Energie- / Umwelttechnik

DMK-Tagung „Klima- und Ressourcenschutz – welchen Beitrag leistet der Mais?“

Wie wird die Rolle des Maises zu definieren sein, wenn es trockener und wärmer bei uns wird? Welche Rolle kann die Beregnung in intensiven Anbausystemen einnehmen und was kann die Züchtung beitragen, damit unter anderem die "carbon footprints" der Erzeugung tierischer Produkte auf der Basis von Mais im internationalen Vergleich günstig zu bewerten sind? Dies waren die Fragen, mit denen sich die Tagung des Deutschen Maiskomitees e. V. (DMK) "Klima- und Ressourcenschutz – welchen Beitrag leistet der Mais?" am 18. Mai befasste. Die Veranstaltung, die bereits im Vorjahr geplant war und pandemiebedingt verschoben werden musste, fand als Online-Tagung statt, was dem Zuspruch keinen Abbruch tat. Etwa 150 Interessenten hatten sich vor ihren Bildschirmen versammelt, um den Vorträgen zu folgen.

Der Vorsitzende des DMK-Ausschusses Anbausysteme und Nachhaltigkeit, Prof. Dr. Friedhelm Taube von der Christian-Albrechts-Universität Kiel, umriss in seiner Begrüßung den Spannungsbogen, in dem sich die Tagung bewegte: "Die Landwirtschaft kann die politischen Ziele und Vorgaben – wie die Farm-to-Fork-Strategie der EU, die Ackerbaustrategie, das Insektenschutzgesetz oder die Düngeverordnung – dann erfolgreich umsetzen, wenn die Rahmenbedingungen für die Landwirte im Klimawandel entsprechend angepasst werden – das sichert langfristig die Märkte für nachhaltig erzeugte Produkte und dabei wird der Mais eine wichtige Rolle spielen."

Prof. Dr. Frank Ewert, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF) in Müncheberg und Professor für Pflanzenbau an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, beschrieb in seinem Vortrag "Was müssen wir klimatisch für Anbausysteme in Deutschland erwarten?" die zu erwartenden Auswirkungen des Klimawandels auf die Gestaltung von Fruchtfolgen und Anbausystemen.

Auch der nächste Referent, Prof. Dr. Hans Peter Kaul von der Universität für Bodenkultur in Wien, widmete sich diesem Thema, allerdings unter den Bedingungen von Standorten, die heute schon mit Trockenheit zu kämpfen hätten: "Wie gehen Trockenregionen mit zunehmender Trockenheit um?" Derselben Frage, allerdings unter norddeutschen Klimabedingungen, ging auch Dr. Hubert Heilmann, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Gülzow, nach: "Anpassungen in den Trockengebieten im Nord-Osten Deutschlands." Wie seine beiden Vorredner kam auch er zu dem Schluss, dass der Mais, insbesondere der Körnermais, eher zu den Gewinnern der klimabedingten Verschiebung in der Anbaugestaltung gehören wird.

Im zweiten Block der Tagung, moderiert durch Dr. Martin Berges von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, ging es im Vortrag "Beregnung – Was ist rechtlich möglich?" von Ekkehard Fricke, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Hannover, um die Möglichkeiten der Ertragsstabilisierung und Sicherung der Wirtschaftlichkeit.

Der Fütterungsseite, genauer dem Zusammenhang zwischen Rationsgestaltung und Emissionsminderung, widmete sich im Vortrag "Futterration und Treibhausgas: Wo steht der Mais?" anschließend Prof. Dr. Sven Dänicke vom Braunschweiger Friedrich-Loeffler-Institut.

Abgerundet wurde das Themenpotpourri schließlich von einem Referat zum Beitrag, den die Züchtung bei der Klimaanpassung der Kultur leisten kann: "Was kann die Züchtung an Minderungsstrategien beitragen?" von Dr. Thomas Presterl, KWS Saat SE & Co. KGaA, Einbeck.

In seinem Schlusswort kam Dr. Berges in Zusammenfassung der Vorträge schließlich zu dem Fazit, dass Mais aufgrund seiner verwendungsorientierten Flexibilität als Silo-, Körner- oder Biogasmais, seiner hohen klimatischen Resilienz und seiner Ertragsstabilität eine feste Komponente auch in Anbausystemen der Zukunft bleiben wird: "Als "Take Home Message" möchte ich Ihnen auf den Weg geben, dass der Mais auch unter sich verändernden Anforderungen an den Klima- und Ressourcenschutz tendenziell bedeutsam bleiben wird."

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