Finanzen / Bilanzen

R+V: Unwetter Bernd treibt Schäden auf 387 Millionen Euro

Zunehmende Unwetterereignisse wie zuletzt das Sturmtief Bernd erreichen ungeheure Ausmaße und schlagen bei der R+V Versicherung mit steigenden Schäden zu Buche. Auf der Beitragsseite führen die anziehende Wirtschaft und ein nach Corona erhöhter Absicherungsbedarf bei den Kunden im 1. Halbjahr 2021 zu weiteren Zuwächsen.

Für das Gesamtjahr 2021 geht der R+V-Vorstandsvorsitzende Norbert Rollinger davon aus, dass die Elementarschäden eine neue Größenordnung erreichen werden, wie sie die R+V Versicherung in ihrer fast einhundertjährigen Geschichte noch nicht erlebt hat. „Wir beobachten seit einigen Jahren, dass Unwetter an Häufigkeit und Stärke zunehmen“, sagt Rollinger. „Vor allem regional auftretende kräftige Unwetter mit Starkregen, Sturm und Hagel richteten bei unseren Kunden besonders in den letzten Wochen verheerende Schäden an, die uns sehr betroffen machen.“ Alle verfügbaren Mitarbeiter aus dem gesamten Bundesgebiet seien derzeit in den Krisengebieten im Einsatz. Mit einer Service-Hotline, die rund um die Uhr besetzt ist, und erfahrenen Dienstleistern, die sich zügig um die Beseitigung der Schäden kümmern, steht der genossenschaftliche Versicherer seinen Kunden zuverlässig zur Seite. Allein im Juni verursachten die Sturmtiefs Peter, Wolfgang, Xero und Co. 41.000 Einzelschäden mit einer Schadensumme von 154 Millionen Euro. Bisher 9.545 Schäden in Höhe von 167 Millionen Euro wurden nach dem jüngsten Unwettertief Bernd gemeldet. Insgesamt verbuchte die R+V für das laufende Jahr 82.000 Elementarschäden in Höhe von knapp 387 Millionen Euro.

Positive Halbjahresbilanz bei den Beiträgen

Die R+V Versicherung setzt ihren ertragsorientierten Wachstumskurs weiter fort: Im 1. Halbjahr 2021 wuchsen die Beitragseinnahmen im deutschen Erstversicherungsgeschäft um 4,4 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum auf mehr als 9 Milliarden Euro. Die Gründe: Gute Konjunkturaussichten und ein stabiler Arbeitsmarkt beflügeln die Konsumlaune der Menschen. Außerdem hat die Corona-Pandemie das Bewusstsein der Kunden für Gesundheit, Absicherung und Vorsorge deutlich gestärkt. Das schlug sich bei der R+V in allen Sparten positiv nieder.

Auch für das Gesamtjahr 2021 ist R+V-Chef Rollinger zuversichtlich: „Wir peilen über alle Sparten ein leichtes Wachstum an – auch wenn es die Politik in der laufenden Legislaturperiode verpasst hat, die Rahmenbedingungen für die zusätzliche kapitalgedeckte Alterssicherung zu verbessern.“ Rückenwind erwartet die R+V im zweiten Halbjahr in der betrieblichen Pflegeversicherung: Zum 1. Juli 2021 ist die R+V Krankenversicherung zusammen mit der Barmenia Krankenversicherung mit CareFlex Chemie gestartet, der bundesweit ersten tariflichen Pflegeabsicherung für die Beschäftigten der Chemiebranche.

Starkes Neugeschäft mit Fonds und Neuen Garantien

Die Umstellung des Produktportfolios in der R+V Lebens- und Pensionsversicherung im zurückliegenden Jahr hin zu stärker chancenorientierten Angeboten hat sich im 1. Halbjahr 2021 erneut bewährt. Das Neugeschäft legte um 8,1 Prozent auf rund 2,9 Milliarden Euro zu. Besonders stark fragten die Kunden die fondsgebundenen Produkte nach. Diese verzeichneten im Neugeschäft ein Plus von 41,8 Prozent auf 443 Millionen Euro. Bei den Neuen Garantien ist die junge R+V-AnlageKombi Safe+Smart weiterhin der Renner. Sie ist seit Anfang 2020 am Markt und vereint flexibel Sicherheit und Renditechancen. Damit trifft sie genau den Nerv der Zeit. Der Neugeschäftsbeitrag der Safe+Smart-Produkte vervierfachte sich nahezu gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf mittlerweile 375 Millionen Euro.   

Die gebuchten Beiträge im Geschäftsfeld Lebens- und Pensionsversicherung stiegen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 4,8 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

Erfolgreiches erstes Halbjahr auch für die R+V Krankenversicherung: Die Beitragseinnahmen kletterten um fast 8 Prozent auf 364 Millionen Euro. Sie legte sowohl bei den Vollversicherten (+2,7 Prozent) als auch bei den Zusatzversicherten (+3,6 Prozent) zu und zählte per 30. Juni 2021 mehr als 1,2 Millionen Versicherte. Auch die betriebliche Krankenversicherung verzeichnete im zurückliegenden Halbjahr eine hohe Nachfrage.

Kfz-Bestand wächst auf rund fünf Millionen versicherte Fahrzeuge

Auch in der Schaden-/Unfallversicherung erzielte die R+V Versicherung in der ersten Jahreshälfte einen Beitragszuwachs von 3,7 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Alle Sparten haben hierzu beigetragen, darunter die Kraftfahrtversicherung, die ein Beitragsplus von 2,5 Prozent auf mehr als 1,9 Milliarden Euro erreichte. Die Kfz-Versicherung ist mit fast fünf Millionen versicherten Fahrzeugen der drittgrößte Anbieter am deutschen Markt. Innerhalb eines Jahres verzeichnete die R+V damit einen Bestandszuwachs von 142.000 Fahrzeugen, seit Jahresbeginn kamen 44.000 neue Fahrzeuge hinzu.

Die wachsende Bedeutung, die die R+V dem Thema Nachhaltigkeit beimisst, drückt sich schon seit Jahren auch in der Kfz-Versicherung durch die Förderung der Elektromobilität aus. Jüngstes Beispiel: Der neue Kfz-Tarif belohnt Kunden, deren Fahrzeuge einen niedrigen CO2-Ausstoß haben, mit einer geringeren Versicherungsprämie.

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