Fresenius startet trotz anhaltender Covid-19-Effekte gut ins Jahr 2021
• Ausblick für 2021 bestätigt
• Fresenius Medical Care mit solidem 1. Quartal
• Fresenius Kabi mit ausgezeichnetem Wachstum in den Schwellenmärkten, Geschäft in Nordamerika weiterhin belastet
• Helios Deutschland durch verlängerte Regelung zu Freihaltepauschalen unterstützt; Helios Spanien mit starkem Umsatz- und Ergebniswachstum aufgrund Erholung bei elektiven Behandlungen
• Fresenius Vamed weiterhin stark beeinträchtigt durch Verschiebungen im Projektgeschäft wegen Covid-19; weiterhin robuste Entwicklung bei technischen High-End-Dienstleistungen
• Vorbereitung konzernweiter Initiativen zur Verbesserung von Effizienz und Profitabilität vorangetrieben
Stephan Sturm, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, sagte: "Angesichts der Widrigkeiten und anhaltenden Unsicherheiten, die Covid-19 mit sich bringt, sind wir mit dem Start ins Jahr 2021 zufrieden. Wir haben es geschafft, aus eigener Kraft weiterzuwachsen, obwohl das erste Quartal des Vorjahres weniger stark von der Pandemie beeinträchtigt war. Das stimmt mich optimistisch, dass wir unsere gesteckten Ziele erreichen können. Anlass zur Hoffnung geben auch die Fortschritte bei den Impfungen weltweit. Für eine Entwarnung ist es aber zu früh; wir werden insbesondere in den kommenden Monaten noch mit dem Virus und seinen vielfältigen Auswirkungen umgehen müssen. Dies werden wir weiterhin in voller Verantwortung für die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten tun. Gleichzeitig werden wir die Planungen zur Steigerung unserer Effizienz und Wirtschaftlichkeit weiter vorantreiben. Vor dem Hintergrund der langfristigen Wachstumstrends, die unsere Kerngeschäfte begünstigen, schaffen wir so die Voraussetzungen für gleichermaßen beschleunigtes wie nachhaltiges Wachstum. Wachstum, das immer bessere Medizin für immer mehr Menschen ermöglicht."
Erwartungen zu Einflüssen von Covid-19 auf das Geschäftsjahr 2021
Das 1. Quartal 2021 war weltweit von einer regional unterschiedlichen Entwicklung der Covid-19-Pandemie bei insgesamt weiter hohen Infektionszahlen sowie von einer zunehmenden Zahl von Virus-Mutationen gekennzeichnet. Um die Covid-19-Ausbreitung weiter einzudämmen, ist das öffentliche und private Leben daher in vielen Ländern gegenwärtig wieder eingeschränkt. Die Impfprogramme wurden weltweit begonnen und sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich weit fortgeschritten.
Fresenius rechnet mit belastenden Effekten durch die Covid-19-Pandemie auch im weiteren Jahresverlauf. Spürbare Verbesserungen der Rahmenbedingungen in seinen wesentlichen Märkten erwartet das Unternehmen erst in der zweiten Jahreshälfte. Diese Erwartung steht unter dem Vorbehalt einer zügig voranschreitenden Durchimpfung der Bevölkerung in diesen Märkten. Diese Annahmen sind mit erheblicher Unsicherheit behaftet.
Eine Verschlechterung der Situation, die mit weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in einem oder mehreren wesentlichen Märkten von Fresenius verbunden ist, erscheint zunehmend unwahrscheinlich, bleibt aber weiterhin ein Risiko. Sich daraus ergebende Auswirkungen mit wesentlichem und unmittelbarem Einfluss auf den Gesundheitssektor ohne eine angemessene Kompensation sind demzufolge nicht im Konzernausblick für das Gesamtjahr 2021 berücksichtigt.
Konzern-Ausblick für 2021 bestätigt
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet Fresenius weiterhin einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes1 im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Ferner erwartet das Unternehmen eine im Vergleich zum Vorjahr mindestens in etwa stabile Entwicklung des währungsbereinigten Konzernergebnisses2,3. Implizit geht Fresenius davon aus, dass das währungsbereinigte Konzernergebnis2 ohne Berücksichtigung der Ergebnisbeiträge von Fresenius Medical Care im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich wachsen wird.
Darüber hinaus rechnet Fresenius damit, dass der Verschuldungsgrad4 zum Jahresende 2021 in etwa am oberen Ende des selbstgesetzten Zielkorridors von 3,0x bis 3,5x liegt.
