R. STAHL erwartet nach verhaltenem 1. Quartal für 2021 wieder Umsatzwachstum
– Umsatz im 1. Quartal 2021 mit 58,2 Mio. € um 10,6 % bzw. 6,9 Mio. € noch unter Vorjahr (Q1 2020: 65,1 Mio. €)
– EBITDA vor Sondereinflüssen geht um 2,1 Mio. € auf 2,7 Mio. € zurück (Q1 2020: 4,7 Mio. €) – anhaltende Kostenanpassungen dämpfen Auswirkungen der schwachen Umsatzentwicklung weiterhin spürbar
– Konzernergebnis verringert sich um 1,9 Mio. € auf -2,5 Mio. € (Q1 2020: -0,6 Mio. €) und Ergebnis je Aktie auf -0,39 € (Q1 2020: -0,10 €)
– Negatives Konzernergebnis und fortgesetzte Strategieumsetzung führen zu temporärem leichten Anstieg der Nettofinanzverbindlichkeiten auf 11,6 Mio. €
– Erste Anzeichen einer Markterholung: Nachfrage legt im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Durchschnitt der drei Vorquartale um rund 13 % auf 63,9 Mio. € zu
– Prognose für 2021 präzisiert: Umsatz zwischen 250 Mio. € und 256 Mio. €, EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 17 Mio. € und 19 Mio. €
R. STAHL veröffentlicht heute vollständige Geschäftszahlen für das 1. Quartal 2021. Wie bereits gemeldet ging der Umsatz um 10,6 % auf 58,2 Mio. € zurück (Q1 2020: 65,1 Mio. €). Noch immer war der Geschäftsverlauf von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und einem dadurch bedingten niedrigen Auftragsbestand zu Jahresbeginn geprägt. Der um 6,9 Mio. € rückläufige Umsatz führte zu einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen, der unter anderem durch gezielte Maßnahmen zur Anpassung der Arbeitskapazitäten auf ein Minus von 2,1 Mio. € auf 2,7 Mio. € (Q1 2020: 4,7 Mio. €) begrenzt werden konnte. Daraus ergab sich eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen in Höhe von 4,6% (Q1 2020: 7,3 %). Das Konzernergebnis fiel um 1,9 Mio. € auf -2,5 Mio. € (Q1 2020: -0,6 Mio. €). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,39 € (Q1 2020: -0,10 €).
Umsatzentwicklung und Auftragseingang Q1 2021
In allen Regionen waren die Umsätze im 1. Quartal 2021 rückläufig. In Deutschland wurde ein Umsatz in Höhe von 14,6 Mio. € erzielt (Q1 2020: 16,9 Mio. €), ein Minus von 13,4 %. In dieser Entwicklung spiegelte sich vor allem der Rückgang internationaler Investitionsprojekte wider, der sich auch in einer schwächeren Geschäftsentwicklung im deutschen Maschinenbau niederschlug. Der Umsatz in der Zentralregion – bestehend aus Afrika und Europa ohne Deutschland – fiel im Berichtsquartal gegenüber dem Vorjahr dagegen moderat um 3,3 % auf 28,2 Mio. € (Q1 2020: 29,2 Mio. €). Hier wirkte sich der vergleichsweise hohe Umsatzanteil in den nicht unmittelbar vom Nachfrageeinbruch im Öl- und Gassektor betroffenen Kundenindustrien stabilisierend aus. Eine gänzlich andere Entwicklung zeigte dagegen die Region Amerika, in der die Investitionszurückhaltung im Öl- und Gassektor einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um 33,8 % auf 4,8 Mio. € zur Folge hatte (Q1 2020: 7,2 Mio. €). Davon betroffen war auch die Region Asien/Pazifik. Zusätzlich wirkten sich hier zeitlich verschobene Großprojekte nachteilig auf die Umsatzentwicklung aus, was insgesamt ein Umsatzminus in Höhe von 10,6 % auf 10,5 Mio. € zur Folge hatte (Q1 2020: 11,8 Mio. €). Deutlich positiver als der Umsatz entwickelte sich dagegen der Auftragseingang im 1. Quartal 2021. Zwar gingen die Bestellungen gegenüber dem sehr starken Vorjahr um 18,8 % auf 63,9 Mio. € zurück (Q1 2020: 78,8 Mio. €). Im Vergleich zum Vorquartal entspricht dies indes einer Steigerung um 20 % (Q4 2020: 53,3 Mio. €). Auslöser dieser erfreulichen Entwicklung waren insbesondere von Großprojekten getriebene nachgelagerte Materialbedarfe, Nachholeffekte von aufgeschobenen Beschaffungen sowie Wartungs- und Instandsetzungsaufträge zu laufenden Produktionsanlagen. Der Auftragsbestand erhöhte sich dadurch gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn auf 68,9 Mio. € (31. Dezember 2020: 64,5 Mio. €).
