Kunst & Kultur

30. Juni 2021 – Eröffnung des neuen Hans Christian Andersens Hus

Am 30. Juni 2021 eröffnet das neue Hans Christian Andersens Hus in Odense, Dänemark. Auf 5.600 qm2 lädt das neue Museum ein, die märchenhafte Welt des Hans Christian Andersen zu entdecken. Architektur, Landschaft und modernes Ausstellungsdesign verbinden sich zu einem einzigartigen Gesamterlebnis. Die Besucher betreten eine magische Welt, die die Geschichten des Dichters sinnlich erlebbar macht. Zwei Drittel des Museums liegen unterirdisch, darüber spannt sich ein märchenhafter Garten. Außerdem erwartet die jungen Besucher ein Atelier mit kreativen und pädagogischen Workshops.

Der japanische Stararchitekt Kengo Kuma schafft einen unvergleichlichen Museumskomplex. Seine Intention ist nicht, über Andersen, sondern wie Andersen zu kommunizieren. Die Natur im Außenbereich trifft auf das Museumsinneren, gemeinsam formen sie ein Wechselspiel, das den Besuchern das Gefühl gibt, in die Märchenwelt einzutauchen. So blickt man z.B. im unterirdischen Museumsgebäude durch einen darüber angelegten See in den Himmel wie die kleine Meerjungfrau.

Der magische Garten als Teil des neuen Museumskomplexes ist ein Highlight für sich. Eingebettet in das Stadtbild von Odense, soll hier ein öffentlicher Raum geschaffen werden, der Hans Christian Andersen direkt mit seinem Heimatort verknüpft. Entworfen von den Landschaftsarchitekten MASU-Planning, wird die Natur auf besondere Weise erlebbar gemacht und knüpft an die Naturerfahrung in den Märchen von Andersen an. Ein besonderer Fokus wurde auf die Farben, Pflanzen, Gerüche und Formen gelegt. Sie sind darauf ausgelegt, einen Konflikt zwischen Harmonie und Chaos zu injizieren. Hecken ersetzen hier Wände und formen eigene Räume.

Gleichzeitig erhebt sich die Architektur in Form von Pavillons in den Garten hinein. All diese Besonderheiten erzielen bewusst eine wechselwirkende Atmosphäre. So kommt es, dass einige Ecken des Gartens Assoziationen mit Licht und Leichtigkeit hervorrufen, während wenige Meter weiter die dunklen Baumschatten düstere Spannung erzeugen. Wie in den Märchen von Hans Christian Andersen wird auch im Garten ein Wechselspiel aus Fantasie und Realität erfahrbar gemacht und lässt Kinder und Erwachsene Natur auf ganz besondere Weise erleben.

In dem Kinderland Ville Vau, wird Hans Christian Andersen spielerisch erfahrbar. Das Ville Vau ist ein Ort, in dem Kinder und ihre Eltern gemeinsam das Universum von Hans Christian Andersen erkunden und ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. In diesem Atelier können sich Kinder, inspiriert von Andersens Märchen, selbst kreativ ausdrücken und an Workshops teilnehmen. Darüber hinaus bietet das Museum pädagogische Kurse an, die sich sowohl an Kindertagesstätten, Schülerinnen und Schüler richten als auch in der Freizeit individuell genutzt werden können.

Eine künstlerische Intervention von Andersens Märchen erfolgt durch Arbeiten von 12 internationalen Künstlern, deren Werke auf die eine oder andere Weise mit den Werken von Hans Christian Andersen verbunden sind. Sie wurden in Zusammenarbeit mit der britischen Designagentur Event Communications explizit für das neue Museum geschaffen. Das multimediale Spektrum reicht von Musik und Klangkompositionen über Kunstinstallationen aus Papier und recyceltem Holz bis zu poetischen Illustrationen und Animationen und ergänzen die museale Erfahrung.

Zu den Künstlerinnen und Künstlern gehören Louise Alenius, Kim Fupz Aakeson, Daniel Handler, Veronica Hodges, Henrique Oliveira, Andy Gent, Timothy David Orme, Sandra Rilova, Noah Harris, Lewis Gibson, Simon McBurne und George Shelbourn.

Hans Christian Andersen (*1805 in Odense; † 1875 in Kopenhagen), gilt als der berühmteste Märchenautor der Literaturgeschichte. Zu seinen bekanntesten Märchen zählen Däumelinchen, Die kleine Meerjungfrau oder auch Die Prinzessin auf der Erbse. Inspiriert von seinen vielen Reisen, schuf er über 156 Märchen, 14 Romane und 1000 Gedichte, die bis heute in über 160 Sprachen übersetzt und in Verfilmungen, Theaterproduktionen und Musik umgesetzt wurden.

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