Fresenius hat die Vorbereitungen konzernweiter strategischer Initiativen vorangetrieben, um die Profitabilität nachhaltig zu steigern. Dabei handelt es sich um geplante Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur dauerhaften Senkung der Kostenbasis, den weiteren Ausbau künftiger Wachstumsfelder sowie Optimierungen des Portfolios. Diese Maßnahmen sollen zu Ergebnisverbesserungen von jährlich mindestens 100 Mio € nach Steuern und Minderheitenanteilen bis zum Jahr 2023 führen mit der Möglichkeit, in den Folgejahren noch zusätzliche Verbesserungen zu erzielen. Das Unternehmen rechnet in diesem Zusammenhang mit erheblichen Aufwendungen. Diese dürften sich in den Jahren 2021 bis 2023 in der Größenordnung von durchschnittlich 100 Mio € p.a. nach Steuern und Anteilen Dritter bewegen und werden als Sondereinflüsse klassifiziert.
3 % Wachstum beim währungsbereinigten Umsatz
Der Konzernumsatz im 1. Quartal 2021 fiel um 2 % (stieg währungsbereinigt: 3 %) auf 8.984 Mio € (1. Quartal 2020: 9.135 Mio €). Das organische Wachstum betrug 2 %. Akquisitionen/Desinvestitionen trugen netto 1 % zum Umsatzanstieg bei. Währungsumrechnungseffekte hatten einen negativen Einfluss von 5 % auf das Umsatzwachstum. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte1 hätte der Fresenius-Konzern ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 4 bis 5 % erzielt (1. Quartal 2020: 7 bis 8 %).
2 % Rückgang beim währungsbereinigten Konzernergebnis2,3
Der Konzern-EBITDA vor Sondereinflüssen und der berichtete Konzern-EBITDA fielen um 7 % (währungsbereinigt: -2 %) auf 1.628 Mio € (1. Quartal 2020: 1.755 Mio €).
Der Konzern-EBIT vor Sondereinflüssen und der berichtete Konzern-EBIT fielen um 11 % (währungsbereinigt um -6 %) auf 1.006 Mio € (1. Quartal 2020: 1.125 Mio €). Der währungsbereinigte Rückgang des EBIT war im Wesentlichen negativ beeinflusst von Beeinträchtigungen im Zusammenhang mit Covid-19. Die EBIT-Marge vor Sondereinflüssen und die berichtete EBIT-Marge betrugen 11,2 % (1. Quartal 2020: 12,3 %).
Das Zinsergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf -137 Mio € (1. Quartal 20202: -174 Mio €) im Wesentlichen aufgrund von Einsparungen durch erfolgreiche Refinanzierungsaktivitäten, ein niedrigeres Zinsniveau und Währungseffekte. Das berichtete Zinsergebnis verbesserte sich ebenfalls auf -137 Mio € (1. Quartal 2020: -182 Mio €).
Die Steuerquote vor Sondereinflüssen und die berichtete Steuerquote lagen im 1. Quartal 2021 bei 22,8 % (1. Quartal 2020: 22,6 %).
Der auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn vor Sondereinflüssen und der berichtete auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn lag im 1. Quartal 2021 bei -236 Mio € (1. Quartal 2020: -271 Mio €). Davon entfielen 95% auf Anteile anderer Gesellschafter an Fresenius Medical Care.
Das Konzernergebnis1 vor Sondereinflüssen fiel im 1. Quartal 2021 um 6 % (währungsbereinigt: -2 %) auf 435 Mio € (1. Quartal 20202: 465 Mio €). Der absolute negative Covid-19-Effekt war im 1. Quartal 2021 stärker ausgeprägt als im Vorjahresquartal. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte3 hätte der Fresenius-Konzern ein währungsbereinigtes Konzernergebniswachstum1 vor Sondereinflüssen von 0 bis 4 % erzielt (1. Quartal 2020: 6 bis 10 %). Das berichtete Konzernergebnis1 fiel auf 435 Mio € (1. Quartal 2020: 459 Mio €).
Das Ergebnis je Aktie1 vor Sondereinflüssen fiel im 1. Quartal 2021 um 6 % (währungsbereinigt: -2 %) auf 0,78 € (1. Quartal 20202: 0,83 €). Das berichtete Ergebnis je Aktie1 betrug ebenfalls 0,78 € (1. Quartal 2020: 0,82 €).
Investitionen in Wachstum fortgesetzt
Fresenius investierte im 1. Quartal 2021 384 Mio € in Sachanlagen. Dies entspricht 4 % des Konzernumsatzes (1. Quartal 2020: 547 Mio €; 6 % des Konzernumsatzes). Schwerpunkte waren Instandhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen in Dialysezentren, Produktionsstätten sowie Krankenhäuser und Tageskliniken.
