Zum Corona-Gedenktag am 18. April
"Heute ist ein Tag der Klage. Heute trauern wir als Gesellschaft um schmerzhaft vermisste Mütter, Väter und Geschwister, um Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen. Zu viele mussten alleine sterben, zu viele konnten sich von ihren Liebsten nicht wirklich verabschieden. Andere kämpfen mit den Langzeitschäden dieser tückischen Krankheit – gesundheitlich, auch ökonomisch. Existenzen können auf sehr unterschiedliche Weise vernichtet werden. Corona geht allen an die Substanz. Es kann heilsam sein, wenn wir uns gemeinsam Zeiten zum Trauern und Klagen nehmen. Wir brauchen einander – auch in der Anerkennung unseres Leidens. Dafür ist heute Raum.
Aber Trauerarbeit ist auch Arbeit an der Reifung und der Bewusstwerdung unserer sich tief transformierenden Gesellschaft, die eine soziale und ökologische Wende und eine Weiterentwicklung der Freiheitsidee braucht. Die Folgen von Corona werden uns noch Jahre hinaus beschäftigen. Zur erweiterten Trauerarbeit der Gesellschaft gehört auch, unser Gesundheits- und Sozialsystem nun für die Zukunft pandemiefest zu machen. Wir brauchen eine Daseinsvorsorge, die alle mitnimmt in unserer immer älter und vielfältiger werdenden Gesellschaft. Die Pandemie hat uns gezeigt, dass wir Notsituationen nur gemeinsam durchstehen. Ein Mehr an sozialer Gegenseitigkeit und ein Weniger nur an materiellem Wachstum um jeden Preis wäre ein gewaltiger gesellschaftlicher Fortschritt für unser Land."
Weitere Informationen: Corona-Informationsseite der Diakonie Deutschland: https://www.diakonie.de/…
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