DAX 40: Mehr Spieler in der ersten Börsenliga
„Der Deutsche Aktienindex DAX wird noch attraktiver, denn die neuen Spieler sind jünger und bringen andere Ideen aufs Spielfeld“, kommentiert Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts. „Mit den zehn Neuzugängen verstärken Unternehmen den DAX, die bereits im MDAX erfolgreich waren und damit einen klaren Leistungsnachweis erbracht haben.“ Mit der Aufnahme weiterer Wachstumsunternehmen aus dem Tech-Bereich wird der DAX vielfältiger. Andere Branchen kommen hinzu, so dass die bisherige Konzentration auf die Chemie- und der Automobilbranche sinkt.
„Die Neuaufstellung des DAX wertet den deutschen Leitindex weiter auf. Sie bringt zusätzliche Aufmerksamkeit für den Index als solchen, aber auch für die neuen wie die bisherigen DAX-Mitglieder. Das fördert das Interesse der Anleger, die in deutsche Standardwerte investieren wollen“, zieht Bortenlänger eine positive Bilanz der DAX-Erweiterung.
Allerdings verliert der MDAX als zweite Börsenliga stark an Gewicht, denn die Abgänge machen rund 45 Prozent seiner gesamten Marktkapitalisierung aus. „Diese Lücke wieder zu schließen, ist nicht so einfach“, konstatiert Bortenlänger und fährt fort: „Hier zeigt sich eine generelle Schwäche des deutschen Kapitalmarkts: Im Fußball würde man sagen, die mangelhafte Nachwuchsarbeit. Die Rahmenbedingungen für Börsengang und Börsennotiz sind schlicht zu unattraktiv und damit die Zahl der börsennotierten Unternehmen in Deutschland generell zu gering, um eine starke erste Börsenliga und dazu einen ebenso kraftvollen Unterbau aus weiteren starken Spielklassen zu stellen.“ Im europäischen und internationalen Vergleich schneidet Deutschland bei der Zahl der börsennotierten Unternehmen deshalb schlecht ab.
„Im internationalen Wettbewerb der Börsenstandorte dominieren derzeit Länder wie die USA, China, Großbritannien oder Schweden. Wir brauchen mehr Börsengänge in Deutschland, damit wir in der globalen Liga der Börsenstandorte mitspielen können. Dafür muss die nächste Bundesregierung durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen endlich die richtigen Weichen stellen“, fordert Bortenlänger.
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