Wie geht’s nach Corona weiter?
„Wir brauchen eine Post-Corona-Strategie“, ist sich der Vorsitzende des Kommunalverbands für Jugend und Soziales (KVJS) Landrat Gerhard Bauer sicher. „Kinder und Jugendliche leiden seit anderthalb Jahren besonders. Durch die Pandemie fehlen ihnen soziale Kontakte, von einem Alltag in Kita und Schule sowie Sport- und Freizeitmöglichkeiten ganz zu schweigen. Häufig treten Gefühle von Vereinsamung und Perspektivlosigkeit auf.“
Um die Folgen der Pandemie auch langfristig bewältigen zu können, sei eine gemeinsame Kraftanstrengung auf Landes- und Bundesebene nötig. Zu diesem Schluss kommt der Landesjugendhilfeausschuss (LJHA) des KVJS in seiner jüngsten Sitzung. Es dürfe Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien nicht an Hilfsangeboten fehlen. In der Kindertagesbetreuung etwa bedarf es dringend neuer, verlässlicher Stabilität, um den Kleinsten einen strukturierten Alltag zu ermöglichen und die frühkindliche Förderung zu gewährleisten. Ähnliches gilt für die Jugendlichen. Auch für sie muss es konkrete Unterstützung geben. Dafür hat sich der KVJS bereits vielfach engagiert, sei es in der Beratung, in der Abstimmung von Anliegen mit Ministerien und kommunalen Landesverbänden oder bei der unbürokratischen Klärung finanzieller Fördermöglichkeiten. Nun gehe es zusätzlich darum, die Kinder und Jugendlichen bestmöglich über die Pandemie hinaus zu begleiten. Hierfür liegt aktuell und auch zukünftig besonderes Augenmerk auf der Kompetenz der Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit bzw. Jugendsozialarbeit: So ist beispielsweise das Online-Angebot „Schulsozialarbeit unter Pandemiebedingungen“ über die verbandseigene Homepage (www.kvjs.de) abrufbar. Zudem wird bereits jetzt unter dem Titel „Junge Menschen gemeinsam stärken“ ein spezielles Fortbildungsprogramm für 2022 geplant.
Darüber hinaus gelte es, die Digitalisierung in der Kinder- und Jugendhilfe weiter auszubauen, um Teilhabe und Kontakt aller Beteiligten zu fördern. Der KVJS schloss sich in diesem Zusammenhang der Initiative „Update Deutsch-land“ an und arbeitet in einer Digitalen Agenda an der Umsetzung von digitalen Lösungen.
Der LJHA
Der KVJS ist ein Kompetenz- und Dienstleistungszentrum für die 44 Stadt- und Landkreise Baden-Württembergs. Er unterstützt die Kreise bei der Weiterentwicklung von Hilfesystemen für Menschen mit Behinderung, Senioren, Familien, Kindern und Jugendlichen. Der Landesjugendhilfeausschuss des KVJS erarbeitet einen Rahmen für die Jugendhilfe in Baden-Württemberg und entscheidet über Fördermaßnahmen. Im Ausschuss sitzen 24 Mitglieder, 14 vertreten die Kommunen, fünf die freie Jugendarbeit und fünf die übrigen Arbeitsfelder der Jugendhilfe. Hinzu kommen neun beratende Mitglieder sowie der Verbandsvorsitzende des KVJS. Der Fachausschuss tagt mehrmals im Jahr. Die Sitzungen sind öffentlich.
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