Produktionstechnik

O-Zelle: KI-Zukunft der Fließfertigung

Produktionszellen sind klassischerweise in U-Form gestaltet, wobei Werker über zahlreiche Versorgungsschnittstellen von einem produktionsnahen Supermarkt versorgt werden. Die Landshuter Lean-Manufacturing-Experten von NeoLog haben den Spieß nun herumgedreht und präsentieren die O-Zelle: Eine 360-Grad-Produktionszelle mit integriertem Supermarkt zur vollautomatischen Fertigungsversorgung. Diese patentierte Lösung wurde in Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum „Puls“ der Hochschule Landshut entwickelt und wird nun von NeoLog kundenspezifisch ausgeplant. 

KI in der Serviceoase 

Längst sind im Zuge der Digitalisierung auch in der Intralogistik die Weichen auf Künstliche Intelligenz (KI) gestellt, denn Robotik befördert Wertschöpfung und dient dem Menschen: Zwei Aspekte, die bei Entwicklung der O-Zelle maßgeblich waren. Christian Schulz, geschäftsführender Gesellschafter NeoLog, erklärt: „Bislang waren Lösungen auf menschliche Fähigkeiten ausgerichtet. Wir haben bewusst mit einigen Leanregeln gebrochen und Werker nun um einen zentralen Bedienroboter positioniert.“ Eine Innovation, die mit nur noch einer einzigen Versorgungsschnittstelle auskommt und die bedarfsgerechte Materialversorgung an KI überträgt: „Die Station kommt zum Werker – nicht mehr umgekehrt“, fasst Schulz zusammen. „Jede neologische Serviceoase ist auf den Menschen ausgerichtet, folglich auch die O-Zelle.“ 

Flächeneinsparung, Effizienzsteigerung, Gesundheitsschutz 

Da kein produktionsnaher Supermarkt mehr vonnöten ist, können kostenintensive Flächen eingespart werden: Eine Simulation des Technologiezentrums Puls ergab 49 % Einsparung. Die O-Zelle trägt zudem zur prozesseffizienten Arbeitsabwicklung bei, da eine vollautomatisierte Materialversorgung zeitfressende Prozesse des Kommissionierens und Konfektionierens übernimmt. Dank Robotik können sich Werker mehr auf ihr Kerngebiet des Fertigens konzentrieren, Wegezeiten sind verringert, die Nachversorgung entzerrt, die Materialandienung automatisiert: „Der Roboter kann sonst ungenutzte Flächen unter oder über dem Arbeitstisch als Supermarkt nutzen. Menschen arbeiten maximal ergonomisch, Mitarbeiterzufriedenheit steigt“, so Schulz. 

Meilenstein für die Intralogistik 

Lizenzinhaber NeoLog bietet die O-Zelle branchenübergreifend an, „wobei meistens eine Lepo-Beratung zugrundeliegt“, erläutert Schulz. Mit dem Beratungsprodukt Lepo unterstützt NeoLog Unternehmen entlang der gesamten intralogistischen Wertschöpfungskette. Die O-Zelle sei demnach „ein echter Meilenstein“, wenn man Lean-Manufacturing u. a. als Automatisierung vom Warenlager bis zum Montagearbeitsplatz definiert. Die Niederbayern liefern O-Zellen als individuelle Lösung, bedienen von Materialflussplanung bis CE-Zulassung: „Serviceoase schlüsselfertig“, wie es heißt. Als herstellerunabhängiger Anbieter integriert NeoLog KI nach Kundenwunsch und steuert die Kommunikation zur maßgeschneiderten Robotikprogrammierung. 

Über die NeoLog GmbH

NeoLog/Landshut wurde 2015 von Dr. Christoph Veitlbauer und Christian Schulz gegründet und fertigt mit ca. 20 Mitarbeitern branchenübergreifend Lean-Manufacturing-Lösungen. Unter dem Motto "Individualität – und zwar günstig" erhalten Kunden passgenaue Einrichtungen für Fertigung, Montage und Logistik: Jede Ausstattung wird auf Prozesse und Werker maßgeschneidert; es kommen analoge und digitale Komponenten zum Einsatz. Kundenspezifische Lösungen entspringen der "Serviceoase", die NeoLog als klassischen Gegenpol zur alltäglichen Servicewüste vertritt: Das Portfolio der Serviceoase umfasst ergonomische Arbeitsplätze und Transportgeräte, Materialordnung und Materialfluss, Picking und Intralogistik, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Rohrklemmsysteme aus Stahl und Aluminium sind Kernprodukt. Sämtliche Materialien können im Onlineshop bestellt werden.

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