EU-Klimaziel 2030: Es fehlen belastbare politische Rahmenbedingungen
Zentrale Aufgabe für die Politik bleibt es zu verhindern, dass die Industrieproduktion künftig in anderen Regionen der Welt mit deutlich geringeren Klimaschutzauflagen stattfindet. Kerkhoff warnt daher vor einer weiteren Verschärfung des EU-Emissionsrechtehandels in Folge des neuen EU-Klimaziels: „Bereits bei den bestehenden Regelungen im EU-Emissionsrechtehandel müssen die Stahlunternehmen rund 20 Prozent der Zertifikate erwerben, um ihre Emissionen auszugleichen. Dies ist bis zum Ende der Handelsperiode im Jahr 2030 mit Kosten in Milliardenhöhe verbunden. In der Folge werden die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie belastet und den Unternehmen die benötigten finanziellen Mittel für Klimaschutz-Investitionen entzogen. Die bereits festgelegte Gesamtmenge an freien Zertifikaten darf nicht erneut verringert werden, da sonst die Mehrbelastungen die Transformation in der Stahlindustrie auszubremsen drohen.“
Die Stahlindustrie in Deutschland hat seit 1990 bereits 20 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart. Bis 2030 sind weitere Minderungen um rund ein Drittel möglich. Die hierfür erforderlichen Investitionen sind jedoch erheblich. Hinzu kommen deutlich höhere Betriebskosten für eine grüne Stahlproduktion im Vergleich zu konventionellen Produktionsverfahren. Daher sind eine Investitionsförderung, Leitmärkte für grünen Stahl und eine ausreichende Verfügbarkeit von klimaneutralem Wasserstoff unverzichtbar.
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) vertritt die politischen Interessen der stahlproduzierenden Unternehmen in Deutschland mit ihren rund 85.000 Mitarbeitenden gegenüber Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Weitere Informationen finden Sie unter: www.stahl-online.de.
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