Ertrags-, Finanz- und Vermögensentwicklung Q1 2021
Der um 6,9 Mio. € niedrigere Umsatz führte im 1. Quartal 2021 auch zu einem Rückgang des Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) vor Sondereinflüssen, der unter anderem durch gezielte Maßnahmen zur Anpassung der Arbeitskapazitäten auf ein Minus von 2,1 Mio. € auf 2,7 Mio. € (Q1 2020: 4,7 Mio. €) begrenzt werden konnte. Daraus resultierte eine EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen in Höhe von 4,6% (Q1 2020: 7,3 %). Mit <-0,1 Mio. € lagen die Sondereinflüsse weiterhin auf sehr niedrigem Niveau (Q1 2020: -0,1 Mio. €), woraus sich im Berichtsquartal ein EBITDA in Höhe von 2,6 Mio. € (Q1 2020: 4,7 Mio. €) ergab. Der Materialaufwand ging im Berichtszeitraum um 11,7 % auf -21,4 Mio. € (Q1 2020: -24,3 Mio. €) zurück. Dies entspricht einer anhaltend niedrigen, im Jahresvergleich nur leicht höheren Materialaufwandsquote von 35,0 % der Gesamtleistung (Q1 2020: 34,5 % der Gesamtleistung). Der Personalaufwand fiel im Berichtszeitraum um 4,7 % auf -30,0 Mio. € (Q1 2020: -31,5 Mio. €), im Wesentlichen aufgrund temporär reduzierter Arbeitszeiten. Der Saldo aus Sonstigen betrieblichen Erträgen und Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sank im 1. Quartal 2021 um 26,0 % auf -7,2 Mio. € (Q1 2020: -9,8 Mio. €). Insbesondere rückläufige Reisekosten, niedrigere Rechts- und Beratungskosten, geringere Aufwendungen für Leiharbeiter und vorteilhafte Veränderungen von Fremdwährungskursen trugen hierzu bei. Das Konzernergebnis ging im 1. Quartal 2021 um 1,9 Mio. € auf -2,5 Mio. € (Q1 2020: -0,6 Mio. €) zurück. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,39 € (Q1 2020: -0,10 €). Dem strategischen Ziel folgend, unsere Technologieführerschaft zu erhalten und auszubauen, führten höhere Aufwendungen für Innovationsprojekte im 1. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr zu einem Anstieg des Cashflow aus der Investitionstätigkeit auf 3,2 Mio. € (Q1 2020: 2,2 Mio. €). Zusammen mit dem rückläufigen Konzernergebnis resultierte daraus im Berichtsquartal ein Free Cashflow von -4,5 Mio. €, der um 3,2 Mio. € unter dem Vorjahreswert lag (Q1 2020: -1,3 Mio. €). Zum 31. März 2021 standen dem R. STAHL-Konzern Zahlungsmittel und -äquivalente in Höhe von 17,2 Mio. € zur Verfügung (31. Dezember 2020: 19,9 Mio. €). Der negative Free Cashflow hatte zum Ende des Berichtsquartals einen Anstieg der Nettoverschuldung (ohne Pensionsrückstellungen und ohne Leasingverbindlichkeiten) um 5,8 Mio. € auf 11,6 Mio. € gegenüber dem Stand zu Jahresbeginn zur Folge (31. Dezember 2020: 5,8 Mio. €). Das Eigenkapital verbesserte sich im Vergleich zum Ende des Vorjahres um 3,2 Mio. € auf 51,4 Mio. € (31. Dezember 2021: 48,1 Mio. €). Darin spiegelten sich im Wesentlichen vorteilhafte Effekte von veränderten Fremdwährungskursen sowie gesunkene Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen wider. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dadurch gegenüber dem Ende des Vorjahres auf 20,1 % (31. Dezember 2020: 18,8 %).
Präzisierte Prognose für das Geschäftsjahr 2021
Unsere Einschätzung zur voraussichtlichen Entwicklung des R. STAHL-Konzerns im laufenden Jahr hatten wir erstmals im Prognosebericht des Geschäftsberichts 2020 ausführlich dargestellt. Demnach gingen wir – getragen von einer deutlichen Erholung aller relevanten Schlüsselmärkte – für 2021 von einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus, das im Jahresverlauf an Dynamik gewinnen sollte. Dabei sollte sich die weiterhin konsequente Abarbeitung unserer strategischen Agenda im Jahresvergleich noch in einem leicht rückläufigen EBITDA vor Sondereinflüssen auswirken, was bei gleichbleibender Bewertung unserer Pensionsverpflichtungen auf Jahressicht eine leichte Verringerung der Eigenkapitalquote zur Folge hätte. Hinsichtlich unserer zu Jahresbeginn sehr komfortablen Liquiditätsausstattung gingen wir von keiner signifikanten Veränderung aus. An dieser Einschätzung halten wir unverändert fest und präzisieren diese nun wie folgt: Für 2021 erwarten wir eine Umsatzsteigerung auf 250 Mio. € bis 256 Mio. €, wobei einer schwächeren ersten Jahreshälfte eine deutlich stärkere zweite Jahreshälfte folgen sollte. Dabei gehen wir für das Gesamtjahr von einem EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 17 Mio. € und 19 Mio. € aus.
