Joachim Walter aus Hechingen befreit verunfallten Fahrer aus schwer beschädigtem Fahrzeug
Am Dienstag, 16. Februar 2021, war ein Mann auf der Landstraße 132 gegen 20 Uhr mit seinem Pkw unterwegs. In der Nähe der Ortschaft Obereggenen kam der Fahrer in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab. Dabei verlor sein Fahrzeug zeitweise die Bodenhaftung und schlug dann in das Erdreich ein, ehe es schließlich zwischen zwei Bäumen stecken und auf der Fahrerseite liegen blieb. „Ich war mit meinem Auto auf der Landstraße unterwegs und konnte die Unfallstelle trotz der Dunkelheit gut einsehen. Außerdem machte ich am Straßenrand einen parkenden Kleinwagen aus, eine ältere Dame stand in der Nähe. Ich stellte mein Auto in einiger Entfernung ab und schaltete die Warnblinkanlage ein, um den entgegenkommenden sowie nachfolgenden Verkehr zu warnen", schildert Joachim Walter die Situation.
„Zunächst einmal stellte ich fest, dass die Dame bisher den Notruf noch nicht absetzen konnte, also übernahm ich dies umgehend. Dann eilte ich zum Unfallfahrzeug, das sich äußerst deformiert mit offenstehender Heckklappe und stark eingedrückter Beifahrertür zeigte. Da macht man sich schon sehr ernsthaft Gedanken ob der Gesundheit der im Pkw befindlichen Person oder vielleicht sogar Personen", erklärt der Geschäftsführer einer Behinderteneinrichtung: „Durch die Frontscheibe konnte ich auf der Fahrerseite einen Mann liegen sehen. Das Schwierige war nun, an diesen auch heranzukommen, denn er reagierte nicht auf Klopfen und Rufe. Das Auto lag auf der Fahrerseite, die Beifahrertür ließ sich mit normalen Mitteln jedoch nicht mehr öffnen. Da blieb nur noch der Weg über die Frontscheibe. Ich versuchte, diese mit den Füßen einzutreten. Nachdem das nicht funktionierte, holte ich mir aus der Umgebung einen massiven Ast. Damit konnte ich ein Loch in die Scheibe stoßen und sie aufstemmen. Dadurch wurde auch der Verunfallte wach. Mit seiner Hilfe und mit den Füßen voraus zog ich den Mann aus dem Auto. Er war relativ groß und wackelig auf den Beinen. Ansonsten wies dieser, bis auf einige Schnittwunden im Gesicht, keine erkennbaren Verletzungen auf. Ich konnte keine weiteren Personen im Fahrzeug selbst oder im Umkreis entdecken. Ich stützte und beruhigte den Mann, bis dann recht schnell die Rettungskräfte eintrafen."
„Die beiden letzten Male, als ich jemanden im Straßenverkehr Erste Hilfe geleistet habe, liegen schon sehr lange zurück. Als 17-Jähriger half ich einer Person auf, die einen epileptischen Anfall hatte und daraufhin auf die Straße gefallen war. Das zweite Mal war zu Studentenzeiten – ich versorgte einen Fahrer, der mit dem Pkw in einen Straßengraben geraten war und Hand- sowie Kopfverletzungen davongetragen hatte. In solchen Situationen einzugreifen ist für mich persönlich von sehr großer Wichtigkeit. Generell finde ich, dass das gegenseitige Unterstützen von Menschen in Notlagen eine Gesellschaft zusammenhält", bekräftigt der Ersthelfer aus Hechingen.
Für seinen umsichtigen und selbstlosen Einsatz verleihen Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Joachim Walter den Titel „Held der Straße“ des Monats April 2021.
Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Joachim Walter. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
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