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Dr. Dana Valentiner: Preisträgerin Marie-Elisabeth-Lüders-Preis 2021

Die Entscheidung über die Vergabe des Marie-Elisabeth-Lüders-Wissenschaftspreises 2021 ist gefallen. Die dreiköpfige Jury des Deutschen Juristinnenbunds e.V. (djb) hat beschlossen, in diesem Jahr die Arbeit von Dr. Dana Valentiner zu ehren. Ihre an der Universität Hamburg vorgelegte Dissertation ist aktuell im Nomos-Verlag in der Reihe Schriften zur Gleichstellung erschienen. Das Werk trägt den Titel „Das Grundrecht auf sexuelle Selbstbestimmung. Zugleich eine gewährleistungsdogmatische Rekonstruktion des Rechts auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit“.

„Mit der Entwicklung eines verfassungsrechtlichen Leitbildes zu einem Grundrecht auf sexuelle Selbstbestimmung schließt die Arbeit eine echte Forschungslücke. Rechtsprechung und Gesetzgebung werden an dieser Arbeit nicht vorbeikommen“ würdigt die Vorsitzende der Jury Dr. Ulrike Spangenberg die Leistung von Dr. Dana Valentiner.

Die Arbeit beginnt mit der Untersuchung der gesellschaftlichen Verhandlung von Sexualitäten aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive vor allem im Verlauf des 20. Jahrhunderts, die den Wechsel von einer tradierten Sexualmoral zum Maßstab der Selbstbestimmung und Verhandlung aufzeigt. Dieser Bestandsaufnahme folgt eine intensive rechtsphilosophische Auseinandersetzung mit den Konzepten von Autonomie und Konsens, die unter Einbeziehung der verfassungsrechtlichen Diskussion der rechtlichen Konzeption des Grundrechts auf Selbstbestimmung dient. Dabei nimmt die Verfasserin aktuelle rechtliche Entwicklungen, wie z.B. die Herausbildung eines Rechts auf informationelle Selbstbestimmung auf, und macht sie für die Konkretisierung eines rechtlichen Verständnisses sexueller Selbstbestimmung nutzbar. Die Arbeit schließt mit einer Konkretisierung des Leitbilds konsensualer Sexualitäten für die eingangs diskutierten Rechtsbereiche und zeigt dabei konkrete Gewährleistungspflichten des Staates auf.

Der Marie-Elisabeth-Lüders-Wissenschaftspreis wird vom djb in Anerkennung hervorragender rechts- oder wirtschaftswissenschaftlicher Arbeiten im Themenbereich Recht und Geschlecht sowie Gleichstellung von Frau und Mann alle zwei Jahre vergeben. In der Jury saßen in diesem Jahr neben der Vorsitzenden Ulrike Schultz und Prof. Dr. Kirstin Drenkhahn.

Die Mitgliedschaft im djb ist für die Preisvergabe keine Voraussetzung. Der Preis besteht aus einem Druckkostenzuschuss in Höhe von 3.000,- Euro. Der Preis wird im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung voraussichtlich im Herbst durch die Präsidentin des djb, Prof. Dr. Maria Wersig übergeben. Weitere Details werden in Kürze auf der djb-Webseite bekannt gegeben.

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