Alternative Leistungskennziffern
Die verwendeten alternativen Leistungskennziffern EBITDA vor Sondereinflüssen und EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sind nicht nach internationalen Rechnungsstandards definiert. R. STAHL nutzt diese Kennziffern, um eine bessere Vergleichbarkeit der Geschäftsentwicklung im zeitlichen Verlauf zu ermöglichen. EBITDA vor Sondereinflüssen errechnet sich aus dem Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen (EBITDA) abzüglich als Sondereinflüsse klassifizierte Anpassungen (Restrukturierungsaufwand, außerplanmäßige Abschreibungen, Aufwendungen für die Konzeption und Umsetzung von IT-Projekten, M&A-Aufwand sowie Erträge und Verluste aus der Veräußerung nicht-betriebsnotwendigen Anlagevermögens). Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen beschreibt das Verhältnis des EBITDA vor Sondereinflüssen zum Umsatz.
Rundungen und Veränderungsraten
Bei Prozent- und Zahlenangaben können Rundungsdifferenzen auftreten. Die Vorzeichenangabe der Veränderungsraten richtet sich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Verbesserungen werden mit "+" bezeichnet, Verschlechterungen mit "-". Veränderungsraten >+100% werden als >+100% angegeben, Veränderungsraten <-100% als "n. a." (nicht anwendbar).
Am 16. April 2021 hatte R. STAHL bereits die vorläufigen Ergebnisse des 1. Quartals 2021 zusammen mit den testierten Geschäftszahlen des Jahres 2020 im Rahmen einer Telefonkonferenz für Investoren und Analysten erläutert. Eine Aufzeichnung dieser Telefonkonferenz ist unter https://r-stahl.com/de/global/unternehmen/investor-relations/ir-news-und-publikationen/veranstaltungen-und-praesentationen/ verfügbar.
Finanzkalender 2021
15. Juli 28. Ordentliche Hauptversammlung
12. August Zwischenbericht zum 1. Halbjahr 2021
10. November Zwischenmitteilung zum 3. Quartal 2021
Zukunftsgerichtete Aussagen
Diese Information enthält in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf Annahmen und Schätzungen der Unternehmensleitung von R. STAHL beruhen. Obwohl wir annehmen, dass die Erwartungen dieser vorausschauenden Aussagen realistisch sind, können wir nicht dafür garantieren, dass die Erwartungen sich auch als richtig erweisen. Die Annahmen können Risiken und Unsicherheiten bergen, die dazu führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse wesentlich von den vorausschauenden Aussagen abweichen. Zu den Faktoren, die solche Abweichungen verursachen können, gehören unter anderem: Veränderungen im wirtschaftlichen und geschäftlichen Umfeld, Wechselkurs- und Zinsschwankungen, Einführung von Konkurrenzprodukten, mangelnde Akzeptanz neuer Produkte oder Dienstleistungen und Änderungen der Geschäftsstrategie. Eine Aktualisierung der vorausschauenden Aussagen durch R. STAHL ist weder geplant noch übernimmt R. STAHL die Verpflichtung dafür.
Die Inhalte dieser Information sprechen alle Geschlechter gleichermaßen an. Lediglich aus Gründen der Lesbarkeit und ohne jede Diskriminierungsabsicht wird die männliche Form verwendet. Damit sind alle Geschlechter einbezogen.
R. STAHL ist weltweit führender Anbieter von elektrischen und elektronischen Produkten und Systemen für den Explosionsschutz. Sie verhindern in gefährdeten Bereichen Explosionen und tragen so zur Sicherheit von Mensch, Maschine und Umwelt bei. Das Spektrum reicht von Aufgaben wie Schalten/Verteilen, Installieren, Bedienen/Beobachten, Beleuchten, Signalisieren/Alarmieren bis hin zum Automatisieren. Typische Anwender sind die Öl- & Gasindustrie, die chemische und pharmazeutische Industrie sowie die Nahrungs- und Genussmittelbranche. 1.690 Mitarbeiter erwirtschafteten 2020 weltweit einen Umsatz von 246,5 Mio. €. Die Aktien der R. STAHL AG werden im Regulierten Markt/Prime Standard der Deutschen Börse gehandelt (ISIN DE000A1PHBB5).
R. STAHL Aktiengesellschaft
Am Bahnhof 30
74638 Waldenburg
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Telefax: +49 (7942) 943-4333
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