von Wolfgang Herrndorf
Joseph Haydn: »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze«
Wolfgang Herrndorf: »Arbeit und Struktur« (Auszüge)
Ensemble Resonanz, Birgit Minichmayr (Sprecherin), Riccardo Minasi (Leitung)
(Aufzeichnung vom 13./14.3.2021 aus dem Kleinen Saal der Elbphilharmonie)
Ostersonntag, 4. April, 20:15 Uhr:
Francis Poulenc: Sinfonietta
W.A. Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488
Rantala/Kuusisto: Best of Beethoven
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Iiro Rantala (Klavier), Jaakko Kuusisto (Leitung)
(Aufzeichnung vom 15.3.2021 aus dem Großen Saal der Elbphilharmonie)
Alle Streams abrufbar über https://www.elbphilharmonie.de/de/mediathek/ostern-mit-der-elbphilharmonie/546
und anschließend verfügbar als Video on Demand
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