Finanzen / Bilanzen

Innovations- und Gründerzentren in Deutschland trotzen der Corona-Pandemie

Mit der jährlichen gesamtdeutschen Erhebung des BVIZ wurden bei den Zentren nicht nur aktuelle Zahlen zu Gründungen und der Entwicklung in den Zentren per 12/2020 erhoben, sondern auch nach Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Gründungsgeschehen und die Situation in den Zentren gefragt.

Das durch die Corona-Pandemie geprägte Jahr 2020 hatte auch Start-tups und Unternehmensgründungen in Deutschland beeinträchtigt. Laut Vorabauswertung des KFW-Gründungsmonitors vom April 2021 gab es im Jahr 2020 bei den Existenzgründungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr ein deutliches Minus von 11%. In den deutschen Innovations-, Technologie- und Gründerzentren war dieser Trend bei Startups und Neugründungen im Corona-Jahr 2020 eher kaum zu verzeichnen.

In den über 350 deutschen Innovations-, Technologie- und Gründer-zentren war die Zahl der Neugründungen in 2020  lediglich leicht von 1.360 auf 1.310 zurückgegangen (-4%). Die Anzahl der extern betreuten Gründungen war dagegen sogar von 3.620 auf 3.930 gestiegen (+8%). Beide Zahlen korrespondieren im Zusammenhang mit den allgemeinen Einschränkungen in der Corona-Situation bei der Gründerbetreuung.

Die Innovations- und Gründerzentren haben sich auch unter den Corona-Einschränkungen und insbesondere in dieser Krisensituation als stabile Institutionen und hilfreiche Anlaufstellen für Gründer erwiesen.

Lediglich 12% der Zentren hatten angegeben, dass sie selbst in ihrer Tätigkeit -insbesondere in ihrer Vermietersituation- oder betreute Startups/ Unternehmen von der Corona-Situation beeinträchtigt, bzw. erheblich betroffen (1%)  waren. Die Mehrheit der Zentren gab jedoch an, sehr  geringe (51%) oder überhaupt keine (35%) Beeinträchtigungen im  Gründungsgeschehen durch Corona erlebt zu haben. Hier zeigt sich auch der Vorteil der Zentren,  die in Ihrer Funktion als Unterstützer in Problemsituationen den Startups und jungen Unternehmen unter die Arme greifen. Nur vereinzelt hatten Mieterfirmen durch Corona verursachte wirtschaftliche Probleme, die mit Unterstützung der Zentren oder individuellen Lösungen nicht beseitigt werden konnten.

Ganz im Gegenteil gab es bei Startups oder Unternehmen in den Zentren vielfach innovative Ideen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die damit neue Geschäftsmodelle erfolgreich am Markt    platzieren konnten. Beispiele hierzu sind auch auf der BVIZ-Webseite dargestellt.

Unter dem Aspekt, dass insbesondere wissensbasierte, bzw. innovative Gründungen erfahrungsgemäß anspruchsvoller und erfolgreicher sind, ist die Situation und Entwicklung in den Innovations-, Gründer- und Technologiezentren umso positiver zu werten. Eine äußert geringe Insolvenzquote der Startups in den Zentren von knapp 1% bekräftigt dies.

Die Anzahl der in den Zentren eingemieteten Unternehmen ist weitgehend konstant geblieben; die Anzahl der Arbeitsplätze bei den eingemieteten Startups und Unternehmen im Jahr 2020 sogar leicht   gestiegen. Entsprechend ist auch die Auslastung der Mietflächen in den meisten Zentren weiterhin sehr hoch. Zahlreiche Aktivitäten der Zentren waren durch die Corona-Pandemie natürlich erheblich eingeschränkt.

Wie sich die Situation und das  Gründungsgeschehen unter den Corona-Bedingungen zukünftig weiter entwickelt, bleibt -wie in allen Bereichen der Wirtschaft- schwer vorhersagbar.

Die kumulierte Anzahl der zwischenzeitlich aus den Zentren an einen anderen Standort in den Regionen ausgezogenen Unternehmen und die Gesamtsumme der über die vergangenen Jahre geschaffenen Arbeitsplätze  von über 294.000 spiegeln nicht zuletzt die Kontinuität der Arbeit der Zentren und deren Ergebnisse als effiziente Instrumente regionaler Wirtschaftsförderung wieder.

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