Das Akquisitionsvolumen im 1. Quartal 2021 betrug 149 Mio € (1. Quartal 2020: 412 Mio €) im Wesentlichen für den Erwerb von Dialysezentren bei Fresenius Medical Care.
Cashflow-Entwicklung
Der operative Konzern-Cashflow fiel im 1. Quartal 2021 auf 652 Mio € (1. Quartal 2020: 878 Mio €) aufgrund einer saisonalen Schwankung bei der Rechnungsstellung und Veränderungen des Nettoumlaufvermögens von Fresenius Medical Care in Nordamerika. Die Marge betrug 7,3 % (1. Quartal 2020: 9,6 %). Der Free Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden fiel auf 241 Mio € (1. Quartal 2020: 305 Mio €). Der Free Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden stieg auf 117 Mio € (1. Quartal 2020: -40 Mio €).
Solide Vermögens- und Kapitalstruktur
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg um 3 % (währungsbereinigt: 1 %) auf 68.966 Mio € (31. Dezember 2020: 66.646 Mio €). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Währungsumrechnungseffekte und auf die Ausweitung der Geschäftstätigkeiten zurückzuführen. Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 6 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 16.693 Mio € (31. Dezember 2020: 15.772 Mio €), im Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 3 % (währungsbereinigt: 0 %) auf 52.273 Mio € (31. Dezember 2020: 50.874 Mio €).
Das Eigenkapital stieg um 6 % (währungsbereinigt: 3 %) auf 27.514 Mio € (31. Dezember 2020: 26.023 Mio €). Die Eigenkapitalquote betrug 39,9 % (31. Dezember 2020: 39,0 %).
Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 2 % (währungsbereinigt: 1 %) auf 26.508 Mio € (31. Dezember 2020: 25.913 Mio €). Die Netto-Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 2% (währungsbereinigt: 1 %) auf 24.631 Mio € (31. Dezember 2020: 24.076 Mio €).
Der Verschuldungsgrad zum 31. März 2021 stieg auf 3,52×1,2 (31. Dezember 2020: 3,44×1,2). Dies ist zurückzuführen auf den Covid-19-bedingten EBITDA-Rückgang und höhere Netto-Finanzverbindlichkeiten.
Anzahl der Beschäftigten
Zum 31. März 2021 betrug die Anzahl der Beschäftigten weltweit 310.842 (31. Dezember 2020: 311.269).
1 Basis 2020: 36.277 Mio €
2 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt
3 Basis 2020: 1.796 Mio €, vor Sondereinflüssen; 2021 vor Sondereinflüssen
4 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA, jeweils auf Basis der zu aktuellen Währungsrelationen erwarteten durchschnittlichen Jahreswechselkurse gerechnet; proforma Akquisitionen/Desinvestitionen; ohne potenzielle weitere Akquisitionen; vor Sondereinflüssen
Details zu den Sondereinflüssen finden Sie in der Überleitungsrechnung auf Seite 18.
1 Geschätzte Covid-19-Effekte für Q1/21 und Q1/20 finden Sie auf Seite 16.
2 Vor Sondereinflüssen
3 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt
1 Ergebnis, das auf die Anteilseigner der Fresenius SE & Co. KGaA entfällt
2 Vor Sondereinflüssen
3 Geschätzte Covid-19-Effekte für Q1/21 und Q1/20 finden Sie auf Seite 16.
1 Netto-Finanzverbindlichkeiten und EBITDA jeweils auf Basis der zu aktuellen Währungsrelationen durchschnittlichen Jahreswechselkurse gerechnet; proforma Akquisitionen/Desinvestitionen
2 Vor Sondereinflüssen
Diese Mitteilung enthält zukunftsbezogene Aussagen, die gewissen Risiken und Unsicherheiten unterliegen. Die zukünftigen Ergebnisse können erheblich von den zur Zeit erwarteten Ergebnissen abweichen, und zwar aufgrund verschiedener Risikofaktoren und Ungewissheiten wie zum Beispiel Veränderungen der Geschäfts-, Wirtschafts- und Wettbewerbssituation, Gesetzesänderungen, Ergebnisse klinischer Studien, Wechselkursschwankungen, Ungewissheiten bezüglich Rechtsstreitigkeiten oder Untersuchungsverfahren und die Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Fresenius übernimmt keinerlei Verantwortung, die in dieser Mitteilung enthaltenen zukunftsbezogenen Aussagen zu aktualisieren.
Fresenius ist ein weltweit tätiger Gesundheitskonzern mit Produkten und Dienstleistungen für die Dialyse, das Krankenhaus und die ambulante medizinische Versorgung. Im Geschäftsjahr 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 36,3 Milliarden Euro. Zum 31. März 2021 betrug die Anzahl der Mitarbeiter weltweit 310.842.
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