Oberbürgermeister Felix Heinrichs besucht breites Spektrum an innovativen Unternehmen
Kreativ entfalten kann sich Inhaber Muhlis Sarac von Raumstark in der Gladbacher Altstadt. Hier hat er vor fünf Jahren ein neues Konzept, bestehend aus Showroom, Werkstatt und Verkaufsraum, realisiert und damit Impulse auf der Waldhausener Straße gesetzt. Davon überzeugte sich Felix Heinrichs gemeinsam mit Rafael Lendzion (WFMG). Die Zukunftsvision von Sarac: Leerstände in Innenstadtlagen werden vermehrt durch Werkstätten genutzt. Im Einmannbetrieb des gelernten Hotel- und Restaurantfachmanns entstehen hochwertige, individuelle und designorientierte Küchen, Möbel und Co. – auch Upcycling ist ein Thema. Neben der Fertigung bietet er Beratung an. Auf der Website raumstark.de gibt es Impressionen zu seiner handwerklichen und auch gemeinnützigen Arbeit.
Anschließend ging es für den Oberbürgermeister ins Monforts-Quartier, wo er die künftige „Factory for Innovation in Textiles“ (kurz: „FIT“) von C&A sowie die Schulungsräumlichkeiten der Textilakademie NRW besuchte. Im Herbst will das Bekleidungsunternehmen das neue Werk für nachhaltige Jeans-Produktion eröffnen. „Die ersten rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dafür bereits qualifiziert worden“, so Detlef Braun von der Textilakademie NRW. Noch einmal so viele sollen für das Reshoring-Projekt, also die Zurückverlagerung von Arbeitsplätzen aus der globalen Wertschöpfungskette der Textilwirtschaft, eingestellt werden. Damit entstehe „im Kontext des Strukturwandels im Rheinischen Revier ein Beitrag, um die deutschen und europäischen Nachhaltigkeitsziele des EU Green Deals zu erfüllen und die heimische Textilwirtschaft nachhaltig zu stärken“, sagte David Bongartz (WFMG).
Die junge Geschäftsführung von PM Atemschutz, bestehend aus Michelle und Maximilian Mozga, empfing die Delegation, zu der neben Felix Heinrichs diesmal Rafael Lendzion, Jan Herting sowie Leony Pennarz von der WFMG zählten. Das mittelständische Familienunternehmen wird in zweiter Generation fortgeführt. In den vergangenen 25 Jahren entwickelte es sich zu einem Spezialisten für Atemschutz, Körperschutz und Gaswarngeräte. Das Unternehmen ist Großhändler, Service-Partner und sogar Hersteller zugleich – seit einigen Jahren besteht die eigene Produktion. Hierbei legt man besonderes Augenmerk auf
Nachhaltigkeit, weshalb die Produkte wiederverwendbar sind und über den Service instandgesetzt werden. Wachstumsbedingt entschied sich das Unternehmen jüngst für einen neuen Standort: Im Mischgebiet Im Abtsfeld entstehen auf 6.600 m² neue Bürogebäude, Lager- und Produktionsflächen, der Bezug ist für Mitte 2022 geplant. Im Zuge der Expansion ist zunächst ein Aufbau auf bis zu 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geplant.
Den nächsten Halt machte Heinrichs am Flughafen Mönchengladbach (MGL) bei der RAS (Rheinland Air Service GmbH). Das luftfahrttechnische Wartungs- und Instandhaltungs-unternehmen ist mit rund 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Arbeitgeber an seinem Hauptsitz MGL. Neben EU- und US-zertifizierter Flugzeugwartung bietet RAS Flugzeugmodifikationen sowie Betankungsdienstleistungen in Frankfurt/Hahn, Düsseldorf-Weeze und Mönchengladbach an. Außerdem fungiert RAS als Generalimporteur für Honda Aircraft und Daher in Europa sowie den Helikopter Bell 505 in Deutschland. Der Wartungsbetrieb investiert 15 Millionen Euro in den Bau neuer Hangar- und Betriebsgebäude und schafft damit weitere Arbeitsplätze. Der Neubau von Hangar III verläuft nach Plan.
Bei den Gesprächen im „Zwischenraum“ in der Rheydter Hauptpassage stellten drei Startups, die Gewinner des „Startup.Starterkit.MG“, sich und ihre Geschäftsideen vor. Elvira Sakiri vom Startup El Visar plant einen intelligenten Diebstahlschutz für z.B. Hand- und Aktentaschen zu realisieren. Aus Kopenhagen zugeschaltet, ab August aber ebenfalls in Mönchengladbach ansässig, präsentierte Kristina Mituzaite (Startup Teils_mit_X) ihre Idee einer „Online-Bibliothek der ungenutzten Dinge“. Yusuf Ismail (Startup SwarmTech Industries) sprach über seine Geschäftsidee: Drohnenschwärme, verbunden nach dem Prinzip der natürlichen Schwarmintelligenz. OB Heinrichs hakte interessiert nach, und so entstand in der Runde etwa der Impuls für SwarmTech Industries, hinsichtlich der Drohnenschwärme, die z.B. zur vorausschauenden Wartung von kritischer Infrastruktur wie Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen genutzt werden sollen, zunächst mit einem kleinen, überschaubaren Anwendungsbereich zu beginnen – konkret am Flughafen MGL. Hier könnte beispielsweise die Start- und Landebahn mittels Drohnen auf Verunreinigungen hin untersucht werden.
Auch nach Ende der eigentlichen Sommertour, für deren Planung und Begleitung seitens der WFMG der OB sich bedankte, werden regelmäßig weitere Besuche bei Unternehmen und Innovationstreibern anstehen; so soll es im September etwa zum Startup Davea gehen.
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