Chemnitz: Arbeitslosigkeit sinkt leicht
Informationen Arbeitsmarkt:
Arbeitslosenzahl im April: 9.546
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (9.627):-81 oder -0,8 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (8.371): +175 oder +1,9 Prozent
Arbeitslosenquote im April: 7,7 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist von März auf April um 81 Personen oder 0,8 Prozent gesunken. Zum Vorjahr sind das 175 Menschen oder 1,9 Prozent mehr. Hierbei handelt es sich erstmalig um einen Vergleich innerhalb des Corona-Krisen-Zeitraumes und nicht mehr um einen Vergleich zu Vorkrisenzeiten.
Ein längerfristiger Vergleich zu April 2019 zeigt, dass der Rückgang zum Vormonat in diesem April geringer ausgefallen ist als vor zwei Jahren. Von März auf April 2019 war die Arbeitslosigkeit mit einem Minus von 292 bzw. 3,5 Prozent stärker im Rückgang. Auch der Vergleich zum Vorjahr zeigte im April 2019 deutliche Ausmaße des Arbeitslosenrückgangs (minus 12,4 Prozent).
Die Arbeitslosenquote bleibt auf dem Niveau des Vormonats und beträgt 7,7 Prozent. Im April des Vorjahres lag sie bei 7,5 Prozent. Zuvor war die Quote in einem April zuletzt 2017 (7,9 Prozent) höher.
Im April meldeten sich aus diesen Branchen die meisten Menschen arbeitslos:
- Arbeitnehmerüberlassung (82)
- Verarbeitendes Gewerbe (74)
- Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (60)
- Wirtschaftliche Dienstleistungen (51)
Langzeitarbeitslosigkeit – Mehr als jeder Dritte Arbeitslose in Chemnitz ist länger als ein Jahr ohne Job
Bei der Personengruppe der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum April 2020 ein deutlicher Anstieg zu erkennen. 4.064 Personen sind länger als ein Jahr arbeitslos. Das sind 1.462 mehr (plus 56,2 Prozent) und 42,6 Prozent des Gesamtbestandes an Arbeitslosen (9.546).
Je länger die Arbeitslosigkeit andauert, umso komplexer wird die Vermittlung und Integration in Beschäftigung. Der Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit ist für die Arbeitsagentur und besonders das Jobcenter eine präsente Aufgabe. Drei Wege stehen dabei ganz oben:
- Prävention: Langzeitarbeitslosigkeit soll im Vorfeld vermieden werden.
Je länger eine Person arbeitslos ist, umso schwerer fällt der Wiedereinstieg in den Beruf. Deshalb gilt es, den Übertritt in die Langzeitarbeitslosigkeit zu vermeiden.
Ist die Vermittlung wegen fehlender Qualifikation oder veralteter Kenntnisse nicht so leicht möglich, gibt es Förderungen, die genutzt werden können.
So können zum Beispiel Geringqualifizierte in einen Job vermittelt und dann qualifiziert werden. Das ermöglicht das Qualifizierungschancengesetz.
- Integration: Die langfristige Übernahme in ein Beschäftigungsverhältnis
Eine langfristige Integration in den Job ist oberstes Ziel.
Für Unternehmen, die auch langzeitarbeitslosen Personen oder gering Qualifizierten eine Chance geben, gibt es verschiedene Unterstützungsleistungen, wie zum Beispiel Lohnzuschüsse oder spezielle Betriebsakquisiteure, die sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber beim Einstellungsprozess begleiten.
- Teilhabe: Wenn eine Vermittlung nicht möglich ist
Für manche Menschen ist eine reguläre Arbeit ein weit entferntes Ziel. Gesundheitliche Gründe, besonders lange Arbeitslosigkeit oder fehlende Schul- und Berufsabschlüsse sind die Ursachen. Um für diese Frauen und Männer die Chancen auf eine Arbeit zu erhöhen, setzt das Jobcenter auf Teilhabe. Dazu gehören zum Beispiel Weiterbildungsmöglichkeiten; ein intensives, begleitendes Coaching während der geförderten Beschäftigung sowie Arbeitsgelegenheiten.
Gemeldete Arbeitsstellen – Anstieg im Stellenangebot
Im April wurden dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter 589 neue Stellen gemeldet. Das sind 294 bzw. 99,7 Prozent mehr als vor einem Jahr – zu Beginn der Pandemie.
Aus diesen Branchen kamen die meisten neuen Stellen:
- Arbeitnehmerüberlassung (130)
- Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (66)
- Gesundheits- und Sozialwesen (60)
- Verarbeitendes Gewerbe (53)
- Öffentliche Verwaltung (50)
Der Gesamtbestand an Arbeitsstellen beträgt 2.498. Das sind 81 Stellen mehr als im März (plus 3,4 Prozent) und 302 Stellen mehr als im Vorjahr (plus 13,8 Prozent).
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