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Eine ungewöhnliche Biographie und ein leidenschaftliches Plädoyer für die Altenpflege

Mit vier Jahren zog sie in ihr erstes Altenheim: Die Lebensgeschichte der Kölnerin Doris Röhlich-Spitzer ist so sehr mit der Altenpflege verbunden wie kaum eine andere. Sie kennt die „Sterbe- und Siecheneinrichtungen“, in denen alte Menschen eher aufbewahrt als gepflegt wurden, die gehobene Seniorenresidenz mit Fünf-Sterne-Hotelcharakter und alles dazwischen. Lebhaft erzählt sie vom Aufwachsen zwischen Ordensschwestern und Pflegebedürftigen und vom Hereinwachsen in den anspruchsvollen, bereichernden Beruf der Altenpflege.

Vor allem aber erzählt sie von Herausforderungen:
Doris Röhlich-Spitzer musste mit den Schicksalen ihrer Pflegebedürftigen umgehen lernen sowie in festgefahrenen Hierarchien um die Belange ihrer SeniorInnen und MitarbeiterInnen kämpfen. Sie berichtet vom Segen moderner Inkontinenz-Produkte, vom heimlichen Austausch unter Kolleginnen auf der Damentoilette in Ostberlin und vom Schrecken der ersten Heiminspektionen nach Einführung der Pflegeversicherung. Sie kennt die Wirkung von Blumen und gemütlichem Bettzeug auf die BewohnerInnen, hat sich mit ihren MitarbeiterInnen aber auch schon durch Hochwasser, Feuer und den ersten Corona-Lockdown gekämpft.

Nicht zuletzt schildert sie auch ihre persönliche Emanzipation – sie befreite sich von den Erwartungen des Elternhauses und von überholten Rollenklischees. Sie berichtet von ihrem Leben als Powerfrau auf der beruflichen Überholspur, plötzlicher Arbeitslosigkeit und dem Neuanfang als Beraterin und Interimsmanagerin.

Ihre Geschichte gewährt umfassende Einblicke in die Pflegelandschaft: Die Einführung der Altenpflege als eigenständiges Berufsbild und die folgenden Gesetzesänderungen hat sie sämtlich „am eigenen Leib“ miterlebt – und bestmöglich in den Arbeitsalltag integriert:
„Immer, wenn ich den Eindruck hatte, es wird zu eng, unscharf, ungerecht, habe ich mich zur Wehr gesetzt. Da habe ich mich meinen MitarbeiterInnen gegenüber verpflichtet gefühlt. Trotz allem wollte ich immer, dass wir richtig gute Arbeit leisten – die uns anvertrauten Menschen so gut pflegen, wie es ihnen zusteht. Ich wollte dazu beitragen, dass sich die Dinge zum Positiven verändern, Stück für Stück.“

Sie kommentiert diese Auswirkungen kritisch, aber konstruktiv und fordert Bedingungen, die eine menschliche, ganzheitliche Pflege ermöglichen.

Mit ihrer Geschichte will sie den MitarbeiterInnen in den Pflegeeinrichtungen Mut machen, trotz schwieriger Umstände empathisch zu bleiben und die Herausforderungen täglich neu anzunehmen. Sie wirbt mit viel Herzenswärme für ihren Beruf und möchte Neu- und QuereinsteigerInnen dafür begeistern. Angehörige und Interessierte erhalten einen Blick hinter die Kulissen einer Pflegeeinrichtung.

Die Biographie wird ergänzt durch zahlreiche Fotos und aktuelle Hintergrundinfos zu Ausbildung, Gesetzen und Rahmenbedingungen der Pflege.

Über die Autorin:
Doris Röhlich-Spitzer wuchs auf dem Gelände eines Altenheims in Köln auf, verdiente sich 14-jährig ihr erstes Taschengeld in der Altenpflege und führte ihre erste Pflegestation mit 21 Jahren. Nach zahlreichen Fort- und Weiterbildungen und zwei Studiengängen ist sie heute u.a. Einrichtungsleiterin, Qualitätsmanagerin und Diplom-Pflegemanagerin. Sie leitete zahlreiche öffentliche und private Altenpflegeeinrichtungen im Rheinland und darüber hinaus. Seit 2004 unterstützt sie als freiberufliche Beraterin und Interimsmanagerin Träger und Investoren im Bereich stationärer Altenpflege. Immer wieder beteiligt sie sich an der öffentlichen Debatte um Personalmangel, schlechte Rahmenbedingungen und fehlende Anerkennung in der Altenpflege.

Neuerscheinung

Doris Röhlich-Spitzer
Traust Du dir das zu?
Mein Leben in der Altenpflege
edigo Verlag GmbH, Köln
1. Auflage 2021
256 Seiten mit
22 Farb- und s/w-Abbildungen
Paperback
ISBN 978-3-949104-05-3
20,00 € (D) | 20,60 (A)
15,99 € ebook
Lieferbar ab 09. August 2021

Über die edigo Verlag GmbH

Der edigo Verlag ist ein unabhängiger, im Jahr 2020 gegründeter Sachbuchverlag, der aktuelle psychologische und gesellschaftspolitische Themen behandelt. Im Alltag stoßen wir auf das Dilemma der verkürzten Botschaft: Informationszyklen werden schneller, Debatten sind geprägt von oberflächlicher Erregung, die Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer – und das in hochpolitischen Zeiten. Gleichzeitig suchen viele Menschen nach tieferen psychologischen und sozialen Zusammenhängen – nicht nur ihre eigene Lebenswelt betreffend, sondern auch in gesellschaftlichen oder weltpolitischen Fragen. An dieser Stelle möchte der edigo Verlag neue Einblicke geben und Hintergrundwissen vermitteln. AutorInnen aus verschiedensten Disziplinen und Lebenswelten kommen zu Wort – gut lesbar und auf verständliche Art. Bei der Realisierung der Buchprojekte steht dem edigo Verlag ein fachlicher Beirat zur Seite.

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