Kommunikation

Kombination von Sirenen und UKW-Radio beste Lösung im Katastrophenfall

Die Flutkatastrophe in Teilen von NRW und Rheinland Pfalz zeigt, dass uns als Industrieland jederzeit und unerwartet Krisen mit beträchtlichem Ausmaß erreichen können. In einem solchen Fall ist die (rechtzeitige) Alarmierung und die kurzfristige Information der Bevölkerung von elementarer Bedeutung.

Technische Infrastruktur – und hier insbesondere die Telekommunikation – ist bei Katastrophen, egal ob durch Wetter, Erdbeben, Unfall oder Terrorismus und Krieg ausgelöst, immer besonders anfällig. Der teilweise Ausfall des Internets und der Mobilfunknetze in den durch die Flut betroffenen Regionen zeigt dies deutlich. In weitgehenden Krisenszenarien wird vor allem die öffentliche Versorgung mit (mobilen) Sprach- und Datenzugängen sehr schnell unterbrochen bzw. überlastet.

Eine Alarmierung der Bevölkerung mit Sirenen, wie es in der Vergangenheit sichergestellt war und seit einiger Zeit auch wieder verstärkt ausgebaut wird, ist die einfachste und weitreichendste Lösung, die es gibt. Zeitgleich mit dieser Alarmierung kann eine gezielte Information der Bevölkerung über verschiedene Wege (Radio, TV, Internet, Warn-App, SMS etc.) erfolgen, wobei sich gerade in der jetzigen Schadenslage der Verbreitungsweg UKW-Radio als am geringsten störanfällig herausgestellt hat. 

Während in den von der Flut betroffenen Gebieten die Stromversorgung, die Internetanbindungen sowie die Mobilfunkabdeckung massiv beeinträchtigt waren und teilweise auch immer noch sind, war die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der UKW-Verbreitung von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern vergleichsweise schnell sichergestellt. Grund ist die hohe Flächenabdeckung von wenigen Standorten aus sowie die geringe Komplexität des Netzes, die auch bei starker Zerstörung eine schnelle Reparatur bzw. Ersatzlösung ermöglicht. Die vorhandene Ausstattung der Bevölkerung mit UKW-Radios (teilweise batteriebetrieben oder im PKW unabhängig vom Stromnetz) erleichtert auch bei Elementarschäden die Erreichbarkeit der Menschen in Krisengebieten. 

Im konkreten Fall ist auch noch einmal deutlich geworden, dass bereits bestehende Schutzmechanismen oft nicht ausreichend sind. So sind zwar weite Teile der öffentlichen und nichtöffentlichen Telekommunikationsinfrastruktur durch Batterien und Dieselaggregate gegen kurzen Stromausfall abgesichert. Tatsächlich ist der Weiterbetrieb danach mangels der Möglichkeit zum manuellen Eingriff vor Ort bzw. dem notwendigen Auffüllen von Betriebsstoffen nur unzureichend vorbereitet. Je weniger Standorte angefahren und provisorisch betrieben werden müssen, desto einfacher lässt sich die Bevölkerungsinformation aufrecht erhalten.

Wir fordern angesichts der aktuellen Ereignisse die Alarmierung der Bevölkerung mittels öffentlicher Sirenen auszubauen sowie die Information bei Krisen über die bestehzende, exzellente UKW-Infrastruktur (inkl. entsprechender redaktioneller Prozesse bei öffentlichen und privaten Sendern auf lokaler und regionaler Eben) zu stärken.

Über das UKW-Radio:

Radio ist das meistgenutzte Medium in Deutschland, knapp 80% der Bevölkerung hören täglich Radio, praktisch jeder Einwohner hat Zugang zu einem UKW-Radio. Die privaten und öffentlich-rechtlichen Programmveranstalter besitzen damit eine enorme Reichweite und auch Wirtschaftskraft. Trotz der fortschreitenden Veränderung des Medienkonsums (insb. durch Internet und Smartphones) verringert sich die Reichweite des UKW-Radios nur sehr gering. Alternativen wie Streaming oder DAB+ ergänzen die bestehende Infrastruktur eher, als dass sie sie ersetzen. Denn bei reinem Audioempfang geht es hauptsächlich um (zumeist lokale und regionale) Inhalte und weniger um neue Zusatzdienste wie z.B. bei Online-Angeboten. 

Über den Verfasser:

Michael Radomski (47) ist CEO der UPLINK Gruppe und hat maßgeblich zur Liberalisierung des UKW-Rundfunks in Deutschland sowie zu einer signifikanten Weiterentwicklung der privaten und öffentlichen nationalen UKW-Infrastruktur beigetragen. Er berät unterschiedliche Stellen in grundsätzlichen technischen und infrastrukturpolitischen Fragen.

Über die UPLINK Network GmbH

UPLINK plant, installiert und betreibt bundesweit Telekommunikationsanlagen, Rundfunksender und -antennen. Zu den Kunden gehören Behörden, große Telekommunikationsanbieter und Radioveranstalter wie z.B. Deutschlandradio, NDR, radio NRW und bigFM. UPLINK ist der größte Sendernetzbetreiber in Deutschland und laut Branchendienst STATISTA und FOCUS BUSINESS Deutschlands schnellst wachsendes Telekommunikations-Unternehmen.

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