Nachwuchs bei den Geparden
Für Dina, die erst letzten November in den Zoo Basel kam, ist es ihr erster Wurf. Der Vater der Jungen ist Ross (4). Die erste Kontaktaufnahme der beiden fand damals durch den Zaun statt. Wie es bei den einzelgängerischen Geparden üblich ist, hielt sich Dinas Begeisterung für den männlichen Artgenossen zuerst in Grenzen. Aber offenbar funkte es schon beim ersten schrankenlosen Date. Das Resultat sind die noch namenlosen Gepardengeschwister.
Alleinerziehende Gepardenmütter
Die beiden Jungen haben bereits den ersten Gesundheits-Check hinter sich. Der Tierpfleger und der Tierarzt stellten das Geschlecht des Nachwuchses fest – ein weibliches und ein männliches Junges –, und dass beide sehr kräftig sind. Dina kümmert sich sehr gut um die Kleinen und führt sie sicher auf der Anlage herum. Gepardenmütter ziehen ihre Jungen alleine auf. Daher lebt auch im Zolli die kleine Familie im Gehege beim Etoschahaus ohne den Vater. Ross’ Gehege befindet sich in einem für die Besucher nicht zugänglichen Teil des Zoo Basel.
Heikel bei der Partnerwahl
Geparde tolerieren nur während der Paarungszeit die Nähe eines Partners. Auch im Zolli leben die drei Geparden (ein Männchen und zwei Weibchen) in mehreren Gehegen hinter den Kulissen. Das Tierpflegeteam braucht viel Erfahrung, um die Stimmungslage der Gepardenweibchen einzuschätzen. Zeigt ein Gepardenweibchen Interesse am Kater – indem sie sich beispielsweise am Boden rollt und mauzt –, muss der Tierpfleger schnell handeln und die beiden sofort zusammenlassen.
Erstmals kamen Geparde im Jahr 1936 in den Zoo Basel. Seit 1993 gibt es regelmässig erfolgreiche Nachzuchten, die sich inzwischen auf über dreissig Jungtiere summiert haben. Nicht zuletzt wegen ihrer ungeselligen Art ist die Zucht von Geparden nach wie vor eine Herausforderung für Zoologische Gärten.
Gefährdete Geparde: Zoo Basel unterstützt Schutzprojekt
Geparde werden auf der roten Liste der IUCN als «gefährdet» aufgeführt. Man schätzt, dass noch etwa 6600 Geparde in der Wildbahn leben. Ausserhalb der Schutzgebiete kommt es vielfach zu Konflikten mit Viehzüchtern und sie werden gejagt.
Seit 2013 unterstützt der Zoo Basel die Big Life Foundation in Kenia, ein erfolgreiches Schutzprojekt für Raubtiere im Amboseli-Schutzgebiet. Seit Beginn des Projektes hat der Bestand an Geparden dort wieder zugenommen. Auch Zuchtprogramme in Zoos sind erfolgreich. Trotzdem ist die Nachzucht von Geparden in Menschenobhut immer noch ein seltenes Ereignis. Bei den über 59 Geparden-Haltern des EEP (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für gefährdete Tierarten) gab es in den letzten zwölf Monaten in nur zwei Zoos Geparden-Nachwuchs.
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