Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel (30.7.)
Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland: "Menschenhandel tritt weltweit auf, auch in Deutschland. Er hat viele Facetten. Sexuelle Ausbeutung, Zwang zum Betteln und die Anstiftung zu strafbaren Handlungen gehören dazu. Auch illegale Beschäftigung in unterschiedlichen Gewerben von Pflege bis Bau kann mit Menschenhandel verbunden sein. Die Betroffenen sind meist in einer Notsituation und in einem Abhängigkeitsverhältnis. Ihre Situation erscheint ihnen ausweglos.
Dieses menschenverachtende und kriminelle Handeln muss konsequent verfolgt und bestraft werden. Täterinnen und Täter müssen zur Verantwortung gezogen werden. Die Betroffenen brauchen juristische und soziale Beratung und Unterstützung, damit sie der Zwangssituation entkommen und sich gegen das Unrecht wehren können. Dafür ist der Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsstrukturen, inklusive spezialisierten Fachberatungsstellen notwendig und muss mit hoher Priorität erfolgen.
Der rechtliche Status der von Menschenhandel Betroffenen muss verbessert werden. Dazu ist ein Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen notwendig, das unabhängig von der Kooperationsbereitschaft im Strafverfahren gewährt wird. Opfer von Menschenhandel müssen in Deutschland in Sicherheit leben können und sich auf eine Perspektive ohne Angst und Unterdrückung verlassen können. Der Schutz und die Sicherheit der Opfer ist nicht zuletzt ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung des Menschenhandels und von kriminellen Machenschaften."
Weitere Informationen:
Die Diakonie Deutschland ist Mitglied im Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK):
https://www.kok-gegen-menschenhandel.de/
Dort stehen Informationen für Betroffene zur Verfügung. Ein Wegweiser zu Fachberatungsstellen findet sich hier:
https://www.kok-gegen-menschenhandel.de/der-kok/hilfsangebote/fachberatungsstellen
Zu Beratungsangeboten: https://hilfe.diakonie.de
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