NRW-Maschinenbau: Zeichen stehen auf Erholung
- Erhöhung der Umsatzprognose für 2021 auf nominal 10 Prozent
- Exportplus von 11,8 Prozent im ersten Halbjahr
- Entwicklung wird durch Störungen in der Lieferkette und das aktuelle Infektionsgeschehen getrübt
Im ersten Halbjahr 2021 hat sich die Auftragslage merklich erholt. Die Auftragseingänge haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Prozent real zugenommen.
„Seit Ende des letzten Jahres hat der Auftragseingang im nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbau sukzessive aufgeholt. Der Umsatz 2021 wird gegen Jahresende voraussichtlich sein Vorpandemieniveau wieder erreichen“, sagt der Vorsitzende des VDMA NRW, Bernd Supe-Dienes und erklärt: „Die Unternehmen haben ihr Vertrauen in die Märkte zurückgewonnen und investieren wieder in die Zukunft.“
Maschinenexporte aus NRW
Die Maschinenexporte tragen maßgeblich zu dieser positiven Entwicklung bei. Von Januar bis Juni 2021 stieg der Export im Vergleich zum Vorjahr um 11,8 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro (2020: 13,3 Milliarden Euro).
Die Exporte in die für NRW wichtigsten Absatzmärkte China und USA haben sich positiv – wenn auch unterdurchschnittlich – entwickelt. Die Exporte ins Reich der Mitte haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 1,72 Milliarden Euro zugenommen. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten sind in diesem Zeitraum um 7,1 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro gestiegen. In den ersten sechs Monaten 2021 stiegen die Exporte in die EU-27-Länder um 11,1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro.
Einschränkungen für den NRW-Maschinenbau
Neben den Einschränkungen durch die beginnende vierte Coronawelle machen dem NRW-Maschinenbau zunehmend Probleme in den internationalen Lieferketten zu schaffen, so zum Beispiel die Verfügbarkeit einzelner Komponenten und Vorprodukte. Hinzu kommen die Sperrungen von wichtigen Verkehrswegen, wie zum Beispiel Teilsperrungen von Häfen in China. Diese Faktoren treiben die Kosten für die Unternehmen in die Höhe und behindern die Fertigstellung von Produkten und Anlagen.
Erhöhung Umsatzprognose
Auch wenn die Liefer- und Materialengpässe in den internationalen Lieferketten die Erholung des nordrhein-westfälischen Maschinen- und Anlagenbaus beeinträchtigen, so stimmt die Auftragslage dennoch zuversichtlich. Der Umsatz im ersten Halbjahr 2021 liegt bei nominal +9,4 Prozent. Der VDMA NRW hebt seine nominale Umsatzprognose von plus 7 auf plus 10 Prozent an und rechnet – ausgehend von dem niedrigen Niveau des letzten Jahres – mit einem Umsatz von 44,0 Milliarden Euro für 2021, was in etwa dem Umsatzvolumen des Vorpandemiejahres 2019 (44,2 Milliarden Euro) entspricht.
„Die neue Prognose spiegelt die Stärke und Robustheit des hiesigen Maschinenbaus wider. Als Teil der nordrhein-westfälischen Industrie ist der Maschinen- und Anlagenbau ein wichtiger und zuverlässiger Eckpfeiler“, sagt Supe-Dienes und ergänzt: „Der Maschinen- und Anlagenbau ist aufgrund seiner Innovationsstärke der Enabler für die Bewältigung der zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimaschutz, Mobilität und Ernährung.“
Der VDMA vertritt rund 3300 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung, Mittelstand und beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland.
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