BME-Preis für elektronische Beschaffung geht an Dräger
„Mit der Drägerwerk AG & Co. KGaA hat ein international agierendes Familienunternehmen den BME-Award Excellence in eSolutions 2021 erhalten. Wir würdigen mit diesem Preis die gelungene Kombination der Einkaufs- und Logistikprozesse bei der Einbindung in die eSolutions-Lösung, die in dieser Art und Weise bisher einzigartig ist. Hervorzuheben ist außerdem das exzellente Change Management, da alle betroffenen Stakeholder frühzeitig und kontinuierlich eingebunden wurden“, betonte Jan Grothe, CPO der Deutschen Bahn AG, Mitglied des BME-Bundesvorstands und Sprecher der Jury.
„Eine effiziente und transparente Materialbeschaffung gehört zu den Kernelementen einer guten Supply Chain. Für die pünktliche Belieferung unserer Kunden der Medizin- und Sicherheitstechnik ist die zuverlässige Zulieferkette für Dräger essenziell. Mit der im Rahmen unserer Inbound-Initiative realisierten Lösung gelingt uns durch die Integration unserer Lieferanten und Spediteure die durchgängige Digitalisierung des Beschaffungsprozesses. Ich freue mich, dass diese tolle Leistung mit dem Award des BME ausgezeichnet wurde“, sagte Rainer Klug, Vorstand für den Unternehmensbereich Sicherheitstechnik bei Dräger.
Siegerkonzept der Drägerwerk AG & Co. KGaA:
„Inbounding by Design – Die systemübergreifende eSolution des End-to-End-Beschaffungsprozesses“
Dräger ist nach eigenen Angaben ein international führendes Unternehmen der Medizin- und Sicherheitstechnik. Das 1889 von Johann Heinrich Dräger in Lübeck gegründete Familienunternehmen besteht heute in fünfter Generation und hat sich zu einem globalen, börsennotierten Konzern entwickelt. Dräger beschäftigt weltweit mehr als 15.000 Mitarbeiter:innen, ist in über 190 Ländern der Erde vertreten und besitzt in mehr als 50 Staaten Vertriebs- und Servicegesellschaften. Eigene Produktionsstätten gibt es u.a. in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Schweden, Tschechien, USA und China. 2020 erzielte das Unternehmen einen Umsatz in Höhe von rund 3,4 Milliarden Euro.
Vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen von Märkten und Kunden an kurze Lieferzeiten und höchste Qualität und des kontinuierlichen Geschäftswachstums wurde die sogenannte Zukunftsfabrik am Hauptstandort in Lübeck gebaut und 2016 in Betrieb genommen. Die über 70 Millionen Euro teure Investition führte die zuvor auf mehrere Standorte verteilte Produktion und die zugehörige vor- und nachgelagerte Logistik in Lübeck zusammen. In diesem Schritt wurde auf eine ziehende Fertigung umgestellt und in der Konsequenz auch die Intralogistik optimiert.
Im nächsten Schritt galt es, die Optimierungsbemühungen auf die Lieferantenschaft auszuweiten, weshalb im Juli 2017 das Programm „Dräger Inbound Supply Chain Platform” gestartet wurde. Hauptziel dieses Programms ist die Optimierung der Dräger Inbound Supply Chain in den internationalen Produktions- und Distributionsstandorten. Zur Realisierung des im Programm entwickelten Zielbildes wurden nahezu 30 verschiedene Projekte konzipiert. Dabei haben die Projekte „Lieferantenplattform” und „Transport Management” maßgeblich zur Erstellung der ganzheitlichen eSolution beigetragen.
Das Projekt „Lieferantenplattform“ wurde in der Entwicklung der IT-Architektur führend behandelt, da innerhalb dieses Projektes die Schnittstelle zum Lieferanten entstehen sollte. Die technische Implementierung der Lieferantenplattform JAGGAER ermöglichte es, die Abbildung des Dräger-Beschaffungsprozesses einschließlich aller Logistik-module zu harmonisieren.
Für die systemseitige Implementierung eines Transportmanagementsystems entschied sich Dräger für das System AX4 von Siemens Digital Logistics, worüber der Transportprozess über alle Verkehrsträger von der Beauftragung der Spediteure bis zur Fakturierung im Gutschriftsverfahren vollständig automatisiert wurde.
Das Besondere der Dräger eSolution ist die durchgehende Vernetzung mit den bei Dräger im Beschaffungsprozess neu eingeführten Systemen. Dabei fungiert das SAP System von Dräger als Daten-Drehscheibe zwischen dem Beschaffungsportal JAGGAER und dem Transportmanagementsystem AX4. Von hoher Bedeutung ist dabei, dass Dräger die Hoheit über den Informationsfluss zu den beiden externen Tools hat und somit für alle Prozessbeteiligten die volle Transparenz über die Datenströme entsteht.
Die Implementierung der ganzheitlichen eSolution für den End-to-End-Beschaffungsprozess bei Dräger wurde am Standort Deutschland erfolgreich umgesetzt. Ca. 60 Prozent der Bestellpositionen für die Standorte Lübeck und das Distributionszentrum Frankfurt werden bereits über die eSolution abgewickelt; bis Anfang 2022 sollen es dann 95 Prozent sein. Sie dient zudem als Template für alle Dräger-Produktionsstandorte weltweit. Mithilfe der No-Touch-Lösung lässt sich der Aufwand auf Seiten der Lieferanten, der Spediteure und Dräger erheblich reduzieren und die Effizienz signifikant steigern. Für das auch perspektivisch steigende Umsatzvolumen und der damit einhergehenden kontinuierlichen Steigerung des Beschaffungsvolumens ist Dräger daher sehr gut aufgestellt.
Ausgehend von der Inbound Supply Chain Platform wird der Dräger-Inbound kontinuierlich optimiert. Alle zukünftigen Erweiterungen der IT-Systeme im Inbound von Dräger schließen an die neu implementierte IT-Architektur an. Aufbauend auf dem globalen eSolution-Rollout ab Herbst 2021 soll die vollständige Umsetzung der noch aus weiteren Komponenten bestehenden IT-Lösung in allen relevanten internationalen Standorten bis 2025 abgeschlossen werden. Darüber hinaus wird die Systemlandschaft in den kommenden Jahren um Elemente des Lieferantenmanagements ergänzt, um das Potenzial der technischen Lieferantenschnittstelle auszuschöpfen.
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