Angewandte Forschung für die Zukunft
In immer mehr Bereichen teilen sich Mensch und Roboter einen Arbeitsraum. Sicherheit spielt dabei eine zentrale Rolle. Bislang verhindern Abstandssensoren am Roboter schwere Zusammenstöße oder Quetschungen bei Kollisionen. Doch die Sensoren funktionieren nicht, wenn Mensch und Maschine nah beieinander stehen müssen, etwa in der Vormontage. Dann sind andere Lösungen gefragt. Mit dem Cobot-Planer haben Forscherteams des Fraunhofer-Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF eine webbasierte Applikation entwickelt, die ermittelt, bei welchen Geschwindigkeiten des Roboters eine sichere Zusammenarbeit gewährleistet ist.
Um Sicherheit geht es auch im Projekt OmniConnect – konkret um die Sicherheit und Betreuung sturzgefährdeter, demenzkranker oder auf andere Weise pflegebedürftiger Menschen. In dem Projekt OmniConnect nutzen Forschende am Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Integration IZM Radar, um die Bewegung und die Position von Objekten in Räumen zu erkennen. Ein Sekundärradar kombiniert Radarstrahlen mit Tags, die an Objekten befestigt werden. Diese passiven Tags verraten dem System nicht nur die Position im Raum und seine Bewegungen, sie können auch Informationen über das Objekt übermitteln. Die nur 5 x 1 Zentimeter großen und flexiblen Tags lassen sich problemlos in Textilien einnähen. Damit könnte das Personal in einer mit dem OmniConnect-System ausgestatteten Einrichtung feststellen, ob ein pflegebedürftiger Mensch sich in seiner Wohnung aufhält und wo er sich gerade befindet. Im Notfall könnte das System Alarm schlagen und das Betreuungspersonal nachsehen, ob die Person hingefallen ist.
Das Sicherheitsgefühl stärken könnte künftig ein Miniatur-Spektrometer, das sich in Smartphones integrieren lässt. Mit ihm lassen sich gefälschte Arzneimittel enttarnen – etwa beim Online-Kauf im Internet. Denn bei günstigen Online-Schnäppchen bleibt vielfach die Unsicherheit, ob einem nicht doch eine unwirksame oder anders zusammengesetzte Fälschung untergejubelt worden sein könnte. Die möglichen Anwendungen des Spektrometers beschränken sich keineswegs auf Medikamentenfälschungen: Es ist für viele Einsatzbereiche interessant – etwa um Nahrungs- und Futtermittel hinsichtlich des Reifgrades oder mikrobielle Zersetzungen zu beurteilen, die Luftqualität in Innenräumen und Fahrzeugen zur gesteuerten Klimatisierung zu messen oder auch Schadstoffe in Luft, Wasser oder Nahrung zu detektieren. Forschende am Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme ENAS habe das nur ein Gramm schwere Spektrometer entwickelt, das künftig über herkömmliche Chiptechnologien für rund einen Euro in Massen produziert werden kann.
Event:
Am 15. Juni dieses Jahres haben Fraunhofer und IBM im digitalen Beisein von Kanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sowie dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann den ersten IBM Quantum System One in Deutschland der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit 27 Qubits ist es das derzeit leistungsstärkste System in Europa.
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2021/juni-2021/fraunhofer-und-ibm-weihen-quantencomputer-ein.html
Mehr Informationen zum Fraunhofer-Kompetenznetzwerk Quantencomputing:
www.quantencomputing.fraunhofer.de
Event:
Einen Einblick in Herausforderungen und Lösungen für das Engineering verlässlicher KI-Systeme und für das Thema Quantencomputing erhalten Sie am zweiten Thementag der Fraunhofer Solution Days 2021 am 8. Juli 2021.
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