Kunst & Kultur

Digitale Künste auf Zollverein

Mit dem Festival NEW NOW verwandelt sich das UNESCO-Welterbe Zollverein in ein Produktionszentrum für Digitale Künste: Drei Wochen lang arbeiten zehn internationale Künstler und Künstlerinnen in der Mischanlage auf der Kokerei an ihren neuen Werken. Das Festivalprogramm begleitet sie nicht nur in ihrem kreativen Schaffen, sondern lädt auch Gäste zur aktiven Mitgestaltung ein. In verschiedenen Workshops und Performances werden Besucher und Besucherinnen Teil des künstlerischen Produktionsprozesses.

Zwischen dem 4. und 12. September laden alle zehn Künstlerinnen und Künstler der Reihe nach zu kreativen Workshops ein: Das kostenlose Programm ist genauso vielfältig wie die entstehenden Kunstinstallationen selbst.

Den Auftakt des Workshop-Programms am 4. September bildet Danielle Brathwaite-Shirleys Experiment „Audience Is a Medium”. Teilnehmende experimentieren mit der Rolle des Publikums in der Kunst und seiner Mitwirkung am Kunstwerk. Drei weitere Workshops folgen am Sonntag, den 5. September. Das Künstlerduo Studio Above&Below lädt in einer Mischung aus Vortrag, Experiment und Praxis dazu ein, das Wasser der Ruhr mithilfe von Computer Vision und Sensortechnologien zu analysieren, die entstehenden Daten zu transformieren und neue digitale Materialien zu schaffen: „Digital Material Ecologies“ führt in Thematiken wie Echtzeit-Datenübertragung, Game- und Render-Engines ein. Die Digitalkünstlerin MengXuan Sun macht virtuelle Avatare zum Gegenstand ihres Workshops. Bei „Play! Live Audiovisual*Expand from Reality to Virtual World“ erstellen Teilnehmende mithilfe einer App und einer 3D-Software ihr eigenes Scanmodell, mit dem sie im Anschluss die digitale Welt erkunden können.

Johanna Bruckner reagiert in ihrer künstlerischen Arbeit auf globale technologische, soziale und biotechnische Entwicklungen. In ihrem Workshop „Carbon Black X-Ray“ hinterfragt sie gemeinsam mit den Teilnehmenden die Beziehungen von Körper, Kohle und Technologie. Das Ergebnis des Prozesses wird Teil einer Videoinstallation.

Aus herumliegenden Holzkohlesplittern legten Bergarbeiter und ihre Familien zu Zeiten, an denen die Zechen noch aktiv waren, kleine Kohlekristallgärten an. „Coal Crystal Garden“ lautet auch der Titel des Workshops von Autorin, Forscherin und Künstlerin Dísa, der am 11. September stattfindet. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vermittelt Dísa das Wissen und die Kompetenzen, um solch einen Kohlekristallgarten zuhause anzulegen.

Musikalisch wird es im Workshop „Jamsession: Improvisation mit Klangformen“. Angeleitet von Claudius Lazzeroni improvisieren die Teilnehmenden mit elektronischen Musikinstrumenten zu Bildstrukturen. Abends wird die einstudierte Performance gemeinsam aufgeführt.

Heather Phillipson richtet sich in ihrem Workshop „The Withdrawal Method“ an andere Künstler, Künstlerinnen und Kulturschaffende aller Disziplinen. Die Teilnehmenden sind eingeladen, eigene künstlerische Statements zu entwerfen und hierbei mit kreativen Methoden der Verfremdung zu experimentieren.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden stellen sich die Künstlerinnen Juliette Bibasse und Julia Kaganskiy im Workshop „A Calculated Risk“ unter anderem die Frage: Wie beeinflussen oder beschränken die Instrumente und Methoden, die wir zur Bewertung eines komplexen Problems wie dem Klimawandel einsetzen, unsere Vorstellung von dem, was möglich ist?

Während Teilnehmende im ersten Teil des Workshops die Rolle verschiedener Interessensgruppen übernehmen und bei einem fiktiven UN-Gipfel ein klimapolitisches Abkommen aushandeln, werden im zweiten Teil die Erfahrungen des Rollenspiels reflektiert.

Cibelle Cavalli Bastos beschäftigt sich im abschließenden Workshop „Are You the Owner of the Media Player“ mit dem Erschaffen und Zerstören eines VR-Social Spaces. Gemeinsam mit den Teilnehmenden werden Themen wie digitale Körper, Selbstwahrnehmung, Daten und das Monopol der sozialen Medien diskutiert.

Alle Workshops sind kostenlos, die Anzahl der Teilnehmenden ist jedoch beschränkt, eine Anmeldung ist erforderlich. Viele der Veranstaltungen finden in englischer Sprache statt, mehr Informationen unter www.newnow-festival.com/….

Es gelten die Vorgaben der derzeit gültigen Coronaschutzverordnung des Landes NRW. Gäste müssen einen Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder einen Test erbringen.

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