Facettenreich und innovativ – futureTEX gestaltet Wandel in deutscher Traditionsbranche
Zu Beginn der Projektlaufzeit 2015 wurde dem Konsortialführer ein Beirat zur Unterstützung zur Seite gestellt. Die inhaltliche Entwicklung von futureTEX wird seitdem durch ein achtköpfiges Gremium aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft begleitet. Die Beiratsmitglieder überprüfen regelmäßig die strategische Ausrichtung des Konsortiums sowie die erreichten Fortschritte und geben Empfehlungen zur Förderwürdigkeit der einzelnen Vorhaben.
Seit 2015 ist Professor Dr. Frank Schultmann Mitglied des futureTEX-Beirats. Er ist Leiter des Instituts für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) am Karlsruher Institut für Technologie. Als Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Produktionswirtschaft und Logistik befasst er sich mit techno-ökonomischen Analysen industrieller Wertschöpfungsketten mit Schwerpunkten in den Bereichen Digitalisierung, Risikomanagement, Kreislaufwirtschaftssysteme, integrierte Umweltschutzmaßnahmen und biobasierter Ressourcen sowie Aufgabenstellungen der Produktionsplanung.
Im Beirat bringt er seine Expertise aus den unterschiedlichen Industriebereichen ein und setzt wichtige Impulse für die Verzahnung von futureTEX mit anderen Branchen.
Vier Fragen an Professor Dr. Frank Schultmann, Leiter des Instituts für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) am Karlsruher Institut für Technologie
Welchen beruflichen Bezug haben Sie zu Technischen Textilien?
Am Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion (IIP) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dass sich mit industrieller Produktion aus technisch-wirtschaftlicher Perspektive befasst, arbeiten wir grundsätzlich mit allen Industriebereichen und beschäftigen uns ganzheitlich mit der nachhaltigen Gestaltung und Optimierung industrieller Prozesse.
Insofern bin ich kein Experte für Technische Textilien an sich, bringe aber Kenntnisse aus diversen Industriebereichen ein, die sich auch auf die Textilindustrie und deren Produkte wie Technische Textilien anwenden und übertragen lassen.
Was hat Sie bei Ihrer Tätigkeit als Beiratsmitglied am meisten überrascht?
Die deutsche Textilbranche blickt auf eine lange Tradition zurück. Das Zeitalter der Digitalisierung bringt für viele alteingesessene Unternehmen und Akteure völlig neue Herausforderungen mit sich. Es ist spannend zu sehen, wie facettenreich und innovativ der Wandel hin zu einem zukunftsfähigen Industrieplayer von den Partnern im Konsortium angegangen wird.
Das Motto von futureTEX lautet „Zukunft unternehmen!“ – Welchen Stellenwert werden Ihrer Ansicht nach Technische Textilien in Zukunft einnehmen?
In den letzten Jahren hat sich im Bereich der Technischen Textilien einiges getan. Durch meine Arbeit im Beirat konnte ich bei vielem live dabei sein. Die Bedeutung dürfte durch die zahlreichen neuen Anwendungsbereiche sowohl im persönlichen Bereich (Stichwort „Wearables“) als auch im Sport, in der Medizin und auch bei industriellen Themen erheblich zunehmen.
Was nehmen Sie aus Ihrer Rolle als Beiratsmitglied für Ihre eigene Arbeit mit?
Ich konnte in den vergangenen sechs Jahren viele wertvolle Erfahrungen aus einem spannenden, sich im Umbruch befindlichen Industriebereich sammeln. Diese können auch in unsere Arbeit am Institut für Industriebetriebslehre und Industrielle Produktion einfließen. Nicht zuletzt blicke ich auch auf interessante und konstruktive Diskussionen unter den Beiratsmitgliedern zurück, die mir einen Blick weit über den Tellerrand hinaus gewährt haben.
Das Projekt futureTEX ist ein Gewinner im Programm „Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Bis 2021 arbeiten wissenschaftliche Einrichtungen, Unternehmen und Verbände an der Entwicklung wesentlicher Bausteine eines Zukunftsmodells für Traditionsbranchen. Das Projektkonsortium futureTEX verfolgt das Ziel, die führende Position bei der Umsetzung der vierten industriellen Revolution im Textilmaschinenbau und in der Textilindustrie zu erringen und damit beispielhaft bis 2030 das modernste textilindustrielle Wertschöpfungsnetzwerk Europas aufzubauen. Mit der Entwicklung eines Zukunftsmodells werden die Forschungsschwerpunkte Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft, kundenintegrierte flexible Wertschöpfungsketten, textile Zukunftsprodukte, Wissens- und Innovationsmanagement sowie Arbeitsorganisation und Nachwuchssicherung gemeinschaftlich mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft bearbeitet. Das Konsortium umfasst aktuell über 300 involvierte Partner, darunter 70 Prozent aus der Industrie. Das Projekt futureTEX ist Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichneter Ort“ im Land der Ideen 2016. | Herausgeber: Sächsisches Textilforschungsinstitut e.V. (STFI)
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