AvD-Petition: Über 50.000 Unterschriften für den Verbrennungsmotor
- EU-Vorschläge für Euro-7-Norm benachteiligen Verbrenner
- AvD tritt für Technologieoffenheit ein
- E-Fuels und Wasserstoff sind klimafreundliche Alternativen
Mehr als 50.000 Menschen unterstützen inzwischen die Petition des Automobilclub von Deutschland (AvD) den Verbrennungsmotor nicht durch die Hintertür abzuschaffen, sondern als wichtigen Bestandteil individueller Mobilität weiterzuentwickeln. Anlass waren Pläne für die ab 2025 geplante Euro-7-Norm, die allein die lokalen Emissionen berücksichtigen und mit überzogenen Grenzwerten belegten, während die CO2-Belastung der Energiegewinnung unberücksichtigt blieben. Diese Grenzwerte wären nur von lokal emissionsfreien Fahrzeugen mit Elektroantrieb einzuhalten gewesen. Für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor hätten sie faktisch das Ende des bedeutet.
Gegen diese einseitige Bevorzugung einer Antriebstechnologie und die Konterkarierung der von staatlichen Stellen immer wieder betonten Technologieoffenheit hatte der AvD seine Petition auf den Weg gebracht. Das Anliegen des AvD wurde in den vergangenen Wochen von Vielen unterstützt, für die das Auto ein notwendiger Bestandteil ihrer persönlichen Mobilität darstellt.
Der traditionsreichste Automobilclub Deutschlands sieht in den ursprünglichen EU-Vorschlägen vielmehr den Ausdruck eines ideologischen Feldzugs gegen den Verbrennungsmotor, der den im Kern unterstützenswerten Bemühungen zur Emissionsreduktion zuwiderläuft. Eine verantwortungsvolle Klimapolitik darf jedoch die Bedürfnisse und Nöte jener Menschen nicht aus den Augen verlieren, deren Existenz direkt und indirekt mit der Automobilbranche verbunden ist. So waren im Jahr 2019 über 830.000 Beschäftigte allein in Deutschland im Automobilsektor direkt tätig.. Auch in vielen weiteren europäischen Staaten, wie etwa Spanien, Italien, Frankreich, Schweden, Polen, Tschechien, Ungarn, Österreich, Slowakei und Rumänien, zählen die Automobilindustrie und die entsprechenden Zulieferer zu den zentralen Bestandteile des Wirtschaftssystems und damit des Wohlstands.
In ihrem Ausgangspunkt benachteiligen die EU-Pläne weiter den Verbrennungsmotor und bevorzugen einseitig den Elektroantrieb, weil bei der Grenzwertbetrachtung der Pläne für die Euro-7-Norm allein die lokalen Emissionen (Nettoemissionen) der Kraftfahrzeuge zugrunde gelegt werden. Die bei Produktion und Energiegewinnung erzeugten Schadstoffe und Umweltbelastungen bleiben hingegen unberücksichtigt. Damit werden gerade die erheblichen Umweltbelastungen, die bei der Produktion von Elektroautos sowie der Stromgewinnung entstehen, ganz bewusst unterschlagen.
AvD-Generalsekretär Lutz Leif Linden: „Der AvD ist der festen Überzeugung, dass im Verbrennungsmotor noch erhebliches Entwicklungspotential liegt. Der Verbrenner kann und wird einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Klimaerwärmung leisten. Dazu müssen alternative Kraftstoffe, zu denen auch E-Fuels und Wasserstoff zählen, als klimafreundliche Technologien zielführend für den Klimaschutz entwickelt und zur Marktreife gebracht werden. Eine einseitige, geradezu planwirtschaftliche Festlegung auf eine Technologie ist für die Zielerreichung nicht nur hinderlich, sondern kontraproduktiv. Wir danken allen Petenten für die Unterstützung.“
Auch auf Druck der Öffentlichkeit, zu dem der AvD mit seiner Petition in erheblichem Umfang beitragen konnte, hat die EU-Kommission mittlerweile den Vorschlag für eine Euro-7-Norm überarbeitet und unter dem Gesichtspunkt der Technologieoffenheit angepasst. Die demokratische Beteiligung der Bürger hat somit einer Verbotspolitik durch die Hintertür verhindert. Der AvD begrüßt im Namen aller Autofahrer die Rückkehr zu einer realistischen Sicht auf die Weiterentwicklung des Verbrennungsmotors als in naher Zukunft unverzichtbarer Bestandteil individueller Mobilität.
AvD – Die Mobilitätsexperten seit über 120 Jahren
Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings und attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.
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