Südzucker bestätigt Prognose für laufendes Geschäftsjahr 2021/22
Das Konzern-EBITDA lag mit 121 (Vorjahr: 134) Millionen Euro um 13 Millionen Euro unter Vorjahr.
Das operative Konzernergebnis ging im Berichtszeitraum deutlich auf 49 (Vorjahr: 61) Millionen Euro zurück. Die seit dem ersten Quartal 2020/21 pandemiebedingt heterogene Geschäftsentwicklung führte zu zahlreichen Verwerfungen innerhalb der Quartale und innerhalb des gesamten Geschäftsjahres 2020/21, die nun im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 teilweise zu gegenläufigen Effekten führen können. Während das operative Ergebnis im ersten Quartal in den Segmenten Zucker, Spezialitäten und Stärke deutlich zurückging, stieg es bei CropEnergies deutlich an. Im Segment Frucht lag das operative Ergebnis auf Vorjahresniveau.
Mit Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 berichtet Südzucker erstmals über fünf Segmente. Zu den vorhandenen Segmenten Zucker, Spezialitäten, CropEnergies und Frucht wird erstmals das Segment Stärke eigenständig ausgewiesen. Historische Daten wurden der neuen Berichterstattung angepasst.
Segment Zucker mit höheren Produktionskosten belastet
Im Segment Zucker stieg der Umsatz moderat auf 595 (Vorjahr: 565) Millionen Euro an. Der Umsatzanstieg ist im Wesentlichen auf höhere Zuckererlöse seit Beginn des neuen Zuckerwirtschaftsjahres 2020/21 (1. Oktober 2020 bis 30. September 2021) bei Absätzen auf Vorjahresniveau zurückzuführen. Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2020/21 war zu Beginn noch von positiven Einflüssen infolge von Hamsterkäufen zu Beginn der Corona-Pandemie geprägt. Diese wurden im weiteren Verlauf des letzten Geschäftsjahres von einer schwächeren Nachfrage der zuckerverarbeitenden Industrie deutlich überlagert.
Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 lag der operative Verlust mit -25 (Vorjahr: -16) Millionen Euro deutlich über dem des Vorjahres. Dabei standen den höheren Zuckererlösen gestiegene Produktionskosten aus der Kampagne 2020 und geringere Einzelhandelsabsätze gegenüber. Durch die im Jahresverlauf des Vorjahres noch hohen Absatzmengen im ersten Quartal konnte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres noch kein Absatzanstieg erreicht werden.
Rübenanbau und Verarbeitungskampagne 2021
In der Südzucker-Gruppe wurde die Rübenfläche der Kampagne 2021 gegenüber dem Vorjahr um rund 3,1 Prozent auf 353.600 (Vorjahr: 343.000) Hektar erhöht. Die Hauptaussaat begann Ende März bei zunächst guten Aussaatbedingungen. Spätfröste und allgemein kühle Temperaturen im April und Mai verzögerten zwar die Rübenentwicklung, eine ausreichende Wasserversorgung führte jedoch gleichzeitig zu homogenen Rübenbeständen.
Segment Spezialitäten mit Ergebnisrückgang
Der Umsatz im Segment Spezialitäten lag mit 421 (Vorjahr: 444) Millionen Euro moderat unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt rückläufige Absatzmengen wirkten sich belastend aus, wobei das Vorjahr zu Beginn des ersten Quartals durch die teils sprunghafte Nachfragesteigerung, beispielsweise bei Tiefkühlpizzen, geprägt war.
Der Umsatzentwicklung folgend reduzierte sich das operative Ergebnis deutlich auf 34 (Vorjahr: 40) Millionen Euro. Ergebnisbelastend wirkten dabei insgesamt rückläufige Absatzmengen sowie teilweise gestiegene Rohstoffkosten.
