Energie- / Umwelttechnik

Müssen 15 Hektar Wald dem Straßenbau weichen?

Die Tangentialverbindung Ost (TVO), die die Wuhlheide mit der B1 verbinden soll, ist seit Jahrzehnten in Planung. Für diesen vierspurigen, 6,4 Kilometer langen Straßenabschnitt sollen rund 15 Hektar Wald gerodet und 155 Millionen Euro ausgegeben werden. Das Straßenbauprojekt zerschneidet nicht nur wertvolle Naturräume, sondern symbolisiert zudem das Festhalten an klimaschädlicher Verkehrspolitik.

„Alle vorgelegten Entwürfe zum Bau der TVO sind absolut inakzeptabel!“, sagt Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin. „Das demonstriert eine völlig rückwärtsgewandte Verkehrspolitik, die so nicht mehr tragbar ist. In Zeiten von Dürre und Wassermangel können wir nicht einfach munter weiterversiegeln“, so Schlaberg. Eine Demonstration aller großen Umweltverbände Berlins gegen die TVO ist für den 25. April 2021 geplant.

Alle Trassenvarianten zerstören wertvollen Wald
Aus den aktuellen Planungsunterlagen wird klar: Alle Trassenvarianten der neuen TVO führen durch wertvolle Waldflächen in der Wuhlheide, die dem Naturschutz, der Erholung und der Gesundheitsvorsorge dienen. Gleichzeitig ist auch der Grundwasserschutz betroffen.
Besonders schwer wiegt der Eingriff in die wertvollen Eichenwälder der Wuhlheide. Bei der Realisierung der von den Planer*innen bevorzugten Variante müssten ganze 14,6 Hektar Wald gerodet werden.

Der NABU Berlin lehnt den Bau der TVO entschieden ab und plädiert für eine flächendeckende Förderung des Umweltverbunds (ÖPNV-, Fuß- und Radverkehr): „Den ohnehin geschwächten Wald dem Straßenbau zu opfern, ist in einer Stadt, die als erstes Bundesland die Klimanotlage anerkannt hat, nicht tragbar“, so Schlaberg, „Eine ökologische Verkehrswende braucht keine neuen Straßen, sondern Investitionen in den Personennahverkehr!“

Berliner Umweltverbände demonstrieren
Zahlreiche Berliner Umweltverbände, darunter auch der NABU Berlin, rufen daher zu der Demonstration „Keine neuen Straßen durch unseren Wald!“ am 25. April 2021 auf. Berliner*innen können sich einer Fahrraddemonstration um 12 Uhr sowie einer Demonstration zu Fuß ab 13 Uhr anschließen. Danach wird es eine Kundgebung vor dem FEZ geben. DieEinhaltung der Corona-Schutzverordnung wird durchgesetzt.

Veranstaltungsdetails
Datum: 25. April 2021
Ort: Berlin Wuhletal – Wuhlheide

Uhrzeit:
11.00 Uhr: Fahrraddemonstration ab S-Bahnhof Frankfurter Tor zum S- Bahnhof Wuhletal
12.00 Uhr: Fahrraddemonstration ab S- und U-Bahnhof Wuhletal
13.00 Uhr: Demonstration zu Fuß ab S-Bahnhof Spindlersfeld
14.00 Uhr: Aktion „Rettet die Bäume in der Wuhlheide“ (Waldstück An der Wuhlheide/Spindlersfelder Straße)
Abschlusskundgebung: vor dem FEZ Berlin (Str. zum FEZ 2, 12459 Berlin)

Veranstalter:
Der Aufruf wird unterstützt von: Aktionsbündnis A 100 stoppen, Attac Berlin, autofrei leben!, Bergwaldprojekt e.V., Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Berliner Wassertisch,
BI Wuhletal, Bündnis Stadtnatur in Kreuzberg 61, BUND Berlin, BUNDjugend Berlin, Changing Cities, FIAN Berlin, FRE! LAUF DIY Bike-Camp, Fridays For Future Treptow-Köpenick, FUSS e.V. Berlin, Greenpeace Berlin, Grüne Liga Berlin, Grünen Radler Berlin, Grünzüge für Berlin, NABU Berlin, NABU Bezirksgruppe Treptow-Köpenick, NaturFreunde Berlin, Netzwerk fahrradfreundliches Marzahn-Hellersdorf, PowerShift, Robin Wood Berlin

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter berlin.nabu.de.

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