Am Ettlinger Tor geht es rund
Ist dieser Bauabschnitt abgeschlossen, folgt in den nächsten vier Wochen die vor allem für Autofahrer spürbare Veränderung: Die Fahrspuren entlang der Kriegsstraße, die bisher mittig auf der für die Gleistrasse vorgesehenen Fläche provisorisch angelegt worden waren, werden gesperrt, die Autos fahren dann außen auf den endgültigen Fahrbahnen. Das wiederum macht den Weg frei für den Bau der Gleisstraße über die Kreuzung Ettlinger Tor hinweg, so dass auch die Anschlüsse an die schon im Vorfeld verlegten Teilstücke westlich und östlich des Ettlinger Tors erfolgen können.
Trotz aller Baumaßnahmen: Fußgänger und Radler können jederzeit die Kreuzung von Norden nach Süden und umgekehrt queren. Wegen der Sperrung kann allerdings die ganze Zeitlang die Buslinie 10 nicht mehr zwischen Hauptbahnhof und Rondellplatz verkehren. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben stattdessen die Buslinien 12 und 13 eingerichtet, die entweder über die Ettlinger Straße und die Baumeisterstraße oder über die Rüppurrer Straße bis zum Kronenplatz und wieder zurück fahren. Zusätzlich verkehrt die Buslinie 11 vom Hauptbahnhof über die Karlstraße unter Umfahrung des Karlstors bis zum Europaplatz und wieder zurück.
Eher „dreieckig“ statt rund geht es am Karlstor zu: Das neue Gleisdreieck wächst Stück für Stück. Bis zum Ferienende muss die Geradeaus-Verbindung der Bahnen in der Karlstraße wieder funktionieren, damit die Sperrung des Karlstors für den ÖPNV aufgehoben werden kann. Im Zuge der Arbeiten am Gleis wird aber wie am Ettlinger Tor auch der Straßenraum mit den Fahrspuren für Autos, den Radstreifen und den Gehwegen sein finales Aussehen erhalten.
Daneben sind die Bauarbeiter noch mit dem Bau der Haltestellen beschäftigt – westlich vom Mendelssohnplatz, westlich vom Ettlinger Tor und östlich vom Karlstor werden die drei neuen oberirdischen Haltestellen in der Kriegsstraße entstehen.
Die westliche Ein- und Ausfahrtrampe des Autotunnels Kriegsstraße zwischen Karlstor und Hirschstraße geht dem Ende ihrer Ertüchtigung nach bereits mehr als 50 Jahren Standzeit entgegen. Zusätzlich zu den notwendig gewordenen Sanierung am Stahlbeton erhält die Rampe auch eine Mittelwand, die einerseits der Lärmminderung dient und andererseits auch der Sicherheit bei einem Brandfall im Tunnel: Durch die Trennwand kann der Rauch nicht von der einen in die andere Röhre gelangen.
Im Autotunnel läuft die Innenausrüstung: Die LED-Beleuchtung wird an der Tunneldecke angebracht und ans Stromnetz angeschlossen, ebenso werden Sensoren montiert, die Luftqualität und Luftströmung in den Röhren überwachen. Die ständige Überwachung der Richtung und Geschwindigkeit der Luftströmung im Tunnel ist wichtig für das richtige Ansteuern der Strahllüfter im Brandfall. Es darf, außer in der Nähe der Tunnelportale, nicht entgegen der vorherrschenden Luftströmung entraucht werden, um Verwirbelungen zu vermeiden und den unteren Teil der Röhre möglichst rauchfrei zu halten. Die Steuerung der insgesamt 36 Strahllüfter erfolgt durch ein aufwändiges Programm, abhängig vom Brandort und von der Luftströmung. Das Programm zur Steuerung der Lüfter wurde parallel zum Bau bereits entwickelt und mit eigens entwickelten Simulationen am Rechner getestet und optimiert. Vor Eröffnung des Tunnels erfolgt mit mehreren Brandversuchen noch ein Test im Tunnel.
Lautsprecher für Durchsagen im Notfall werden ebenso angeschraubt wie die Schilder für die Fluchtwegbeleuchtung. Jede der Fluchttüren in die jeweils andere Tunnelröhre erhält zudem ein die Tür umfassendes LED-Band. Und damit das Mobilfunk-Telefongespräch auch nach der Einfahrt in den innerstädtischen Caroline-Luise-Tunnel nicht abbricht, werden durchgängig Antennen und Verstärker installiert.
Im Stadtbahn- und Straßenbahntunnel finden nach wie vor Restarbeiten statt, bei denen vor allem die elektrische Ausstattung komplettiert wird. Auch sind Inbetriebnahmen oder besser: Abnahmen der eingebauten Fahrtreppen oder Aufzüge zu beobachten.
Der Schulungsbetrieb der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) für die Fahrer läuft währenddessen weiter. Jeder Fahrer von Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) oder auch der Deutschen Bahn (DB), die auf Stadtbahnfahrzeugen künftig den Tunnel durchfahren, wird in die Besonderheiten des unterirdischen Fahrens eingewiesen.
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