Stationäre Eingriffe nicht immer mit der nötigen Routine
Höhere Mindestmengen für bessere Outcomes
Anhand der Versorgung mit Knieendoprothesen (Knie-TEP) untersuchten die Versicherer unter anderem, wie sich die in beiden Ländern festgesetzten Mindestmengen auf die Ergebnisqualität auswirken. In Deutschland liegt diese Grenze bei 50, in der Schweiz je nach Kanton bei null bis 50. Die Kennzahlen zu Qualität und Effizienz zeigen deutliche Unterschiede in Abhängigkeit von den Fallzahlen pro Krankenhaus. Liegedauer und Kosten der Knie-TEP sowie Folgekosten sind niedriger, je mehr Fälle erbracht werden. Dies gilt auch für patientenorientierte Outcomes wie die kniespezifische Rehospitalisationsrate. Allerdings wurden nur wenige Eingriffe in Krankenhäusern vorgenommen, die weniger als 50 Fälle im Jahr verzeichneten. In Deutschland traf dies auf zwei Prozent der Eingriffe zu, in der Schweiz auf 3,3 Prozent. Angesichts dieser Erkenntnisse müssen nach Ansicht von Helsana und BARMER die zuständigen Gremien die Mindestmengen für Knie-TEP höher ansetzen, um bessere Outcomes und niedrigere Kosten zu erzielen.
Mindestmengen sind in beiden Ländern als Qualitätskriterium anerkannt
Der Zusammenhang zwischen Fallzahlen und Ergebnisqualität ist insbesondere für komplexe chirurgische Eingriffe wissenschaftlich belegt. Obwohl Mindestmengen in beiden Ländern als wichtiges Qualitätskriterium anerkannt sind, wurden sie bisher nur für einen relativ geringen Teil der Krankenhausleistungen vereinbart. In der Schweiz liegt der Kostenanteil der Behandlungen mit Mindestmengenvorgabe aktuell bei 18 Prozent, in Deutschland liegt er unter drei Prozent. BARMER und Helsana sehen es daher als dringend erforderlich an, die Mindestmengen auszuweiten.
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