Tipps zum Wiederverwenden von FFP2-Masken im Privatgebrauch
7-Tage-Trocknen bei Raumluft
Nach dem Tragen einer FFP2-Maske können sich infektiöse SARS-CoV-2-Viren auf der Maskenoberfläche befinden. Dieses von der Maske ausgehende Infektionsrisiko lässt sich erst nach sieben Tagen Trocknen bei Raumluft um 95 % – und damit auf eine vertretbares Maß – minimieren. Daher sollten FFP2-Masken frühestens ab dem siebten Tag wieder getragen werden, wobei sich gleichzeitig auch die Anzahl der anderen Erreger aus dem Hals-Nasen-Raum des Trägers auf der Innenseite der Maske deutlich reduziert. „Empfehlenswert ist es, die nach einem Tag getragene Maske zum Trocknen für eine Woche in der Raumluft zu lagern, z. B. in der Garderobe oder an einer Wäscheleine mit sieben unterschiedlich (von Montag bis Sonntag) gekennzeichneten Klammern. Dann lässt sich genau sehen, an welchem Wochentag welche Maske als nächste getragen werden darf“, rät Prof. Gillissen. Diesen siebentägigen Trockenzyklus sollte man insgesamt nur fünf Mal wiederholen. Getragene Masken müssen im Hausmüll entsorgt werden; defekte Masken – oder wenn man direkt angehustet wurde – am besten noch am selben Tag, also schon vor Ablauf des Trockenzyklus.
1 Stunde trockene Hitze bei 80 ° C
Vor dem Trocknen im Backofen sollte man die FFP2-Masken mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen lassen. Zudem ist die korrekte Backofeneinstellung für 80 ° C mithilfe eines Bratenthermometers genau zu ermitteln, da sie bei verschiedenen Geräten variieren kann. „Messungen des Forscherteams zufolge kann die tatsächliche Temperatur eines Backofens stark schwanken. Die Temperatur sollte aber genau 80 ° C betragen. Denn bei weniger als 70 ° C kann SARS-CoV-2 infektiös bleiben. Und bei über 105 ° C können die Maske und ihre Filterleistung beschädigt werden“, erläutert Prof. Gillissen. Während der Vorheizzeit auf 80 ° C Ober- und Unterhitze, werden die Masken außerhalb des Ofens auf das mit Backpapier belegte Gitter (Backofenrost) gelegt. Zum Trocknen wird das Gitter dann samt Backpapier und Masken in den Ofen geschoben, wobei ein ausreichender Abstand der Masken zu Ober- und Unterboden des Ofens (ca. 10 cm) eingehalten werden sollte. Nach dem einstündigen Trocknen der Masken im geschlossenen Ofen, der zwischendurch wegen des Wärmeverlustes bitte nicht geöffnet werden sollte, wird der Ofen abgestellt, die Masken lässt man anschließend außerhalb des Backofens auf dem Rost abkühlen. Auf diese Weise können die Masken ebenfalls insgesamt nur fünf Mal wieder aufbereitet werden und sind dann im Hausmüll zu entsorgen. „Durch das Trocknen im Backofen bei 80 ° C werden Coronaviren vollständig und andere Erreger deutlich reduziert, die elastischen Haltebänder der Maske können allerdings an Zugkraft verlieren. Das Verfahren ist außerdem ungeeignet für formstabile FFP2-Masken (Körbchenmodell) und Masken mit Atemventil“, fasst Prof. Gillissen zusammen.
Quelle: Veröffentlichung der FH und WWU Münster am 11.1.2021: “Möglichkeiten und Grenzen der eigenverantwortlichen Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch”
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