Segment CropEnergies mit deutlichem Ergebnisanstieg
Im Segment CropEnergies konnte der Umsatz deutlich auf 195 (Vorjahr: 162) Millionen Euro gesteigert werden. Dabei trugen nach pandemiebedingten Verwerfungen bei der Kraftstoffnachfrage im Vorjahresquartal höhere Absatzmengen und Erlöse zu einem Umsatzanstieg bei. Im Vorjahr waren die Absatzmengen im ersten Quartal aufgrund des pandemiebedingt verlängerten Stillstands am Standort Wanze deutlich niedriger ausgefallen. Darüber hinaus waren im Vorjahr die Ethanolpreise infolge des Nachfrageeinbruchs durch die erste Welle der Corona-Pandemie zeitweise auf ein historisch niedriges Niveau zurückgegangen.
Der Umsatzentwicklung folgend verbesserte sich auch das operative Ergebnis deutlich auf 15 (Vorjahr: 8) Millionen Euro. Höhere Erlöse sowie ein Zuwachs der Absatzmengen wirkten sich positiv aus, so dass gestiegene Rohstoffkosten mehr als ausgeglichen werden konnten.
Segment Stärke erstmals gesondert ausgewiesen
Der Umsatz im Segment Stärke konnte gesteigert werden und lag mit 221 (Vorjahr: 194) Millionen Euro deutlich über dem Vorjahresniveau. Der Umsatzzuwachs wurde insbesondere durch die erfreuliche Absatzentwicklung sowie höhere Ethanolpreise unterstützt.
Das operative Ergebnis blieb hingegen mit 9 (Vorjahr: 13) Millionen Euro deutlich hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Dabei trugen insbesondere höhere Rohstoffkosten aber auch insgesamt niedrigere Erlöse zu einer rückläufigen Marge bei.
Segment Frucht mit Ergebnis auf Vorjahresniveau
Der Umsatz im Segment Frucht lag mit 321 (Vorjahr: 304) Millionen Euro moderat über dem Vorjahreswert. Die Umsätze bei Fruchtzubereitungen stiegen dabei vor allem absatzbedingt an, dagegen waren die Umsätze mit Fruchtsaftkonzentraten trotz stabilem Absatz infolge leicht rückläufiger Erlöse leicht niedriger.
Das operative Ergebnis blieb mit 16 (Vorjahr: 16) Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Dabei führte bei den Fruchtzubereitungen der moderate Absatzzuwachs bei stabiler Marge zu einem deutlich höheren Ergebnisbeitrag. Deutlich geringere Margen bedingt durch niedrigere Erlöse bei höheren Kosten und insgesamt nahezu gleichbleibender Absatzmenge belasteten bei den Fruchtsaftkonzentraten die Ergebnisentwicklung.
Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 bestätigt
Im Konzern wird für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Umsatz von 7,0 bis 7,2 (Vorjahr: 6,7) Milliarden Euro erwartet. Dabei wird im Segment Zucker mit einem deutlichen Umsatzanstieg gerechnet. Im Segment CropEnergies wird eine Bandbreite zwischen 855 und 905 Millionen Euro gesehen. In den Segmenten Spezialitäten und Frucht wird von einem moderaten Umsatzanstieg ausgegangen. Im neu ausgewiesenen Segment Stärke wird mit einer leichten Umsatzsteigerung gerechnet.
Das operative Konzernergebnis wird in einer Bandbreite zwischen 300 und 400 (Vorjahr: 236) Millionen Euro gesehen. Dabei wird im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 0 und 100 Millionen Euro gerechnet. Im Segment Spezialitäten wird von einem operativen Ergebnis moderat unter dem starken Vorjahresniveau ausgegangen. Das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird in einer Bandbreite zwischen 50 und 80 Millionen Euro erwartet. Im neu ausgewiesenen Segment Stärke wird von einem deutlichen Ergebnisrückgang ausgegangen. Im Segment Frucht wird mit einer moderaten Ergebnissteigerung gerechnet.
Es ist davon auszugehen, dass die Impfquoten gegen Covid-19 mit großen regionalen Unterschieden weltweit kontinuierlich weiter steigen werden. In der Folge werden sich die wirtschaftlichen Auswirkungen voraussichtlich im Lauf der Zeit reduzieren. Dennoch bestehen auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2021/22 Risiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, deren wirtschaftliche und finanzielle Auswirkungen und Dauer nur schwer abschätzbar sind.
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